Meine Freundin und ich wohnen zusammen. Vor ein paar Tagen hat sie in meinem Handy einen Chat gefunden, in dem ich mich bei meinem Ex ausgekotzt habe. Es ging dabei um meine Frustration in der Beziehung, nicht um etwas Romantisches oder Sexuelles. Mein Ex war in dem Moment einfach ein Anker, weil ich sonst niemanden hatte, mit dem ich offen reden konnte.
Seitdem ist sie sehr distanziert. Sie hat mir gesagt, dass sie im Moment nicht darüber reden möchte, sondern Zeit braucht, um ihre Gedanken zu sortieren, und dass sie auf mich zukommt, wenn sie soweit ist.
Für mich fühlt sich das gerade wie eine ewige Schwebe an. Ich weiß nicht, ob wir noch zusammen sind oder ob sie innerlich schon beschlossen hat, dass es vorbei ist.
Ihr Verhalten schwankt:
- Manchmal spricht sie kaum mit mir, weicht Blicken aus.
- Dann wieder redet sie normal über Alltagsdinge oder fragt mich um Rat.
- Wir waren sogar wieder zusammen einkaufen und haben eine Serie geschaut.
- Körperliche Nähe gibt es aber gar nicht mehr.
Ich hatte ihr Sushi vorgeschlagen – erst meinte sie, es fühlt sich nicht richtig an und sie will mir keine falschen Hoffnungen machen. Einen Tag später kam der Sushi-Vorschlag plötzlich von ihr. Wir waren dann essen (getrennt gezahlt), und es war zwar eher oberflächlich, aber nicht komplett kalt.
Ich will diese Beziehung unbedingt retten, aber habe Angst, dass sie schon abgeschlossen hat und ich es nur nicht wahrhaben will.
Soll ich ihr jetzt ganz den Raum geben, den sie will, oder versuchen, vorsichtig Nähe aufzubauen?
Und glaubt ihr, dass jemand, der innerlich schon mit der Beziehung fertig ist, trotzdem noch so „Alltagsmomente“ teilt?