Was könnte diese Karikatur bedeuten?

2 Antworten

Sie bedeutet, dass mögliche Eltern zwar mit Geld überschüttet werden, aber durch das Geld so belastet werden, dass sie keine Kinder zeugen können. Soweit die reine Interpretation der Zeichnung.

Nun muß man sich fragen, ob das so ist, und was die Wirkung der Geld- und Familienpolitik des Landes ist. Welche Mittel stehen Eltern zur Verfügung: zuerst natürlich das Kindergeld bzw. der Kinder-Freibetrag. Dann das Elterngeld in der Elternzeit. Weiterhin Stützungen bei Kindergartengebühren, kostenlose Schulbildung, gewisse Hilfen für Geringverdiener und so weiter. Die Frage ist, was davon förderlich sein könnte, um mehr Kinder zu bekommen, und was eventuell sogar hemmt. Denn die Karikatur zeigt ja, dass Geld die Eltern "erschlägt".

Fakt ist, dass Kinder eine Menge Geld kosten. Das Elterngeld hat vielen Familien einen guten Start ermöglicht, und die Verlängerung des Geldes, wenn beide Partner Elternzeit nehmen, war echt ein großer Wurf. Mit dem Argument "es gibt 2 Monate mehr Geld" haben plötzlich die Firmen die Elternzeit der Väter akzeptiert. Bis dahin war es zwar als Vater gesetzlich möglich, einen Teil der Elternzeit zu nehmen, gesellschaftlich war man aber unten durch. Plötzlich war das selbstverständlich, und ich kenne keinen Vater, der das heute nicht in Anspruch nimmt, auch weit über die 2 Monate hinaus.

Kindergeld ist überaus großzügig. Natürlich reicht das nicht für alle Ausgaben, aber es unterstützt Familien sehr. Die Frage ist, ob es wirklich bei den Kindern ankommt, die es besonders nötig hätten. Ich weiß aus unmittelbarer Einsicht, dass Eltern die 100€ für die Klassenfahrt nicht haben, obwohl beide verdienen und eben Kindergeld beziehen. Vielleicht sollte man das Kindergeld streichen und dafür Schulbücher, Klassenfahrten, Sportvereine, Musikschule, Schulessen, Nahverkehr und so weiter kostenlos machen. Denn so obliegt es den Eltern, ob sie sich für das Kindergeld Zigaretten kaufen, oder ihren Kindern den Klavierunterricht finanzieren.

Das zu wenig Kinder geboren werden, liegt nach meiner Ansicht nicht an den Familien, die Kinder bekommen. In meinen Bekanntenkreis sehe ich viele Familien mit 3 und mehr Kindern. Das Problem sind eher die vielen Singles, oder DINKIs ("double income no kids"), dazu die LBT... sonstwas, die nur ihr eigenes Ego im Sinn haben, aber in der Mehrzahl keine Kinder haben werden. Die Verantwortung für Kinder, und auch die mit Kinder zwangläufige Änderung ihres Lebens, möchten viele heute nicht mehr tragen.

Nicht das Geld für diejenigen, die Kinder bekommen, ist also das Problem, sondern die gesellschaftliche Entwicklung. Dass es Restaurants gibt, die Kinder nicht mehr bedienen, spricht an dieser Stelle Bände. Nicht, dass ein Restaurantbetreiber so eine Regel einführt, sondern dass es so viele Gäste gibt, die das gut finden.

Geld ist zwar unterstützend, aber es hilft nicht viel, wenn die Gesellschaft eher kinderfeindlich ist.

Das müssen noch nicht mal die fehlenden Betreuungsplätze sein.
Es lässt sich schon sehr leicht am respektlosen Umgang vieler Erwachsener mit Kindern erkennen.