Würdest du einer Ameise die schuld geben, dass sie nicht merkt, gerade eine Autobahn zu überqueren bei der sie zu 100% überfahren wird?
Warum nicht? Weil ihre entsprechende neurologische Struktur begrenzt ist und sie nicht über ein ausreichendes Gewahrsein über eine bestimmte Grenze besitzt.
Wir Menschen denken wir wären anders, weil wir ein Ich-Bewusstsein und einen freien Willen haben und Raketen und Smartphones bauen, aber letztlich sind auch wir entsprechend unserer Struktur begrenzte Wesen.
Werde ich in Indien geboren, dann werde ich an Brahman glauben. Werde ich in der Türkei geboren, dann werde ich an Allah glauben. Werde ich in eine wissenschaftsorientierte Gesellschaft geboren, werde ich atheistisch oder agnostisch.
Ich werde zum Produkt meiner Innenwelt (Genetik) und Außenwelt (Erziehung, Kultur, Umstände). Die Schnittstelle davon ergibt den freien Willen und die Persönlichkeit.
Doch wer ist für die Gesamtsituation verantwortlich? Natürlich Gott.
Wenn jetzt dieses begrenzte Wesen aufgrund seiner begrenzten neurologischen Struktur eine nicht sinnvolle Entscheidung trifft, inwiefern berechtigt das Gott dazu dieses Wesen auf ewig in die Hölle zu verdammen?
Das wäre, als würde ich dir ein Bein amputieren und dann erwarten, dass du die 100m in weniger als 12 Sekunden rennst.
Somit scheint die gesamte Idee eines ewigen Himmels oder einer ewigen Hölle mehr eine Art gesellschaftliche Invention zu sein, um über das weltliche Rechtssystem hinaus dafür zu sorgen, dass Menschen sich an Regeln halten.
Die einzige logische Schlussfolgerung wäre nämlich -wenn man weiterhin an Gott oder Allah glaubt- dass jeder in den Himmel kommt und die ganze Debatte nur ein böses Spiel des Menschen war.