Hey,
ich (17, weiblich) bin seit über 7 Monaten mit meiner Freundin zusammen. Anfangs war alles total schön – ich war nur 1–2 Mal die Woche bei ihr, ihre Eltern waren freundlich, ich durfte sogar Weihnachten und Silvester mitfeiern. Aber je enger und regelmäßiger unsere Beziehung wurde, desto schwieriger wurde es – vor allem wegen ihrer Mutter.
Sie ist extrem eifersüchtig auf unsere Beziehung. Vielleicht ist es wichtig zu wissen: Meine Freundin ist Einzelkind, ihre Eltern haben sie relativ spät bekommen (mit ca. 40), und ihre Mutter war seit ihrer Geburt nie wieder arbeiten, weil sie nur für sie da sein wollte.
Mittlerweile versucht sie, sich in so ziemlich alles einzumischen, was wir machen. Sie bestimmt, wann wir uns sehen dürfen und wann ich gehen soll. Selbst wenn mein Zug mal ausfällt oder extrem spät ist, darf ich nicht länger bleiben – ich musste schon echt unangenehme Wege abends alleine fahren. Sie scheint einfach nicht zu akzeptieren, dass ihre Tochter jetzt jemanden hat, den sie liebt.
Was mich zusätzlich verletzt: Ihre Eltern behandeln mich mittlerweile so, als wäre ich nicht willkommen. Oft ignorieren sie mich oder reden in einem Ton mit mir, als würde ich stören.
Während ihrer Abi-Zeit war das Ganze noch schlimmer. Ihre Mutter hat ihr ständig gesagt, wann sie lernen soll – mit Sprüchen wie: „Hoffentlich bist du (also ich) nicht krank, sonst schaffen wir das Abi nicht.“ Als wäre es auch ihr eigenes Abi.
Das Krasseste: Meine Freundin macht wirklich regelmäßig was mit ihrer Mutter. Sie gehen einkaufen, essen, Gassi, verbringen fast jede Woche Zeit miteinander. Trotzdem reicht es ihrer Mutter nicht. Wenn wir uns treffen, ruft sie ständig an oder kommt ins Zimmer, als könnte sie sie keine zwei Stunden loslassen.
Was mich wirklich belastet ist aber, dass meine Freundin nie hinter mir steht. Wenn ihre Mutter sich mir gegenüber unfair oder respektlos verhält, sagt sie nie etwas. Ihre Erklärung ist immer: „Das ist das Haus meiner Eltern, ich kann da nichts sagen.“ Ich verstehe ja, dass sie da lebt, aber man kann doch trotzdem sagen: „So geht das nicht mehr.“ Doch das kommt nie von ihr.
Teilweise hab ich das Gefühl, dass es sie gar nicht stört. Wenn wir streiten, geht sie manchmal einfach zu ihrer Mutter, redet über völlig andere Themen, statt mit mir Dinge zu klären. Sie telefoniert und schreibt echt oft mit ihr – ich habe das Gefühl, dass ihre Mutter für sie oberste Priorität hat, und ich irgendwie nur die “Nebenrolle” spiele.
Ein Beispiel: Letztens wollten wir morgens frühstücken gehen – nichts Großes, einfach ein bisschen Quality Time. Aber schon beim Treffen hat sie gestresst, weil ihre Mutter danach wieder was mit ihr machen wollte, obwohl sie die letzten Tage durchgehend Zeit miteinander verbracht hatten. Ich hab dann ehrlich gesagt, dass mich das stört, weil ihre Mutter so viel Einfluss auf unsere Beziehung nimmt.
Später habe ich zufällig den Chat gesehen, den sie mit ihrer Mutter darüber geführt hat – und der hat mich echt getroffen:
Freundin: Ach alles ist gerade so stressig und alle sind sauer auf mich, lass wann anders was machen.
Mutter: Warum? Wollten doch was machen.
Freundin: Ich weiß, aber mit dem Fahren ist alles blöd.
Mutter: Will sie nicht fahren?
Freundin: Ja irgendwie nicht :/
Mutter: Sie kann uns doch nicht den Takt vorgeben, wer denkt sie, wer sie ist?
Freundin: Ja keine Ahnung man.
Mutter: Wir halten immer zusammen. Mach dir keine Sorgen. Wir zwei gegen alle.
Als ich das gelesen habe, hat mich das echt verletzt. Ich war plötzlich „die“, über die geredet wird, als wäre ich das Problem. Dabei habe ich nur gesagt, dass ich mich nicht stressen lassen will – von ihrer Mutter, die unsere gemeinsame Zeit dauernd beeinflusst. Und dann stellt sie mich so hin, als würde ich mich querstellen, und sagt im Chat nicht ein Wort zu meiner Verteidigung.
Das Schlimmste ist, dass ihre Mutter so über mich redet („Wer denkt sie, wer sie ist?“) – und meine Freundin einfach mitmacht. Kein Widerspruch. Nichts. Nur: „Ja keine Ahnung man.“ Und dann wieder dieses „wir zwei gegen alle“-Gerede. Ich frag mich manchmal, ob ich da überhaupt noch reinpasse.
Ich liebe sie wirklich sehr, aber das alles macht mich auf Dauer kaputt. Ich fühle mich nicht gesehen, nicht ernst genommen – und irgendwie immer wie das fünfte Rad am Wagen zwischen ihr und ihrer Mutter.
Habt ihr so etwas schon erlebt? Oder irgendeinen Rat, wie man damit umgehen kann? Ich hab das Gefühl, ich komm allein nicht weiter.