Was ist der Shintoismus?

4 Antworten

Shintoismus hat keine festgelegten Schriften wie z.B. die Bibel, Tora, Koran. Es wird halt einem "beigebracht" durch das mündliche. Auch wird die Religion hauptsächlich nur in Japan praktiziert (es gibt soweit ich weiß in Deutschland nur einen Schrein). Es ist halt eine polytheistische Religion mit mehreren Naturgötter (Kami). Aber in Japan wird dort eine Art Hybrid praktiziert mit dem Buddhismus.

Der Shintoismus ist ein polytheistischer Glaube, der meiner Meinung nach einfach nur putzig ist. Aktuell ist er auch der Glaube mit den meisten Göttern. Es werden über 2 Millionen verschiedene Götter angebetet.

Das liegt daran, dass das Wort "Gott" im Shintoismus sehr breit gefächert ist was die Bezeichnung anbelangt. Jeder Gegenstand hat im Shintoismus einen eigenen Gott. Zudem haben Pflanzen, Orte, Flüsse, Hügel und andere Landschaftsmerkmale ebenfalls Götter.

Der Shintoismus lehrt ein aufmerksames, friedliches und respektvolles Miteinander mit den Göttern. Alles in Maßen und alles in Symbiose. In der Philosophie des Shintoismus hat jeder Gott 3 Gemütszustände und welchen er hat, entscheidet der Mensch durch das Verhalten zum jeweiligen Gott.

Den Wohlwollenden Gemütszustand erreicht man bei einem Kami indem man Gebete an ihn entrichtet, ihm Opfergaben überreicht und seinen Zuständigkeitsbereich pflegt und achtet. Nehmen wir als Beispiel einen Fluss-Kami.

Wenn man nicht zu viel fischt, den Fluss von Müll sauber hält und natürliche Blockaden wie Äste und Schwemmholz beseitigt, stimmt man den Kami wohlwollend und er sorgt für viele Fische, sauberes Wasser und dafür, dass der Fluss nicht so häufig über die Ufer tritt.

Den fahrlässigen Gemütszustand (auch trauriger Gemütszustand) erreicht man indem man seine Pflichten gegenüber dem Kami ignoriert, also weniger bis gar nicht betet, keine Opfer entrichtet und sich nicht um den Zuständigkeitsbereich kümmert.

Ein Fluss-Kami der nicht beachtet wird, ignoriert auch seine Pflichten und einmal gibt es zu viel Fische, einmal zu wenige, mal führt der Fluss gar kein Wasser, dann tritt er über die Ufer etc.

Und der wütende oder destruktive Gemütszustand kommt dann, wenn man den Kami schlecht behandelt, zum Beispiel indem man den Fluss absichtlich verschmutzt oder die Schreine zerstört.

In dem Zustand würde der Fluss-Kami das Wasser vergiften und für ständige Überschwemmungen sorgen um die Menschen für ihr Fehlverhalten zu bestrafen.

Alles natürlich laut Glauben und soweit ich das alles noch in Erinnerung behalten habe.

Auf diese Weise lehrt der Shintoismus einen respektvollen Umgang mit der Umwelt, einem selbst und den Gegenständen und Werkzeugen die man besitzt, denn auch z.B. ein Kalligraphie-Set kann einen Kami haben und damit diese 3 Gemütszustände zeigen.

Aufgrund dieser Eigenschaften (und einiger weiterer wie z.B. Klatschen vor dem Beten um den Kami aufzuwecken, sollte er schlafen) empfinde ich persönlich den Shintoismus als echt putzig und an sich als eine sehr liebenswürdige Religion.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen

Hab ich vor 2 Tagen gefragt. Du verstehst es deshalb nicht weil es keine festgelegte Struktur hat. Viel ist Schreine der Urahnen anbeten. Umwelterscheinungen haben einen Stellenwert. Guck mal bei mir

Der Shintoismus ist sehr(!!) einfach erklärt der Glaube an Geister. Daher werden in jedem Ort andere Naturgeister geehrt, da jeder Fluss und Hügel einen Beschützer hat. Diesem Geist muss auch nichts materielles geopfert werden, Mandarinen und Nüsse und derlei reichen um Erdrutsche oder ähnliche. In den grossen Tempeln hingegen werden Geister von Menschen oder grossen Geistern der Natur geehrt. In Nikko etwa den ersten Shogun der Tokugawa Familie. Dafür erregt man die Aufmerksamkeit mit 5 Yen und Händeklatschen, bzw. läuten und klatschen. Sonst merken sie ja nicht, dass man etwas von ihnen will (diese lustige Erklärung von einem älteren Japaner erhalten)