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Was kann man tun um nicht beleidigt zu werden?

Eigentlich habe ich seit einigen Jahren ein Problem.

Ich habe 1985 als christlicher Musikmissionar angefangen und bin dann in die Freikirchenlandschaft hineingewachsen.

So das mich die Templer des Ordo Templi Salomonis 1998 fragten, ob ich nicht eine eigene Kommturei machen will.

Ich hatte 1992 in meiner Jugend bevor ich Musikmissionar wurde eine Bibelschule auf Schloss Klaus absolviert.

Hat mich interessiert und daher habe ich diese Komturei unter der Bezeichnung Ordo Templi Liberalis gegründet. Um diese Leitung übernehmen zu können, davor eine zweijährige Templerakademie in Hainburg absolviert.

Offensichtlich habe ich das nicht so schlecht gemacht, denn 2008 kamen dann die Living Hands auf mich zu, um mich zu fragen, ob ich nicht Outreach Manager, also Missionspastor bei ihnen werden wollte. Also die stellvertretende Kirchleitung.

Und so bin ich eben seit 2008 beides. Leiter der Ordo templi Liberalis und Outreach Manager (Missionspastor) der Living Hands. Alles gut und schön. Wären da nicht auch andere TheologInnen.

Die stehen nämlich auf dem Standpunkt, dass jemand, der keine Universtität gemacht hat, vom Fach Theologie nichts verstehen kann. Und ziehen einmal all das, was ich über die Bibel sage von Grund auf in Zweifel.

Und wenn ich dann nachweise, dass das was ich gesagt habe, sehr wohl in der Bibel steht, dann meint man "ich solle nicht respektlos" sein.

Während dem ich mir manchmal denke, dass ich mich frage, wo denn nun eigentlich der Respekt meiner Person gegenüber bleibt. Der sich zugegebener Massen nicht durch ein Studium auf der Uni, sondern den mühsamen Weg durch die Praxis zu dieser Position hingearbeitet hat.

Warum sollte ein Mann, der inzwischen gute 30 Jahre in der christlichen Verkündigung tätig ist, weniger von der Bibel verstehen, als einer, der gerade ein Universitätsstudium abgeschlossen hat.

Und was ist daran "respektlos", wenn ein stellvertretender Kirchleiter sagt:

Du, das steht aber doch in der Bibel.

Sehe ich das falsch?

Ja, weil ... 38%
Nein, weil ... 38%
Weiss nicht 25%
Christentum, Psychologie, Glaube, Theologie

Wenn du religiös bist: Wie sicher bist du dir, dass deine Religion die richtige ist, wenn es doch so unglaublich viele Sichtweisen gibt?

Ich hatte lange Zeit das Gefühl, dass das hier alles Gott sein muss, also auch wir. Vor einiger Zeit bin ich dann auf Alan Watts gestoßen, habe mich über Psychedelika und deren Entheogene (Gottes-Offenbarende) Wirkung informiert, sowie erfahren, dass Einheitserfahrungen überall auf der Welt passieren. Erfahrungen, in welchen man erkennt, dass die Trennung zwischen Subjekt und Objekt nicht existiert, und das einzige was existiert das "Alles" ist, ungetrennt, was man auch Gott nennen kann und identisch ist mit uns. Diese Erfahrungen sollen unabhängig von Religionszugehörigkeit geschehen. Das heißt egal woran man glaubt, Menschen überall auf der Welt haben diese Einheitserfahrungen. Im Hinduismus nennen sie es Moksha, im Zen-Buddhismus Satori, auf Psychedelika Ich-Auflösung. Es gibt noch weitere Begriffe aus anderen Bereichen der Welt wie mystical experience, Erwachen, aufwachen, Erleuchtung, Erlangung des Dao.

Später fand ich heraus, dass diese Sichtweise Pantheismus, oder besser Panentheismus genannt wird. Doch weiter ist sie nur eine von hunderten Sichtweisen, die Welt zu beschreiben. Als ich dachte, ich müsse jedem Menschen davon berichten (denn stell dir nur mal vor, dass du alles bist, und dich im Moment nur als subjektives menschliches Wesen erfährst), habe ich gemerkt, wie jeder einzelne religiöse Mensch von seiner eigenen Religion genauso überzeugt ist, wie ich von meiner "Wahrheit".

Letztlich kann doch nur eine Sichtweise die richtige sein. Doch dann ist es doch eher logisch, dass keine Sichtweise die richtige ist.

Wobei ich mir natürlich aufgrund der oben aufgeführten Beweislage (ihr könnt gern das Buch "On The Taboo Against Knowing Who You Are" von Alan Watts lesen), sicher bin das meine Sichtweise die einzige ist die zutrifft. Doch wenn ich mich ein wenig von meiner Überzeugung distanziere, merke ich, dass ich nicht besser bin als jeder andere religiöse Mensch, der wahnhaft an irgendeiner Idee festhält. Und wieder wendet mein "Religiöses-Ich" ein: "Aber meine Sichtweise ist ja eben nicht nur irgendeine Idee". Doch wie oft hallt dieser Satz bei anderen Gläubigen nach?

Frage: Wie gehst du damit um, dass es so viele verschiedene Religionen und Weltanschauungen gibt? Wie kannst du dir bei der Menge an Möglichkeiten so sicher sein, dass gerade du mit deiner Sichtweise richtig liegst?

Religion, Islam, Christentum, Buddhismus, Daoismus, Glaube, Gott, Hinduismus, Judentum

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