Glaubst du das Bewusstsein einzigartig ist oder universell?
Es ist in jedem bewussten Organismus ein vollkommen individuelles Produkt aus komplexen neurologischen Verknüpfungen.
Selbst die hypothetischen "Ichs" in Parallelwelten der "viele Welten Theorie" wären andere Ichs.
Jedes Ich wäre dadurch ein anderes Ich.
Universell:Es ist eine Art unendliches Feld mit Potential zu Bewusstsein, welches sich in jedem Organismus auf scheinbar individuelle Weise zeigt.
Allerdings sind sie eher sowas wie Sinnesrezeptoren eines zusammenhängenden übergeordneten Systems (Existenz, Universum, Raum).
Jedes Ich wäre dadurch dasselbe Ich.
4 Antworten
Da sich aus neuronalen Netzen mit Ganglienknoten in der Stammesgeschichte schließlich funktions- und artspezifische Gehirne entwickelt haben, ist es naheliegend, dass die Neuronenstruktur mit ihren Potentialen übergreifend bei allen Organismen eines Formtypus weitgehend gleich aufgebaut sind.
Bis auf die angeborenen Verhaltensstrukturen und die angeborenen Dispositionen für spezifisches funktionales Lernen (Prägung), herrscht jedoch eine hochgradige Offenheit für die Ausgestaltung der Persönlichkeit durch ihre individuellen Lernerfahrungen. Und auch die Bewusstseinselemente, die selbstreflektorisch schließlich das Ich (sowohl die bewussten Anteile wie auch die unbewussten Anteile) ausmachen, werden hier nach genetisch vorgegebenen Strategien in der zwischenmenschlichen Begegnung ausgestaltet.
Damit ist deine Frage in weitgehender Übereinstimmung mit deinem Angebot 1 beantwortet.
Antwortmöglichkeit 2 ist um ein vielfaches unwahrscheinlicher, weil man dazu viel mehr unbewiesene hochspekulative Elemente etablieren müsste, und in der Wissenschaft ist man stets gut beraten, wenn man bei mehreren Erklärungsmöglichkeiten zunächst zu der einfacheren greift.
Einzigartig, Eines, in ganz vielen Teilchen.
Gott genannt, ist nicht nur Energie, sondern auch Individualität. Deshalb sind auch alle Teilchen miteinander verbunden. Nur das Ego trennt den Menschen.
Die Teilchen sind nur verschieden hoch im Bewusstsein gewachsen. Und wachsen weiter.
Es gibt unterschiedliche Bewusstseinsformen:
Das Ich-Bewusstsein, das Überbewusstsein, das Unterbewusstsein, das kollektive Bewusstsein, das geistige Bewusstsein, das göttliche Bewusstsein....
...sogar das Zellen-Bewusstsein in dem Menschen selbst oder das Gruppenbewusstsein von bestimmten Tieren...
Gruß Fantho
Das Bewusstsein des Menschen ist ein Produkt der biolgischen, aber auch der sozialen Evolution und erfüllt entsprechend physiologische u. soziale Aufgaben, womit sich jedes einzelne Bewusstsein als etwas Einzigartiges darstellt und erweist sich die Menschheit als Ganzes als etwas Besonderes im Tierreich.
Ein universelles Bewusstsein existiert in der Natur nicht.
Deine Betrachtungen führen partiell zu C.G.Jung mit seinem "kollektiven Unbewussten". Hier ließe sich zitieren: "Freud war besonders 1938 Jungs Theorieentwicklung näher gekommen, als er schrieb: „Darüber hinaus bringt der Traum Inhalte zum Vorschein, die weder aus dem reifen Leben noch aus der vergessenen Kindheit des Träumers stammen können. Wir sind genötigt, sie als Teil der archaischen Erbschaft anzusehen, die das Kind, durch das Erleben der Ahnen vor jeder eigenen Erfahrung mit sich auf die Welt bringt.“ Jung maß jedoch dem kollektiven Unbewussten eine viel weitergehende Bedeutung zu als Freud und er schrieb, dieses könne wie ein „zweites psychisches System, von kollektivem, nicht-persönlichem Charakter“ im Menschen angesehen werden.
Genau, das hier wäre eine Teilbetrachtung von dem, wovon ich überzeugt bin. Immernoch im Bereich von höchst plausibel und wissenschaftlich akzeptiert.
Den Sprung zu machen das nun alles auf dieselbe Weise funktioniert wie unser Unterbewusstsein, einschließlich geologischer Prozesse, scheint überzogen zu sein und würde eher einer gewagten und übertriebenen Schlussfolgerung ohne direkte Verbindung entsprechen.
Ich aber denke dass die Separierung zwischen lebendig und leblos konzeptionell und analytisch ist und nicht die echte Welt widerspiegelt, sodass meine inneren Prozesse nicht verschieden sind von Prozessen in Kernfusionen oder dem Fluss des Wassers.
Gern möchte ich dich noch auf einige Dinge hinweisen. Zum einen sprichst du immer vom "Unterbewussten". Dieser Begriff ist nicht richtig, weil er dann ja immer noch etwas "Bewusstes" beschreiben würde, was nur in der räumlichen Zuordnung separiert ist. Das "Unbewusste" ist dagegen der fachlich richtige Terminus, der speziell mit dem Aufkommen der Psychoanalyse Sigmund Freuds, C.G.Jungs und Alfred Adlers in die Sprache aufgenommen wurde. Mit diesem Begriff ist auch eindeutig gesagt, dass der Träger von unbewussten Material keinen Zugriff darauf hat, sondern dass er allenfalls über den psychoanalytischen Prozess, also einem aufwändigen Verfahren, mit Hilfe des Analytikers hier einen Zugriff gewinnen kann, der ihm dann hilft irrational erscheinenden Ängste, Fehlhandlungen, bizarre Stereotypien oder auch die klassischen neurotischen Phänomene , wie z.B. Zwangshandlungen ablegen kann.
In deinem letzten Absatz gehst du sicher zu weit. Zwar gibt es Prozesse, die in einem sog. Übergangsfeld von leblos zu lebendig anzusiedeln sind (z.B. die Verdopplung von DNA oder RNA mit Hilfe von spezifischen synthetisierten Enzymen in einem In Vitro-Gefäß), aber dennoch sind die Vorgänge der Kernfusion sicher total unterschiedlich zu Vorgängen in lebendigen Systemen.
Nein, es gibt kein zusammenhängendes Feld.
Dein Unbeewusstes ist lediglich animalisches Bewusstsein, das noch nicht durch Sprache dominiert wird, enerrgetisch ansonsten identisch.
Diese Annahme basiert auf der Idee, dass die Welt aus separaten Teilen besteht.
Es ist möglich, dass das durch gehirn-intrinsische Abstraktion entsteht und nichts mit der echten Welt zutun hat.
Beim Wegfall der konzeptuellen Trennungen muss es ein zusammenhängendes intelligentes Feld sein.
Außerdem sind meine organismischen Prozesse in ihren grundlegensten Mechanismen nicht unterschiedlich von Kernfusionen. Es ist das wirken der vier Grundkräfte.
Erst in höheren Abstraktionsebenen führen wir Trennungen dieser unterschiedlichen Systeme durch.
Es wäre kein Bewusstsein in der Form von menschlichem Erleben, sondern eher auf der Ebene unseres Unterbewusstseins eine Art intelligentes Organisationsprinzip.
Wenn man Organismen und Umwelt nicht analytisch getrennt betrachtet sondern als intelligentes zusammenhängendendes Feld, dann wäre das was mein Unterbewusstsein im Kern aus macht dasselbe, was Galaxien entstehen lässt.
Das ist eine genauso legitime Möglichkeit der Weltbetrachtung ohne logischen Fehler, nur sehr ungewöhnlich interpretiert.
Daher ist die Aussage "Ein universelles Bewusstsein existiert in der Natur nicht" eine zu starke Interpretation unseres wissenschaftlichen Weltverständnis.