Wie schwer ist dein Leben?

Wie herausfordernd ist deine Lebenssituation von 1-10? Ich frage bewusst nicht direkt nach "Leidvoll", da das Leid meist erst mit voller Intensität einschlägt, wenn man anfängt, seine Situation abzulehnen, sich zu wünschen sie wäre anders oder man mental gerade einknickt. Jemand der 9-10 angibt könne meiner Meinung nach auch ein insgesamt angenehmeres Leben haben als jemand der 3-5 wählt.

Mit "Herausfordernd" beziehe ich mich hauptsächlich auf psychische Störungen, körperliche Krankheiten, genetische Mutationen, starke Hemmungen, starke Drogensucht, sehr geringen IQ, schlecht ankommen bei Menschen, Mobbing, Gewalt, wenig bis keine Freunde, etc., also alles, was den normalen Alltag erschwert. Nicht darauf, dass ich mir viele Ziele setze und ich jemand bin der versucht, ganz große Dinge zu erreichen und deshalb ein herausforderndes Leben habe.

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0-2: Mir geht's gut, ich kann einfach Leben, keine größeren Schwierigkeiten

3-5: Die ein oder andere Sache erschwert schon meinen Alltag, vielleicht habe ich leichtes ADS oder rede manchmal zuviel in Situationen, in denen ich eigentlich meinen Mund halten sollte

6-8: Ich habe schon eine oder paar Dinge, die das Leben stärker schweren - drogensucht, mittelstarke psychische Störungen, Schwierigkeiten mit schlechten Emotionen umzugehen

9-10: Mein Leben ist sehr viel herausfordernder als der Durchschnitt - z.B. massive Kontaktstörungen, schwere Depressionen, schwer bipolar, Borderline, Krebs im Endstadium, genetische Mutationen, etc.

Gerne auch mit dazu schreiben, wie es euch damit geht.

0-2 40%
6-8 25%
3-5 20%
9-10 15%
Liebe, Fitness, Leben, Männer, Studium, Mädchen, Politik, Sex, Karriere, Gewalt, Drogen, Psychologie, Drogensucht, Ehe, körperliche Beschwerden, psychische Erkrankung, Umfrage
Leben, ohne die Fähigkeit, angenehme soziale Bindungen eingehen zu können?

Bin jetzt 24, das ganze fing bei mir mit 16 an. Grund dafür waren wohl meine familiäre Situation, subtiles Mobbing und traumatische Drogenerfahrungen.

Ich habe sofort versucht so lösungsorientiert und konstruktiv wie möglich damit umzugehen - habe nach und nach mit Drogen aufgehört, auch dem Alkohol und Zigaretten, habe Routinen und gesunde Gewohnheiten eingeführt, Meditation, kalt duschen, gesunde Ernährung, Supplemente, 4-6x die Woche Sport. Ich bin sofort in die Konfrontation gegangen, habe mich meinen Ängsten gestellt, habe 8 Jahre Therapie hinter mir, Gesprächstherapie, Gruppentherapie, Hypnosetherapie, Analysetherapie und habe bereits bestimmt über 50 Sachbücher gelesen, wovon eine Menge Bücher über Persönlichkeitsentwicklung waren.

Ich habe mich definitiv weiterentwickelt. Bin durchtrainiert, diszipliniert und willensstark, plane in den nächsten Jahren auf die Bühne zu gehen, bin Wissensaffin, studiere jetzt Biologie, danach voraussichtlich Neurowissenschaften.

Trotzdem bin ich selbst jetzt nach acht Jahren nicht fähig, angenehme soziale Bindungen eingehen zu können. Weder mit Familie, Geschwister noch Freunden. Auch Beziehungspartnerinnen sind nur bedingt angenehm. Fühle ich dauerhaft blockiert und unwohl unter Menschen. Muss scheinbar als Einzelgänger leben.

Inwiefern lohnt sich so ein Leben? Ich muss sozialem Kontakt aus dem Weg gehen ansonsten leide ich, fühle mich wie ein Autist, bin eingesperrt in mir selbst, ohne Aussicht auf Besserung.

Es war für mich immer klar, dass ich das überwinden werde. Mittlerweile scheint es nicht überwindbar zu sein. Leider ist das nichts was man einfach so akzeptiert und dann weiter lebt. Gegenwärtig erscheint Selbstmord wirklich als die einzige sinnvolle Lösung.

Leben, Medizin, Therapie, Schmerzen, Angst, Trauer, Angststörung, Depression, Leiden, Psyche, Soziale Phobie, Störung, Hoffnungslosigkeit