Wie findet Ihr die Ankündigung der neuen Bundesregierung, direkt nach Amtsantritt Grenzkontrollen an deutschen Außengrenzen und Zurückweisungen zu verstärken?
Die neue Bundesregierung aus Union und SPD will Grenzkontrollen intensivieren und Zurückweisungen in Abstimmung mit den Nachbarstaaten ausdehnen. Zugleich will die Koalition Abschiebungen erleichtern, sichere Herkunftsländer erweitern und den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte aussetzen. Schon die Vorgängerregierung hatte temporäre Kontrollen an den Grenzen zu Österreich, Polen, Tschechien und der Schweiz eingeführt. Schwarz-Rot will diese Praxis flächendeckend ausbauen. Die Kontrollen sind eigentlich nicht mit EU-Recht vereinbar, wurden aber von der vorherigen Innenministerin Nancy Faeser (SPD) als Ausnahme erbeten, um drohenden Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung abzuwenden.
Der neue Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) kündigte schon am Mittwoch an, dass die Bundespolizei künftig auch Asylsuchende an den Landesgrenzen zurückweisen kann. Ziel sei es, die illegale Migration „Schritt für Schritt weiter zurückzudrängen“, nicht darum, sofort alle zurückzuweisen, sagte Dobrindt. Ausgenommen seien vulnerable Gruppen wie Kinder und Schwangere. Die Maßnahme sei ihm zufolge notwendig, da die Zahl der Asylanträge weiterhin zu hoch sei, auch weil sich die Gesuche auf die der Vorjahre hinzusummiert hätten. Außerdem wolle er damit überforderte Kommunen und Behörden entlasten. Dafür soll die Präsenz der Bundespolizei an allen Landgrenzen erhöht werden. Er versprach, Deutschland werde sich mit den Nachbarstaaten absprechen, auch um diese nicht zu überfordern.
Nachbarstaaten wie Österreich, die Schweiz und Polen äußerten scharfe Kritik an der neuen deutschen Asylpolitik. Sie beanstanden, dass verschärfte Grenzkontrollen nicht nur den Schengenraum unter Druck setzen, sondern auch den Alltag von Berufspendlern massiv erschweren könnten. Systematische Zurückweisungen an der Grenze würden gegen geltendes Recht verstoßen, teilte das Schweizer Justizministerium mit und forderte ein Gespräch mit der Bundesregierung. Hierzulande warnen Grüne und Linke vor einem Bruch mit den Grundprinzipien des Rechtsstaats und der Menschlichkeit. Grünen-Chef Felix Banaszak nannte das Vorgehen „schockierend, rückschrittlich und kurzsichtig“. Linken-Vorsitzender Jan van Aken sprach von einer „rechtswidrigen“ und „unmenschlichen“ Politik. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt indes vor Überlastung: Eine dauerhaft erhöhte Grenzpräsenz sei mit dem bestehenden Personal kaum zu leisten, sagte Andreas Roßkopf von der GdP.
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107 Stimmen
18 Antworten
Fakt ist ja, dass die EU Aussengrenzen hat und spätestens dort Asylanträge gestellt werden müssen. Wer es also bis an die Deutsche Grenze ohne Asylantrag geschafft hat, ist ganz klar illegal dort!
Zudem sieht unsere Verfassung kein Asylrecht für Wirtschaftsflüchtlinge vor, nur für politisch, religiös oder rassistisch verfolgte Menschen.
Halten wir uns doch mal an die Gesetze. Populistische Forderungen stellen das Problem nicht ab!.
Wer es also bis an die Deutsche Grenze ohne Asylantrag geschafft hat, ist ganz klar illegal dort!
Nicht wirklich
Obsolet - entgegen Medienberichten wurde das bereits zuvor intensiv gemacht. Habe ich in BASEL live miterlebt.
Es gilt halt weiterhin einen Mittelweg zu finden zwischen guten innereuropaeischem Reiseverkehr und Schutz des Landes vor Gefaehrdern - wobei dieser eigentlich an die europaeischen Aussengrenzen verlagert gehoert.
Das Problem ist eher: Wie bekommen wir Gefaehrder schnellstens aus Europa HERAUS.
Vielleicht keine Klagen zulassen und schon gar nicht den Psychiater etc. finanzieren - ist nur so eine Idee am Rande des Wahnsinns.
Schwierig.
Ich habe gehört, die Kontrollen würden etwa in dem Maße durchgeführt wie zur Zeit der Fußball-EM - und das war doch erfolgreich, wenn ich mich richtig erinnere. Zusätzlich hat man ja noch kriminelle Grenzgänger abgreifen können und Haftbefehle vollstrecken. Klingt gut und vernünftig.
Aber um auf diesem hohen Level weiterzumachen, fehlen uns nach Aussagen der Bundespolizei die Fachkräfte. Also wird das Vorhaben früher oder später daran scheitern.
Abgesehen davon muss jede Kontrolle mit dem EU-Recht vereinbar sein. Merz ist unterwegs, um beispielsweise mit Polen und der Schweiz einen Konsens zu finden.
Ich persönlich und als mitfühlender Mensch habe echte Probleme damit, jemanden, der Hilfe sucht, abzuweisen.
richtig, wenn derjenige nicht vor einer lebensbedrohlichen Situation flieht.
tut er dies, soll man ihm helfen.
Es geht aber noch deutlich mehr!