Nehmen wir nur an, was wir wissen, nämlich eine Zivilisation pro Galaxie, dann könnten es hunderte Millionen Zivilisationen sein. Die Drake-Gleichung ermöglicht es, es zu berechnen, hat aber viele Unbekannte. So könnten es auch viele Zivilisationen pro Galaxie sein.
Dann sind da noch die Großen Filter, also ob sich überhaupt Leben entwickelt, ob es durchhält, ob es Intelligenz entwickelt, Technik, Raumfahrt usw. - all das, ohne dass es ausgelöscht wird (z.B. durch einen Meteoriten, Bakterien usw.) oder sich selbst auslöscht (z.B. Krieg).
Dann kommt die Zeit ins Spiel. Das Universum ist ca. 14 Milliarden Jahre alt und uns gibt es erst 300.000 Jahre und erst die letzten 70 Jahre denken wir an Raumfahrt. In den 14 Milliarden Jahren kann es Millionen Zivilisationen gegeben haben - wir werden es nie erfahren. Vor 5 Mrd. Jahren gab es unser Sonnensystem ja noch gar nicht.
Und dann die von Dir angesprochene Entfernung. Unsere schnellsten Objekte, die da draußen unterwegs sind, die Voyager-Sonden bräuchten viele zehntausend Jahre bis zum nächsten Stern, unserem direkten Nachbarn, Alpha Centauri. Das ist quasi der, der neben uns auf dem Sofa sitzt. Da bewegen wir uns noch nicht in unserem Wohnzimmer, sind noch nicht in der Wohnung unterwegs, geschweige denn im Haus (Galaxie) und waren noch nicht auf der Straße (Lokale Blase). Von unserer Stadt, Gemeinde, Landkreis und noch mehr wollen wir erst gar nicht anfangen.
Die Summe all dessen, also warum wir noch keinem Alien begegnet sind erklärt das Fermi-Paradoxon.
Also ja, es gab oder gibt sie und nein, wir werden wahrscheinlich nie welchen begegnen.