Ist die Welt/Wirklichkeit/Realität nicht so komplex, dass selbst Experten und Fachleute auch im Austausch untereinander sie nicht mehr fassen können?

Das Ergebnis basiert auf 8 Abstimmungen

Ja 50%
Nein 50%

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein

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Die Welt ist so komplex, dass der menschliche Verstand auch in Kombination sie nicht erfassen kann. Ganz grundlegendes Prinzip auch der Politik: Man kennt nicht die Auswirkungen seiner Maßnahmen, daher geht vieles nach hinten los. Und das hat nichts mit der jeweiligen Partei zu tun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Physikstudium
Nein

Natürlich ist die Realität für den Menschen nicht völlig erfassbar, aber wir sind recht gut darin komplexe Sachverhalte in erfassbaren Modellen zu beschreiben und damit die Realität hinreichend zu verstehen.

Wirklich wichtig und von grundlegender Bedeutung ist halt, dass man sich jederzeit bewusst sein muss, dass wir Modelle benutzen, die oft völlig abstrakte Wirklichkeiten betreffen und immer nur Näherungen darstellen; diese Modelle müssen im Licht neuer Erkenntnisse zwingend geändert werden.
Nur Idioten machen aus Modellen Dogmen….

Definition: komplex ist, was sehr viel Beschreibung braucht, einfach ist, was wenig Beschreibung braucht. Beispiel: das Periodensystem der Elemente beschreibt lang und breit die Eigenschaften bekannter Atome. Das ist komplex. Die Eigenzustandsgleichung des Hamiltonoperators der Schrödingergleichung hingegen kommt mit sehr viel weniger Zeichen aus und ergibt im Prinzip alle möglichen Elemente und deren Eigenschaften. Das ist einfach.

Der volkstümliche Begriff von komplex ist leider anders: komplex ist was ich nicht verstehen kann, einfach ist was ich verstehen kann. Und das steht o.a. Definition entgegen, denn das Periodensystem verstehen viele, die Schrödingergleichung wenige. Schwerer zu verstehen ist nicht, was komplexer ist, sondern was abstrakter ist.

Ja

Die Welt ist Summe einer (uns komplett unbekannten) Wirklichkeit und ebenso vieler Realitäten (= Interpretationen durch unsere Sinne empfangener Signale der Wirklichkeit), wie es Gehirne gibt (oder Schriften, die über Gedanken heute schon toter Menschen berichten).

Schon einige Philosophen aus vorchristlicher Zeit hatten das ganz richtig so erkannt, tatsächlich bewiesen aber hat es erst die Quantenphysik (seit Anfang des 20. Jahrhunderts).