Wieso bedarf es immer Quellen?
Was ich damit meine: Zählen persönliche Erfahrungen nicht mehr? Wenn man keine Quelle/Studie vorweisen kann, dann ist das jeweilige Argument vollkommen nichtig. Ob man wiederholt die immer gleiche negative Erfahrung mit xyz macht, spielt keine Rolle. Wieso gibt es dann überhaupt diesen alten journalistischen Grundsatz: "Ich glaube, was ich sehe"?
Wir leben offenbar zu einer Zeit, in der man nur noch glauben darf, was man liest. Das aber ist doch mindestens genau so gefährlich.
Was denkt ihr darüber?
Nehmt ihr euer Gegenüber in seinen geschilderten Erfahrungen ernst oder verlangt ihr direkt nach einer augenscheinlich "seriösen" Quelle, um das Gespräch weiter zu führen?
Denkt ihr, dass es überhaupt zu allen gesellschaftlichen Missständen Quellen gibt?
Ich bin das alles mittlerweile so leid. Also Leute, die ständig nach einer Quelle schreien. Selbst WENN man ihnen eine Quelle dann unter die Nase hält, bedürfte es doch ebenfalls wieder gründlicher Recherche, um die Vertrauenswürdigkeit der Quelle zu überprüfen. Wenn man einmal im universitären Kontext Statistikseminare belegt, wird einem klar, wie wenig man Studien vertrauen kann. Es existieren so viele Möglichkeiten, die Ergebnisse vollkommen verzerren: Suggestivfragen, Falsche Auswahl von Variablen, Publikationsbias, Falsche Interpretation von Korrelationen, etc. pp.