Es ist absolut sinnvoll, wenn jeder Mensch, jede Gesellschaft und jede Nation danach trachtet, mit den Ressourcen dieser Erde sparsam umzugehen. So sind eben auch alle fossilen Rohstoffe begrenzt, und folglich tut eine Nation gut daran, wenn sie Gesetze auf den Weg bringt, mit deren Hilfe Kohle, Öl und Gas gespart werden.

Du hast aber natürlich auch mit deiner Fragestellung recht, die sich mit der Problematik konfrontiert sieht, dass Deutschland übermäßig große und wirtschaftlich schon selbstzerstörerische Maßnahmen zur CO2-Einsparung ergreift, während China relativ unbekümmert immer noch gewaltige Mengen an fossilen Brennstoffen verbraucht, um seine Volkswirtschaft voran zu treiben. Da ist dann der weltweite Nutzen zur Gesamteinsparung von Deutschland praktisch irrelevant, bis auf die Tatsache, dass wir uns durch extrem hohe Energiepreise wirtschaftlich ruinieren.

Das Schlimmste in der ganzen Situation ist, dass wir diese Selbstzerstörung auch noch ideologisch schönreden, indem wir dem Irrglauben anhängen, dass zusätzlich freigesetztes CO2 irgend einen nachteiligen Effekt auf das Klima haben würde. Genau das ist nicht der Fall. CO2 absorbiert in einem so schmalen Infrarotbereich, dass es praktisch bedeutungslos gegenüber dem Wasserdampf ist, der mehr als zehnmal so wirkmächtig ist wie das CO2.

Zudem sind durch den Anstieg an CO2 in den letzten 50 Jahren von 280 ppm auf jetzt 420 ppm die weltweiten Ernteerträge um ca. 30% gestiegen, was maßgeblich dazu beigetragen hat, dass heute viel mehr Menschen gut ernährt sind, obwohl die Weltbevölkerung erheblich zugenommen hat. CO2 ist nämlich ein extrem wichtiges Nährelement für das Pflanzenwachstum und der Anstieg seiner Konzentration in der Luft ist als extrem günstig zu bewerten.

Bilanz: Viele Länder - so auch China - haben die wissenschaftliche Tatsache verstanden, dass die Freisetzung von CO2 praktisch ohne jeden Effekt auf das Weltklima ist. Daher leben und handeln sie auch ohne jedes Schuldgefühl. Sie haben aber natürlich die Absicht, weltpolitisch immer mehr an Bedeutung gewinnen zu wollen - das Machtstreben ist ungebrochen, und so nehmen sie in Kauf, dass sie als große bedeutungsvolle Nation noch ordentlich viel fossile Ressourcen aufbrauchen dürfen, da sie in Zukunft ihre Weltgeltung maximieren wollen.

Deutschland dagegen lebt in seinem ideologisch aufgesetzten Schuldkomplex, zerknirscht und in einem moralischen Überlegenheitswahn, spart bis zur Selbstvernichtung CO2, wird dafür von praktisch allen Ländern verlacht, und sendet ohne Unterlaß über alle Kartellmedien die Botschaft, dass "wir die Guten sind", die die Welt vor dem "bösen CO2" retten wollen. Eine wirklich düstere Aussicht auf die Zukunft unseres Landes.

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Dafür gibt es seit vielen Jahrzehnten eine sehr gute Erklärung. Nach der letzten Eiszeit, der Würm- oder Weichsel-Eiszeit, die vor ca 11000 Jahren zu Ende gegangen ist, ist der Meeresspiegel stark gestiegen.

Während dieser Eiszeit, war so viel Wasser der Meere in Form von Schnee und Eis auf den Landmassen der Nordhemisphäre aufgelagert, dass der Meeresspiegel ca. 140 Meter tiefer lag als jetzt. Von da an tauten diese gewaltigen Eismassen allmählich ab, was zu einem Anstieg des Meeresspiegels führte. So hatten wir vor 9500 Jahren noch -40 Meter, vor 8400 Jahren noch -20 Meter, vor 8000 noch -15, vor 7500 noch -10 und vor 6000 Jahren noch -5 Meter bezogen auf den jetzigen Pegel.

Du siehst, dass vor 7500, also 5500 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung, schon Kulturen aktiv waren, die Tempelanlagen errichten konnten.

Zur Zeit steigt der Meeresspiegel immer noch, und zwar um ca. 18 cm pro Jahrhundert (im Nachgang der letzten kleinen Eiszeit von 1400 bis 1850), was keine Besorgnis erregende Situation darstellt. Du kannst also ganz beruhigt sein, dass New York und London nicht in den nächsten Jahren untergehen werden.

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Ich glaube immer noch, dass Deutschland eine Demokratie ist, die sich eine Opposition leisten kann, und nicht, wie in der Türkei, die Opposition einfach juristisch vernichten wird. Diese Verbots-Anträge sollen potentielle AfD-Wähler davon abhalten, diese Partei zu wählen. Sie stehen damit im großen Kanon der AfD-Diskreditierungsbemühungen.

Auch wenn wir bei der überwiegenden Mehrzahl der Medien systematische Verunglimpfungen der AfD sehen, gibt es doch immer noch kritische Portale und Zeitschriften, die sich um eine Ausgewogenheit in der politischen Berichterstattung bemühen.

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Gerade wenn man Physik und die Chemie studiert hat, und sich dann intensiv mit der Klimaproblematik befasst hat, ist man sehr schnell überzeugt, dass die ganze Geschichte vom "menschengemachten Klimawandel" eine große Irrlehre ist, die nur geschaffen wurde, um die Menschheit in Angst und Schrecken zu versetzen, um sie dann gefügig zu machen, damit sie Hunderte von Milliarden Euro/Dollar für eben diese sinnlose "Einsparung von CO2" über CO2-Zertifikate ausgeben.

Alle Paläoklimauntersuchungen haben ergeben, dass der CO2-Pegel in der Vergangenheit fast immer deutlich höher als heute war, und dass die Welt davon nicht untergegangen ist (meist so um 1000 bis 2000 ppm).

Die Absorption von Infrarotstrahlen erfolgt ganz überwiegend durch Wasserdampf. Das schmale Fenster der CO2-Absorption zwischen 4 und 5 Mikrometer ist zudem bereits bei 400 ppm weitgehend gesättigt und kann bis 800 ppm nur noch um ca. 3% gesteigert werden, was praktisch keinen Einfluss auf die Temperatur hat. Damit fällt CO2 als klimawirksames Gas mehr oder weniger aus.

Ferner kann man an den Analysen der Geologen und Paläoklimatologen an Eisbohrkernen und Sedimentuntersuchungen ablesen, dass die Änderungen der CO2-Konzentration praktisch immer der Temperaturänderung folgten, und nicht umgekehrt.

Geh auf die Webseite der "Technischen Universität Berlin", die sicher eine absolut seriöse Quelle für wissenschaftliche Beiträge ist, und wähle die folgende Seite. Von da aus kannst du stundenlang zu allen Details gute Informationen bekommen, um eine seriöse eigene Position aufzubauen:

https://www.science-e-publishing.de/project/klimadebatte/02-intro-3-twk.htm#offensiv

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Bei dem Philosophen Richard Dawkins findest du ein ausführliches Konzept, um eine atheistische Grundhaltung annehmen zu können.

Dass Götter von Menschen etablierte Konstrukte sind, die eine wichtige soziale Funktion in einer menschlichen Gemeinschaft erfüllen, ist der wichtigste Grund für die Tatsache, dass praktisch alle menschlichen Gemeinschaften über die Priester Götter geschaffen haben.

Wenn ein ranghoher Gruppenführer Weisungen zum Verhalten gibt, kann es immer Protest geben, besonders dann, wenn man ihm nachweisen kann, dass er selbst diesen Ansprüchen nicht gerecht wird. Wenn er jedoch behauptet, dass seine moralischen Forderungen von einem Gott an ihn übermittelt worden seien, sind die Gruppenmitglieder viel geneigter, sich diesen Forderungen zu unterwerfen. Der Gottheit will man lieber nicht widersprechen. So hat die Priesterkaste in fast allen menschlichen Gemeinschaften durch das Setzen von Gottheiten Macht über die Gruppenmitglieder erlangen können.

Wenn man nun aber diese Methode durchschaut hat, ist es relativ einfach, sich von solchen Gottesvorstellungen frei zu machen und ein Leben in Eigenverantwortung zu führen, was dann praktisch ohne Gottesvorstellungen, also in einer atheistischen Grundhaltung geführt wird.

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Es gibt selbstverständlich viele Gegebenheiten, die nicht durch Worte darstellbar sind. Ein gutes Beispiel ist die Wahrnehmung einer Farbe, und das alte Problem, wie man einem Blinden klarmachen sollte, was "Rot" für eine "Sensation" ist. Im Grunde sind alle Sinnesempfindungen nicht durch Worte zu erklären. Das gleiche gilt für die Mehrzahl der psychischen Erlebnisse. Fast jeder Mensch weiß, was eine Kränkung ist, aber durch Worte ist das Kränkungserlebnis nicht darstellbar. Man kann allenfalls eine Situation beschreiben und dann sagen, dass das mit dieser Situation begleitende Erlebnismoment so war, wie bei einer schmerzlichen Erfahrung, bei der man durch eine andere wichtige Person öffentlich gedemütigt worden ist.

Wenn nun Wittgenstein sagt, dass man über das, worüber man nicht reden könne, schweigen sollte, ist das auch nicht sehr hilfreich, weil es natürlich immer die Möglichkeit der Analogie gibt. So etwa, dass man sagt: "In dieser Situation habe ich mich gefühlt als ob mir jemand die Luft zum Atmen genommen hätte". Oder das schöne Beispiel von Günther Grass, mit dem er einen euphorischen Zustand seines Protagonisten beschreibt: "Da wurden Schwalben in meinen Achselhöhlen flügge, da paarten sich Igel unter meinen Fußsohlen, da lag mir die Welt und nicht nur Europa zu Füßen".

Bilanz: Es lassen sich durch Sprache gewiß sehr viele Sachverhalte konstruieren, aber es werden immer Räume des Erlebens bleiben, die der Sprache nur bedingt zugänglich sind.

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Solange Menschen leben haben sie Phantasien und Träume, dass sie nicht in ihrer Leistungsfähigkeit und ihren Kompetenzen eingeschränkt wären, sondern weit darüber hinaus Befähigungen hätten, die sie vor den anderen auszeichnen würden. In der Psychologie wurde dafür der Begriff "Allmachtsphantasien" geschaffen.

Die Evolution hat den Menschen in seinem Verhalten so geschaffen, dass er ständig im Wettbewerb steht, und dass er unter keinen Umständen verlieren darf. Zu siegen ist natürlich der Prozess, der in besonderem Maße angestrebt wird. Man möchte der Gewinner sein, und wann ist man der Gewinner? Wenn man mehr kann, mehr weiß, stärker, gesünder, leistungsfähiger, kompetenter, liebenswerter, reicher ist und zudem viele Menschen in seinem Umfeld hat, von denen man bewundert, verehrt und geliebt wird. Un genau dieser Mensch ist der Übermensch. Damit ist überhaupt nicht gemeint, dass man gottgleich sein wollte, sondern eben nur in allen positiven Attributen überlegen ist.

Da nun aber der Mensch immer ein Wesen mit einer Fülle von Unzulänglichkeiten ist, weil man immer krankheitsanfällig ist, weil man sich verletzen kann, weil man älter wird, weil man Sachverhalte nicht kennt und folglich scheitern kann, weil man in seinem Wissen zwangsläufig beschränkt ist, weil man einen Körper hat, der keineswegs allen ästhetischen Erwartungen der Mitmenschen genügt und weil man nie so trainiert sein kann, um allen sportlichen Anforderungen zu genügen, wird die Sehnsucht nach dem Übermenschen zwar bleiben, aber immer nur im Feld der unerreichbaren irrealen Phantasien verbleiben.

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Eine wirklich gute Zusammenstellung, die in den meisten Punkten allerdings eher für ältere Mitbürger gültig ist.

Man nennt diese Grundhaltungen, die auf die Einhaltung von Normen und Gesetzen, wohl auch der guten Sitte und der Rücksicht auf die Mitmenschen ausgerichtet sind, die zwanghaften Anteile einer Persönlichkeit. Sie entstammen dem Kanon der eher konservativen Werte und sind bei politisch verstärkt "links" orientierten Menschen meist tabu. Der "Linke" will für sich absolute Freiheit. Dabei ist ihm die Einhaltung von Richtlinien, Regeln und Normen eher hinderlich bis widerlich. Adrette Kleidung, Ordnungsstrukturen, Sauberkeit und Pünktlichkeit sind ihm in der Regel verhasst, so dass er sich damit brüstet indem er hervorhebt, wie sich "Leute an seinem Verhalten stören würden, und wie eben solche Leute ihm völlig egal seien!" Hier verwendet er in der Regel deutlich ausdrucksstärkere Adjektive.

Bilanz: Dein Katalog ist stimmig für vermehrt wertkonservative Menschen.

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Der Befund, dass sich bei allen Lebensäußerungen der Menschen immer bestimmte Gegebenheiten in irgend einer Weise verändern, ist doch eine Banalität. Wo sollte hier eine philosophische Erkenntnis aufleuchten?

Wer die Welt nicht verändern will, drückt damit aus, dass er die Risiken, die mit dem Willen zu einer Veränderung von Weltstrukturen verbunden sind, als viel zu hoch ansieht. Er hat dabei kein Vertrauen, dass er den möglichen Arbeitsaufwand nicht leisten könnte, oder dass ihm das Genie fehlt, um mit Ideenreichtum immer die richtigen Antworten auf Problemsituationen zu finden, oder dass er mit Anfeindungen, Schmähreden oder Verunglimpfungen konfrontiert sein könnte, die er nicht angemessen wegstecken könnte. Wer z.B. eine neue Partei gründen will, wer ein völlig neues Organisationsverfahren, einen neuartigen Forschungsansatz oder den Abbau nicht bewährter Verfahren in die Wege leiten will, der "will die Welt verändern!"

Bilanz: "Die Welt verändern" ist nicht damit getan, dass man sich morgens einen Beagle kauft und Kaffee trinkt. Zur Weltgestaltung ist wirklich ein innovativer Geist erforderlich, der sich zutraut, große Strapazen auf sich zu nehmen, gegen erhebliche Widerstände ankämpfen zu können und lange Belastungsphasen durchhalten zu können. Folglich wäre eine Fragestellung sinnvoller, die all jene Tätigkeiten ins Licht rückt, die tatsächlich gegeben sein müssen, um "die Welt zu verändern".

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Die Strukturen der Realität, die in sich logisch, kohärent, nachprüfbar, immer wieder gültig und bewährt sind, geben Sicherheit, Verlässlichkeit und für alle Beteiligten konsensfähige Berechenbarkeit.

Wer also z.B. sicher sein kann, dass die angezeigten Verkehrsmittel pünktlich kommen, lebt mit der Freiheit, jetzt seine Planungen darauf abzustimmen zu können. Wenn er dagegen fürchten muss, dass die erwarteten Bahnen und Busse ausfallen, muss er eine ganze Reihe von Sicherheitsvorkehrungen treffen, er muss Ersatzlösungen planen und bereit halten, die ein Scheitern der Gesamtunternehmung verhindern. Er unterliegt damit erheblichen Zusatzzwängen, ist absorbiert von Zweifeln und Befürchtungen und erlebt gerade keine Freiheit.

Das Absurde, das absolut Widersinnige, das kaum Vorstellbare schafft fast immer Ängste und Sorgemomente. Man ist dauerhaft angespannt, weil man permanent scheitern kann, weil lebensbedrohliche Situationen auftauchen können, denen man gegebenenfalls nicht gewachsen ist. Die ständige Wachsamkeit zehrt an den vitalen Ressourcen, bringt permanenten hormonellen Stress und bietet keine Freiheit, sondern quälende Anspannung mit latenten Ohnmachtsgefühlen.

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Der Seelenbegriff stammt aus einer Zeit, in der man sich zwar bewusst war, dass ein Mensch weit mehr ist als ein biologischer Organismus aus Fleisch und Blut, aber keine Probleme damit hatte noch andere "Seinsebenen" für real zu halten, auf denen dann die Wesenheit, das Eigentümliche und auch Einzigartige der jeweiligen Person seinen Platz bekam. Rein mechanistisch war es kein Problem einfach noch eine Parallelwelt anzunehmen, auf der dann der gedachte unsterbliche Teil des Menschen seinen Ort hatte, der als die Seele des Betreffenden bezeichnet wurde. In dieser Wesenheit wurde auch das moralische Bewusstsein eingeordnet, d.h. die Verantwortlichkeit des Menschen vor Gott, letztlich praktisch auch alle sog. Charaktereigenschaften, die das zur Gemeinschaft fähige Wesen "Mensch" ausmachen. Die Gesamtheit der Fähigkeiten zum schlussfolgernden, rationalen Denken wurde irgendwie auch noch in eine Art Anteil des Menschen, der über das reine Fleischsein hinausgeht, etabliert. So konnte man sich mit der Einheit von Körper, Geist und Seele über lange Jahrhunderte zufrieden geben.

Erst mit dem Aufkommen der biologischen, der psychologischen und der medizinischen Wissenschaften kamen die Zweifel auf, dass es so eine Dreiheit von Personanteilen geben könnte. Anlass dazu war die Akzeptanz der Evolutionstheorie von Charles Darwin. Wenn sich alle Organismen aus total primitiven einzelligen Urformen über die Entwicklungsgeschichte der Tiere bis zum Menschen herausentwickelt haben sollten, an welcher Stelle könnte sich dann etwas Zusätzliches wie der Geist oder die Seele gebildet haben? Einem Wurm wurde in jedem Fall eine Seele abgesprochen, bei einer Maus wurde man schon nachdenklicher, und bei einem Affen konnte man sich durchaus vorstellen, dass er vielleicht mehr ist als nur Körper. Doch dann kamen die Neuropsychologen und erklärten in ihren Modellen, wie sich aus einfachen Nervenstrukturen immer höhere psychischen Funktionen ableiten lassen, die das Verhalten des Menschen steuern. Wenige Moleküle einer psychogen wirksamen Substanz können aus einem intakten Menschen ein Verhaltens-Monstrum machen. Kleine Eingriffe in Gehirnstrukturen verändern die Gesamtpersönlichkeit. Weg ist jede Verantwortlichkeit, der Glaube an die Auferstehung - wie weggefegt - Moral - komplett verloren. Wie kann so etwas sein, wenn doch eigenständige Systeme die Seele oder den Geist festlegen?

Bilanz: Die unglaublichen Erkenntnisse, dass hochkomplexe Nervenstrukturen mit ihren biochemischen Epiphänomenen zu jedem beobachtbaren Verhalten als Erklärung reichen, dass Gedächtnis und letztlich auch erlerntes Moralverhalten ebenfalls aus Gehirnstrukturen hervorgehen können, führte zu der Einsicht, dass es letztlich nur physikochemische Systeme gibt, die zu all den Verhaltens- und Bewusstseinsstrukturen führen können, die wir heute beim Menschen vorfinden. Damit ist alles Menschsein materiell, selbst wenn milliardenfache elektrische Potentiale in den Gehirnen wohlkoordiniert interagieren und für uns die Illusion schaffen, dass es doch außer dem Leib noch einen Geist und eine Seele geben sollte.

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Unter "Klima" versteht man die "Zusammenfassung der Wettererscheinungen, die den mittleren Zustand der Atmosphäre in einem mehr oder weniger großen Gebiet charakterisiert. Es wird repräsentiert durch statistische Mittelwerte, Extremwerte, Häufigkeiten, Andauerwerte über einen genügend langen Zeitraum (wenigstens 30 Jahre)."

Es leuchte wohl jedem von uns hier ein, dass man so eine "Charakterisierung von Wettererscheinungen" nicht retten kann. Ein weit stimmigeres Ziel wäre es, wenn man den Schutz der Umwelt als immer gültige Lebensaufgabe wählen würde, die bei allen bedeutenden Entscheidungen mit bedacht werden sollte.

Den "Armen zu helfen" hört sich zunächst gut an, ist aber überaus problematisch, weil die "Hilfe" ja unterschiedlichste Formen haben kann, angefangen von einem reinen Almosen über "Hilfe zur Selbsthilfe", Aufklärung, Verbesserung der Bildung, oder sogar bis hin zu Zwangsmaßnahmen.

Unter "Tiere retten" kann ich mir nichts vorstellen. Klar, kann man seinen Hund aus einem Tierheim holen, doch wie man Insekten, Fledermäuse, Raubvögel oder die Tiere des tropischen Regenwaldes retten wollte, ist mir schleierhaft.

Gleiches gilt für "den Hunger stoppen". Ein völlig offenes Konzept, das nur durch eine hochgradig vernetzte Politik vieler Länder angegangen werden könnte. Als Lebenszeit für einen einzelnen Bürger kann es kaum als sinnvoll angesehen werden.

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Ein gutes Beispiel für den willen zum Frieden - so kann ich mich an meine Schulzeit erinnern - boten die Cäsartexte zum Gallischen Krieg. Cäsars erklärte Ziele waren immer die "Befriedung der germanischen Völker", d.h. die Unterwerfung unter seine Befehlsgewalt, und dann sollten sie so "in Frieden leben" und natürlich die Abgaben und Dienstleitungen für Rom zur Verfügung stellen.

Wer Frieden fordert, will das fast immer im Rahmen seiner eigenen Wertewelt. Die christlichen Missionare wollten den "ungläubigen Wilden" den Frieden in Christo bringen, Muhammed führte zahllose Kriege - immer mit dem Ziel die unterworfenen Stämme nach seinen Glaubensprinzipien zu befrieden, und wie viele Menschen leben nach dem Prinzip: "wenn du mir gehorchst, wenn du meinen Wertekanon befolgst, werden wir Frieden haben!" Das gilt auch für Putin in Bezug auf die Ukraine.

Bilanz: Menschen sind nun einmal aufgrund ihres stammesgeschichtlichen Erbes auf Dominanzverhalten hin angelegt. Wenn sie die Machtstrukturen in ihrem Sinne etabliert haben, herrscht kurze Zeit Frieden, doch meist begehren nach einiger Zeit die Unterdrückten dann wieder auf, und Konflikte oder Kriege stellen sich erneut ein. Rivalitäten, Wettbewerb, der Kampf der Männer um die attraktive Frau, um die anerkannte und geschätzte Position in der Firma, das Treppchen beim Sport, oder das Ringen um die gute Filmrolle, die Weisungsbefugnis in einem hierarchischen System (Polizei, Militär, Verein, Aktiengesellschaft, usw), das alles sind die Faktoren, die das Zusammenleben in Frieden schwierig machen.

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Da die Prinzipien sog. intelligenten Denkens bekannt sind, ist es nur eine Frage der Zeit, wann durch die Anwendung immer höherer Integrationsstufen auf elektronischen Wege intelligente Denkprozesse verfügbar sein werden, die weit über das hinausgehen, was menschliche Gehirne leisten können. Auch heute schon können Computer Aufgaben lösen, die für Menschen unlösbar sind, weil viel zu viele Parameter gleichzeitig miteinander interagieren.

Das betrifft im besonderen z.B. für meteorologische Prognosen zu, wo sehr viele Größen gleichzeitig in unterschiedlicher Ausprägung mitwirken (Temperatur, Feuchtigkeit, Windbewegungen, landschaftliche Besonderheiten, Jahreszeiten, vorausgehende Wettererscheinungen, und das alles immer auf dem Hintergrund zahlreicher ähnlicher Situationen, die in der Vergangenheit bestimmte Wetterereignisse geschaffen haben.

Damit hast du praktische deine Frage schon selbst beantwortet. Für viele deiner Beispiele wird es sicher Lösungen geben. Allerdings sehe ich den menschlichen Körper immer als ein unvollendetes System an, das mit jeder erdenklichen Hilfskonstruktion dennoch immer noch defizitäre Ereignisse produzieren wird, da jede Bemühung um Optimierung auch Nachteile in korrespondieren Systemen erzeugen wird, ganz so, wie jeder Gewinn für einen Menschen, Nachteile für andere Menschen bringen wird.

Beispiel: Wenn ich einem Kind etwas für es Wichtiges und Begehrenswertes schenke, wird es darüber vielleicht glücklich sein, doch die anderen, die nicht dasselbe bekommen haben, werden gegebenenfalls eine Neidreaktion erleben. Wenn ich da nun gegensteuern will und allen das gleiche zukommen lasse, werden sich diejenigen, die sich besonders eingesetzt haben und bessere Ergebnisse erlangt haben, benachteiligt fühlen.

Bilanz: Hochgradig perfekt entwickelte technische Systeme werden viele Verbesserungen in Zukunft bringen, doch leider, leider werden viele Menschen von diesen Systemen überfordert sein und in Frustrationen gelangen. Die Lebenszufriedenheit wird nicht substantiell steigen, wie man jetzt immer wieder an den Machtkämpfen in der internationalen Politik erkennen kann. Überall gibt es Konkurrenz, jede gute Position weckt Begehrlichkeiten bei vielen Menschen, jede Auszeichnung löst Neid bei denen aus, die sie nicht bekommen haben, jeder Besitz führt dazu, dass andere ihn auch gerne hätten, die Jugend neidet den Älteren ihr materielles Vermögen und ihre Lebenserfahrung, während die Alten den Jungen ihre Fitness und ihre viel längere Lebenserwartung neiden. Jede noch so hoch entwickelte Intelligenz bringt Fortschritte in bestimmten Funktionskreisen, aber das Menschsein als solches wird immer ein großes Spiel im Feld unendlicher Chancen und Schicksalsschläge sein, die zufallsverteilt einige über Gebühr belohnen und andere benachteiligen werden. Das sog. "Ideal" bleibt eine anzustrebende Größe in dem Bewusstsein, das es nie erreichet werden kann.

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Da vernünftiges (situationsangemessenes) Handeln nur möglich ist, wenn das steuernde Programm, also das vernünftige Denken nicht gegeben ist, kann man die von dir gestellte Frage nicht beantworten indem man sich für eine deiner beiden angebotenen Alternativen entscheidet.

Nur ganz wenige komplexe Handlungen erfolgen ohne eine gedankliche Vorbereitung. Da gibt es die schlichten Reflexe oder auch die Routinen, die durch einen auslösenden Reiz in unkontrollierter Weise ablaufen. Allerdings wurden auch die Routinen als Handlungen zunächst einmal erworben und waren damit dem Versuchs- und Irrtumslernen unterworfen, das notwendigerweise auch als eine der Grundlagen des vernünftigen Denkens angesehen werden kann. An diesem Beispiel läßt sich erkennen, dass das "vernünftige Denken" vorwiegend an der Realität, also an der praktischen Überprüfung ausgestaltet wird.

Bilanz: Vernünftiges Denken entwickelt sich mit Hilfe des erfolgreichen Handelns, und nach den dadurch erworbenen vernünftigen Handlungsmustern erfolgt fernerhin das vernünftige Handeln, das abermals seine Feinjustierung wiederum in den Optimierungsprozessen innerhalb der ausgeführten Handlungen gewinnt.

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Der größte Vorteil des steigenden CO2-Anteils in der Luft auf jetzt ca. 420 ppm ist der extrem stimulierende Wachstumseffekt. Bei einem Anstieg um 300 ppm steigt die Produktivität der Pflanzen um ca. 30 %. Die umfassenden Untersuchungen des amerikanischen CO2-Experten Craig Idso ergaben eine Ertragssteigerung für Weizen, Roggen, Hafer und Reis (bei 300 ppm-Zunahme von CO2) von 43 %; bei zahlreichen Früchten um 24% und bei Gemüse und Wurzeln um ca. 46%, sowie für Erbsen, Bohnen und Soja um 37%.

Auch Gehölze und Bäume zeigen ein um 50% stärkeres Wachstum, was zumindest einen Teil der viel zu großen Abholzung der tropischen Wälder kompensieren kann.

Ferner wird bei einer substantiellen CO2-Erhöhung die Wassernutzung der Pflanzen verbessert, da sie ihre Spaltöffnung nicht mehr so weit öffnen müssen, wenn genügend CO2 in der Luft vorhanden ist. Diese Wassereinsparung ist besonders für die Länder wichtig, die Wasser als Mangelware haben und ständig bemüht sind, nur so weit künstlich zu bewässern, wie unbedingt erforderlich ist.

Für alle Lebewesen in den eher kalten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre ist eine Erwärmung sicher von Vorteil, da nachweislich das Leben in den Warmzeiten der Erdgeschichte prosperierte, während es in den Kaltzeiten zurückging, stagnierte und großteils zum Erliegen kam.

Auch die menschlichen Kulturen blühten besonders in den letzten Warmperioden (50 vor bis 250 nach Beginn der Zeitrechnung (Römerzeit) und im mittelalterlichen Klimaoptimum (950-1200), wohingegen in den Kaltzeiten 350 - 550 während der Völkerwanderungen (Pest und Hungersnöte) und in der sog. kleinen Eiszeit (1400 - 1700) ebenfalls Kriege, Wanderungen und Hungerperioden die Kälte den Menschen in Europa substantiell zusetzte.

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Nicht nur deine bereits angeführten Beispiele zeigen, dass bei den Grünen ein gelebtes und ernst genommenes Christentum keine positive Resonanz findet. Immer wieder findet man bei Grünen-Abgeordneten (weibl. wie männl.), dass sie ganz bewusst christliche Werte als "aus der Zeit gefallen" betrachten und diesen keine Bedeutung zumessen wollen. Im Gegenteil bevorzugen sie weit stärker muslimische Werte, obwohl sie sich denen naturgemäß auch nicht wirklich anvertrauen wollen (nur ganz wenige konvertieren zum Islam mit allen Konsequenzen).

Christliche Werte werden vor allem von Anhängern der CDU/CSU geteilt, und - man glaubt es kaum! - auch von Vertretern der AfD, die christliche Werte gegen die Dominanzbestrebungen des Islam verteidigen wollen. Von da aus ist es schon eine Ironie, das ausgerechnet Vertreter/innen der christlichen Kirchen ihren Gläubigen empfehlen, keineswegs die AfD zu wählen. Ich denke jedoch, dass sie sich mit der Wertewelt der AfD gar nicht erst auseinandersetzen und sich lieber den Dämonisierungsbemühungen der etablierten Parteien anschließen, weil es im Leben einfach immer anstrengender ist, sich wirklich sachkundig zu machen.

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Da nach wie vor ein besonderer Schwerpunkt der Philosophie die Ethik und die Moral betrifft, und zahlreiche gesellschaftspolitische Fragen eben aus dieser Perspektive zu bewerten sind, können Philosophen durchaus auf diesem Feld gute Denkanstöße liefern.

Als ein extrem gutes Beispiel möchte ich hier den Krieg in Gaza anführen. Hier prallen unterschiedliche moralische Werte hart aufeinander: "Hat Israel, das gegen die von der Hamas beabsichtigte Auslöschung kämpft, nun seinerseits das Recht aus einer Position absoluter militärischer Überlegenheit dieses Land mit seinen militärischen Strukturen nahezu komplett zu vernichten?" Gewiss, die Hamas hält immer noch zahlreiche israelitische Geiseln zurück, was Isreal als Grund für seine nicht nachlassenden Angriffe begreift, und doch ist zu fragen, ob die starre Haltung der Hamasführer ausreicht, Isreal das Recht zu geben, einen desaströsen Vernichtungsschlag nach dem anderen gegen Strukturen und Menschen in Gaza durchzuführen. Die hochgradig moralisch schwierig zu bewertende Sachlage ist gerade für Philosophen ein Feld, auf dem sie ihre ganze Kompetenz einbringen können.

Und so gibt es nicht nur auf dem Feld der Moral, sondern auch in zahlreichen anderen Lebensbereichen, in denen es zu Konflikten in der Wertewelt von Bevölkerungsgruppen, Parteien, Interessengruppen, sozialen Schichten und diversen Alterskohorten kommt, immer wieder die Forderung nach kompetenter Argumentation, die von gelernten Philosophen eher geleistet werden kann als von emotional und ideologisch festgelegten Journalisten oder Politikern.

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Wenn überhaupt, wäre die AfD nur der Koalitionspartner, d.h. alle sog. extremistischen Ideen der AfD würden auf ein vertretbares Maß reduziert werden. So etwa will die AfD ja nicht aus der EU austreten, sondern nur die extrem weit gehende Bevormundung durch Brüssel etwas zurückdrehen. Die Einwanderung will sie zudem nicht abschaffen, sondern begrenzen, weil die Aufnahmekapazitäten der Kommunen bereits überfordert sind (hierzu "Markus Lanz" Sendung vom 22.4.25, in der mehrere kommunale Politiker ihre extremen Sorgen zum Ausdruck brachten.) Sie will gezielte Einwanderung von qualifizierten Menschen aus allen Ländern nach dem Vorbild von Australien. Zudem möchte sie zurück zu einer bezahlbaren grundlastsicheren Energiepolitik, in der es natürlich sowohl Kraftwerke betrieben mit fossilen Energien als auch Atomkraftwerke gibt. Den exzessiven Ausbau der Windräder will sie stoppen, weil sowohl Wind- wie auch Solarenergie immer nur Zusatzquellen für Strom sein können, wie aus endlos vielen Gutachten von Energieexperten immer wieder ersichtlich ist.

Wenn man sich so eine partielle Regierungsbeteiligung unter Federführung der CDU anschaut, kann man durchaus der Meinung sein, dass jede Partei in einer echten Demokratie einmal eine Chance haben sollte.

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