Wann versteht die Welt mal das Queer sein normal ist?
Naja, es ist halt nicht die Norm. Das ist ein rein statistischer Fakt. Und wenn man sich das anschaut, was man von LGBTQ medial eben so mitbekommt, dann werden da am ehesten Klischeebilder vermittelt, die noch mehr dazu führen, dass sich dieses Bild festigt von wegen 'die sind nicht normal, die grenzen sich ab'.
Wann versteht die Welt das homosexuellität normal ist?
Sie ist natürlich. Darüber kann man gut argumentativ gestützt diskutieren.
Denn selbst früher im antiken Griechenland war schwul sein Akzeptiert.
Da machst du es dir zu einfach. Einerseits ist 'antikes Griechenland' weitab von einheitlich, andererseits wurden zwar bestimmte Homoerotische Praktiken akzeptiert, aber Homosexualität ist nochmal eine ganz andere Geschichte.
Du sprichst von dieser ganzen 'Knabenliebe' Geschichte. Die war gesellschaftlich akzeptiert vor dem Hintergrund dass ein jüngerer Mann sich von einem älteren und ich meine auch höher gestellten Mann in die wesentlichen Züge des Lebens einführen lässt.
Gehen wir aber mal davon weg und nehmen eine Beziehung zwischen Männern gleichen Alters und Standes, dann sieht das wieder anders aus und z.T. ist die Quellenlage dahingehend auch sehr dünn bzw. im wesentlichen athenisch, wo dann wieder politische Propaganda mit reinspielen dürfte.
Oder selbst im Mittelalter war schwul sein akzeptabel!
Im europäischen Mittelalter waren homosexuelle Handlungen im Sinne von homosexuellem Geschlechtsverkehr z.T. unter Todesstrafe verboten.
Hier mal ein kleiner 'Reminder':
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_people_executed_for_homosexuality_in_Europe
Wie du siehst... ziemlich viel Mittelalter und danach. Und das sind natürlich nur die Fälle, in denen das auch irgendwie belegt ist dass dafür jemand hingerichtet wurde. Also wo das wirklich gesichert ist, am besten noch Gerichtsakten vorliegen. WIr haben also eine Gesetzeslage, die die Hinrichtung bei homosexuellen Handlungen als Strafe vorschreibt.
Es ist davon auszugehen, dass das nicht unbedingt so weitab von der Meinung der Gesellschaft ist, sondern schon so mitgetragen wurde. Und damit haben wir eben KEINE großflächig sonderlich hohe Akzeptanz hinsichtlich Homosexualität, zumindest ist davon nicht eben auszugehen.
Und wie gesagt... das sind Gerichtsverfahren. Das ist nicht 'dann macht die Dorfgemeinschaft eben kollektiv Jagd auf die Person und die Justiz schaut weg, denn so löst sich das Problem von selbst'.
In Skandinavien wurden homosexuelle Männer zum Beispiel auch gesellschaftlich sehr geächtet und es wurden z.T. regelrechte Jagden auf entsprechende Männer veranstaltet (also sie wurden aus der schützenden Stadt/Siedlung geworfen und dann ließ man sie eben jagen und niederstrecken, um sie 'loszuwerden'). Und das war jetzt auch keine einmalige Ausnahme wenn jemand bei homosexuellen Akten erwischt wurde. Übrigens seit 'vormittelalterlicher' Zeit, hat sich dann aber auch so durchgezogen.
Erst im zweiten Weltkrieg hatte man das verschärft mit dem Rosa Winkel.
Das hat sich so durchgezogen. Ich kenne z.b. die Articles of War der Royal Navy um 1770, die den Passus enthalten, wer das Verbrechen der 'sodomy (...) with man or beast' beginge durch ein Kriegsgericht zum Tode zu verurteilen sei.
If any person in the fleet shall commit the unnatural and detestable sin of
buggery and sodomy with man or beast, he shall be punished with death
by the sentence of a court martial.
Das ist der Artikel, Articles of War von ca. 1750-1760, die natürlich aber deutlich länger in Gebrauch waren, so unter anderem während der Koalitionskriege gegen Napoleon, also Nelson und Co.
Du beziehst dich ausschließlich auf das Dritte Reich... das sahen aber viele andere Länder zwischen dem Mittelalter und dem Dritten Reich durchaus ähnlich bzw. genausp. Man denke nur mal an den Prozess um Oscar Wilde. Und das waren schon gemilderte Strafen...
Es ist traurig zu sehen, dass wir trotz aller geschichtlichen Erfahrungen und Fortschritte immer noch mit Ausgrenzung kämpfen müssen
Es ist traurig zu sehen wie deine Forderung Homosexualität zumindest als 'natürlich' anzuerkennen eigentlich ganz gut ist und dann verhunzt du es mit fehlenden historischen Kenntnissen bzw. so schlechter Argumentation, dass ich mich frage ob du die eigentlich selbst noch ernst nimmst.
Das ist auch ein Hauptproblem, nebenbei... Leute wollen nicht nur A, die wollen auch noch B, C und D... und dann wird die Argumentation eben immer schlechter. Hätte ich bei A noch ohne Probleme zugestimmt, denke ich mir am Ende nur noch 'was für eine miese Argumentation'... und entsprechend wird dann mein Gesamtbild beeinflusst.