Sollten Beamte fünfeinhalb Jahre länger arbeiten?

Nein, weil... 52%
Ja, weil... 43%
Anderes... 4%

23 Stimmen

latricolore, UserMod Light  09.08.2025, 17:55

Mit welcher Begründung?

andykso 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 17:56

Dies war ein Vorschlag des DIW, da Beamte im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung haben.

7 Antworten

Dann wäre es interessant wie du die gesetzliche Regelung vor dem BVerfG durchboxen möchtest.

Wo ist denn der Unterschied zwischen einem Beamten im Bürojob und einem Angestellten im Bürojob? Ich möchte sogar noch weiter gehen: Auch in Behörden arbeiten Angestellte, die nicht verbeamtet sind aber in etwa genau dieselben Handlungen vornehmen wie verbeamtete Personen in vergleichbarer Position...

Wie willst du rechtfertigen dass die einen fünfeinhalb Jahre länger arbeiten müssen, wenn beide doch im Endeffekt in etwa dieselbe Arbeit tun OHNE in die Ungleichbehandlung von wesentlich gleichem abzudriften?

Die ist übrigens per Grundgesetz verboten.

Dies war ein Vorschlag des DIW, da Beamte im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung haben.

Was aber

a.) nicht heißt, dass die länger leistungsfähig sind und

b.) durch die Berufsgruppen kommen kann, die da untersucht werden.

Klar kann ein Beamter an seinem Schreibtisch in aller Regel länger arbeiten als der Bauarbeiter der schwere körperliche Arbeit leistet. Das kann der Rechtsanwaltsfachangestellte aber vermutlich auch. Da geht es dann schlicht um 'Bürojob' vs. 'körperliche Tätigkeit'.


andykso 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 17:57

Dies war ein Vorschlag des DIW, da Beamte im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung haben.

BeviBaby  09.08.2025, 17:59
@andykso

Was aber

a.) nicht heißt, dass die länger leistungsfähig sind und

b.) durch die Berufsgruppen kommen kann, die da untersucht werden.

Klar kann ein Beamter an seinem Schreibtisch in aller Regel länger arbeiten als der Bauarbeiter der schwere körperliche Arbeit leistet. Das kann der Rechtsanwaltsfachangestellte aber vermutlich auch. Da geht es dann schlicht um 'Bürojob' vs. 'körperliche Tätigkeit'.

Kommt die 'längere Lebenserwartung' denn hier EXPLIZIT von der Verbeamtung? Wie ist es denn im Vergleich 'Beamter/ Angestellter' die in einer Behörde derselben Tätigkeit nachgehen?

andykso 
Beitragsersteller
 09.08.2025, 18:01
@BeviBaby

h habe den Eindruck, dass es hier um Neid geht, weil Beamte keine Beiträge in die Rentenversicherung einzahlen und trotzdem eine gute Pension erhalten.

schleudermaxe  09.08.2025, 21:16
@andykso

Sie dürfen doch gar nicht einzahlen, und gute Pension, darauf warten viele vergebens, was soll das sein, wenn aus dem Rathaus diese mit Sozialhilfe aufgestockt werden muss.

Dies war ein Vorschlag des DIW, da Beamte im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung haben.

Erstens gibt es sehr unterschiedliche Tätigkeiten, die Beamte ausüben, sodass man diese Aussage mMn nicht derart generalisieren kann, und zweitens finde ich solch eine Begründung gefährlich. Abgesehen davon, dass es regelrecht unverschämt ist.

Mit einem guten Realschulabschluss kann man bereits mit 18 Beamter werden.
Damit hat man 49 Jahre Berufstätigkeit hinter sich, wenn man pensioniert wird. Das sollte wohl reichen.
Jeder sollte seinen verdienten Ruhestand so lange wie möglich genießen. Und zwar genau mit dem Geld, das ihm zusteht.

Und was macht man mit den vielen Angestellten, die ebenfalls in einem Büro arbeiten und nicht als Fliesenleger (Ist gerade der härteste Job, der mir auf die Schnelle einfällt.)?


andykso 
Beitragsersteller
 10.08.2025, 11:38

Man kann schon mit 16 Jahren Beamter werden – so ist es auch bei mir.

Nein, weil...

Weil es dann erhebliche Nachwuchsprobleme gibt. Beamte sind das Neidopfer der anderen, werden schlecht bezahlt und müssen als Polizisten oder Feuerwehrleute sich auch noch verprügeln lassen, und das mit 72.

Würde irgendjemand mit 18 in den Polizeidienst eintreten, wenn man ihm sagt, was er die nächsten 54 Jahre erleiden muss? Also ich nicht. Und da nützt es auch nichts, dass man einen krisensicheren Job hat. Dann lieber arbeitslos. Man wird nicht verprügelt und kann zumindest gelegentlich auch unter der Woche mal ausschlafen. Vom Schichtdienst bei der Polizei nicht zu reden.

Nein, weil...

...es dafür keine vernünftige Begründung gibt - außer dass sie angeblich durchschnittlich länger leben.

Statt dessen sollten sie - und auch alle anderen Arbeitenden - in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen und nicht mehr Rente bekommen als ein vergleichbarer Angestellter. Es ist nicht einzusehen, dass die Pensionen wesentlich höher ausfallen als die Renten.


turnmami  09.08.2025, 20:26

In der Pension ist die Betriebsrente enthalten. Die müsste der Staat dann zusätzlich zahlen. Die Angestellten im öD kommen auf 68%. Warum jammert man dann nur über angebl. hohe Pensionen?

schleudermaxe  09.08.2025, 20:05

Seit wann fallen die höher aus, ist ja ganz was neues.

okieh56  09.08.2025, 21:05
@schleudermaxe

Es ist allgemein bekannt, dass die Pensionen für Beamte wesentlich höher ausfallen als die Renten. Wer das leugnet, hat keine Ahnung.

Das Rentenniveau liegt bei einem Durchschnittsverdiener nach 45 Arbeitsjahren bei 48%, die Pensionen liegen bei bis zu 71,75% nach nur 40 Arbeitsjahren.

Was soll daran neu sein?

schleudermaxe  09.08.2025, 21:25
@okieh56

Wir hatten in der Schule schon Rechnen, und da war wichtig, was hinten rauskommt. Richtig ist 71,75, wo von, versprochen bei Vetragsabschluss waren 75%,

keine kostenfreie Familienversicherung mehr nach dem Rauswurf aus der gesetzlichen Kasse, Pensionen werden komplett versteuert, Renten auch, nee.

Sofort zurück zum gemeinen Volk in die gesetzliche Kasse bringt im Monat rd. 1.000 EUR, da sperrt sich kein Beamter, nur bitte dem Dienstherrn im Rathaus und so sagen, wo die Arbeitgeberanteile dafür rumliegen.

Die Mehrkosten für die KV bezahlt der Beamte allein, aber das ist Dir bestimmt schon bekannt.

Unsere Angestellten haben mit der Zusatzversorgung deutlich mehr jeden Monat, im Vergleich zu den Beamten, auch das ist Dir bestimmt schon bekannt.

okieh56  09.08.2025, 21:33
@schleudermaxe

Natürlich ist mir das alles bekannt.

Allerdings ist mir auch bekannt, dass kein Beamter gezwungen wird, sich privat zu versichern - wenn er das nicht will. Doch dann zahlt er natürlich auch den vollen Beitrag und verzichtet auf die Beihilfe - was für die Wenigsten lukrativ ist.

Es ist aber auch allgemein bekannt, dass die Betriebsrenten sehr strak zurück gefahren worden sind und nur wenige noch davon profitieren - schon gar nicht in der Größenordnung wie früher. Daran ändert auch das Betriebsrentenstärkungsgesetz wenig.

Du hast ja in vielen Dingen recht. Doch wenn man unvoreingenommen vergleichen will, muss man alle Gesichtspunkte berücksichtigen.

schleudermaxe  09.08.2025, 21:35
@okieh56

Auch das stimnmt nicht, denn auch ich wurde mitsamt meiner Familie aus der gesetzlichen Krankenkasse damals vom Kohl rausgeworfen, und kann eben nicht zurück in die Gesetzliche Kasse, dafür sorgt das gemeine Volk.

okieh56  09.08.2025, 21:37
@schleudermaxe

Das hast du schon einmal behauptet und nach wie vor glaube ich es dir nicht, denn ich kenne Beamte, die gesetzlich versichert sind.

Lohnen tut sich das allerdings nur, wenn derjenige chronisch krank ist und eine Hausfrau sowie einige Kinder zu versorgen hat. Das Problem ist, dass man in dem Fall auf die Beihilfe verzichtet und den vollen Beitrag allein aufbringen muss.

schleudermaxe  09.08.2025, 21:39
@okieh56

Googlen, ganz einfach mal googlen, und auch sagen, welche Dienstherren die AG dafür bezahlen, es gibt keinen.

Kohl, Rauswurf der Beamten aus der gesetzlichen Kasse, sind viele Seiten Antwort.

Du verstehst bestimmt auch, warum es im öffentlichen Dienst so viele freie Stellen gibt, obwohl es dort so was von gut zugeht, was das Finanzielle so angeht.

okieh56  09.08.2025, 21:43
@schleudermaxe

Du bist verbittert und hast deine eigenen Ansichten.

Ich spreche aus beruflicher Erfahrung. Deshalb kenne ich Beamte, die gesetzlich versichert sind.

schleudermaxe  09.08.2025, 21:44
@okieh56

Nein, heute kann ein Beamter, komplett auf eigene Kosten, das ist richtig, die paar machen den Beutel nicht voll, wenn alle anderen das nicht können.

okieh56  09.08.2025, 21:52
@schleudermaxe

Können schon, aber es lohnt sich nicht für sie. Deshalb versichern sie sich privat- was durchaus verständlich ist.

Ja, weil...

Sie haben keine existenzangst, keinen Leistungsdruck. Dieses Geschenk der Gesellschaft sollte auch mit einer Gegenleistung honoriert werden


turnmami  09.08.2025, 20:27

Gilt das dann auch für die Angestellten im öD??

schleudermaxe  09.08.2025, 21:28
@turnmami

Die haben natürlich die 35 Stundenwoche, freie Wohnortwahl, kostenfreie Krankenversicherung für die Familienangehörigen bei einem Kassenbeitrag von 7,5% von der Rente, sind keine 1.000 EUR/Monat wie bei den Beamten.

schleudermaxe  09.08.2025, 20:05

Welches Geschenk gibt es da, nichtmal die kostenfreie Familienversicherung gönnt das gemeine Volk den Beamten, und die 35 Stundenwoche auch nicht.