Warum gibt es nur noch Verschwörungstheoretiker und Systemlinge
Es gibt fast nichts mehr dazwischen(Leute das frei und differenziert denken können und wirklich an der Wahrheit interessiert sind und sich im klaren sind wie viel sie eigentlich nicht wissen...) hab ich den Eindruck.
19 Stimmen
4 Antworten
Aha.
Es gibt also nur zwei Menschensorten: Spinner, die überall Verschwörungen wittern und "Systemlinge", die sich einfach nur an Fakten orientieren.
Ja. kann sein. Ich bedaure Dich!
Unsinn
Natürlich gibt's normale Menschen
Verschwörungstheoretiker und Systemling sind beides Fremdbezeichnungen, so würde sich keiner von beiden selbst bezeichnen.
Nehmen wir als Beispiel den NIST Report, wo es reichlich Kritik und Gegenkritik dazu gibt. Wo haben wir uns den mal selber durchgelesen und die Erklärungsmodelle der jeweils Für- und Gegenseite überprüft? Die meisten überlassen das ihren Experten. Diese Experten fungieren nun als Platzhalter für die Wissenslücken, und man projiziert dort den Rest der Beweisführung hinein, den man vermeintlich für existent hält. Das ist die kognitive Verzerrung. Es ist ein Gefühl von richtig liegen, dabei weiß man es gar nicht. Man vergisst dass es sich lediglich um ein Gefühl handelt, und die Erklärung erscheint ja auch völlig logisch.
Auf welcher Seite wir sind hängt davon ab wie wir unsere Identität formulieren. Das geschieht mehr über das Feindbild als über das Selbstbild. Fremdbilder grenzen unser Selbstbild ab.
Wenn wir zu vielen Fehlern konfrontiert sind, wo die Wissenslücken offenbar mit fehlerhaften Vorstellungen gefüllt worden ist, führt das zu einem Wechsel des Weltbildes. Allerdings übernehmen viele dann leider auch alle Fehler im neuen Weltbild. Dazu muss man erst wieder deren Fehler konfrontieren, so dass wie am Ende zwei Weltbilder verstehen und beide Fehler und Erklärungsvorteile in den Modellen kennen. Wir bauen dabei Vorurteile der Fremdbilder ab. Vielleicht erwächst hier ein sogar noch besseres Modell.
Der Grund warum Verschwörungstheoretiker und Systemlinge den Grundton angeben, kann man an der Kosten-Nutzen-Rechnung erkennen. Man hat wenig zu verlieren wenn man keine richtigen Argumente bringt, kann aber evtl den anderen mehr schaden. Aufwendige Erklärungen laufen Gefahr lächerlich gemacht zu werden und das bedeutet einen höheren Verlust.
Da es "mehrere Wahrheiten" gibt, bin ich vielmehr an den Fakten interessiert.