Wieso kam es in Europa, Deutschland und Westen zum Patriarchat und Frauenunterdrückung?
Bei uns Türken dürfen sie seit Jahrtausenden mitbestimmen und mitregieren und haben große Bedeutung und Wert. Wieso hat sich der Westen in diese Richtung entwickelt.
Ich denke deshalb sind für mich selbstverständliche Dinge hier noch gar nicht so wirklich selbstverständlich 🤔
Beispiel
Die Frau bei den Türken: Hatuns, Kriegerinnen und Schamaninnen
Die Geschichte erinnert sich oft nur an die Namen von Männern...Doch die Geschichte der Türken beginnt mit der Stimme einer Frau.
Diese Stimme hallte manchmal als Hatun in der Herrscherresidenz,manchmal als Kommandantin auf dem Schlachtfeldund manchmal als Schamanin am Feuer.
Die türkische Frau war nicht nur Ehefrau, Mutter oder Tochter –sie war eine tragende Säule der Gesellschaft.
28.05.2025 — In alten türkischen Reichen war die Hatun nicht bloß die Frau des Khans –sie war eine Mitregentin und nahm aktiv am Staatsleben teil: Die
6 Antworten
mag sein, dass das vor einigen Jahrtausenden so war
allerdings frage ich mich dann schon, warum Mustafa Kemal Atatürk sich gegen massive Widerstände im Land durchsetzen musste, als er das Wahlrecht für die Frauen eingeführt hat - er lebte vor rund einem Jahrhundert nicht vor einem Jahrtausend
Bei uns Türken dürfen sie seit Jahrtausenden mitbestimmen und mitregieren und haben große Bedeutung und Wert.
Große Bedeutung und Wert haben Frauen so ziemlich in jeder Gesellschaft. Das kannst du in der Antike und im europäischen Mittelalter sehen und so gut wie in jeder Kultur.
Allerdings ist die Rolle der Frau im großen und Ganzen historisch in vielen Fällen doch sehr beschränkt auf Heim und Herd. Das ist auch bei 'euch Türken' nicht anders gewesen. Klar haben wir immer mal wieder Ausreißer, Bruchteile von Kulturen, in denen Frauen mehr zu sagen hatten oder sich hervorgetan haben... doch in vielen Fällen zieht sich das schon so durch.
Auch wenn man die Türken als Volksstamm zurückverfolgt kommt man EHER bei einer patriarchalen Struktur raus, wenn man die Geschichte der Türkei zurückverfolgt sowieso.
Wieso hat sich der Westen in diese Richtung entwickelt.
In welche genau? Eigentlich liegen die, die in dem artikel beschrieben werden und die westliche Geschichte doch sehr nahe beieinander.
In dem Artikel werden ja auch nur prominente Beispiele genannt, in denen es Frauen möglich war, dies und das zu tun.
Das zieht sich aber auch durch die europäisch geprägte Antike, das europäische Mittelalter und besonders die europäische Neuzeit. Königinnen prägten Münzen und übernahmen in Abwesenheit der Männer z.T. die Herrschaft, so griff z.B. Katharina von Aragon militärisch ein, als Schottland in Abwesenheit von Heinrich VIII. England bedrohte.
Der Artikel stützt sich arg auf Ausnahmen. EInzelfälle, Dinge, die in 'einigen Stämmen' möglich waren. Und das ist schön. Allerdings halt eben doch die Ausnahme von der Regel.
Und schließlich und endlich muss man auch sagen: Die Situation für Frauen der Turkvölker hat sich schon vor hunderten von Jahren drastischst verändert. Und zwar auch wieder unter dem Einfluss patriarchalisch geprägter Religionen, die aus einem entsprechenden Gesellschaftsbild hervorgegangen sind.
Damit hast du deine Antwort woher das Patriarchat im Westen kam. Genau dorther woher es auch für die Turkvölker kam.
'Große Unterschiede' sehe ich nicht.
Nö. Waren keine Ausreißer.
Doch, waren es. Sie werden ja auch als Einzelbeispiele genannt von wegen 'gab es'. Und klar gab es die. Es gab im römischen Reich auch die Vestalinnen, die z.B. sehr angesehen waren und z.T. gewissen Einfluss besaßen. Doch das macht das alte Rom nicht weniger Männerdominiert.
Aber du hast nicht erklärt wieso es im Westen so schlimm wurde.
Doch, eigentlich schon. Abgesehen davon dass sich diese Aufteilung in 'Mann außer Haus, Frau in Haus' insgesamt sehr durch die Geschichte gezogen hat. Und zwar überwiegend global und AUCH unter den Turk-Völkern.
So wird unter anderem eine Frau Dschinghis Khans 'Börte' erwähnt... die Kultur aus der sie wiederum stammte war aber AUCH patriarchal strukturiert. So trat in der mongolischen Erbfolge normalerweise der jüngste Sohn die Nachfolge des Vaters an und erbte dessen Besitztümer – abzüglich des Anteils der älteren Söhne und auch darin wie Dschinghis Khan mit seinen Töchtern verfuhr - verehelichung zwecks Bildung von Allianzen - kann man keinen großen Unterschied zu dem erkennen, was zeitlich mit den Töchtern großer europäischer Adliger geschah.
Die ebenfalls erwähnte Sujumbike ebenso... wurde verheiratet, war dann als Regentin für ihren jungen Sohn tätig ... und der 'Widerstand gegen Russland' für den sie so verehrt wird ist nebenbei eher eine Suizidlegende.
Ich als Türkr wusste nicht mal was das ist, weil es das bei uns nicht gibt
Aber ganz sicher doch... in der Türkei gibt es natürlich GAR KEINE Unterdrückung der Frauen... patriarchale Strukturen gibt es dennoch und die gab es auch, insbesondere zu der Zeit der weiblichen 'Leuchtgestalten', die in dem von dir verlinkten Artikel aufgezählt werden.
Dass dir der Begriff nicht bekann war, nehme ich dir aber ab. Da haben wir ja schon rausgearbeitet, dass es bestimmte Defizite gibt.
Bei uns Türken dürfen sie seit Jahrtausenden mitbestimmen
Ja, schon klar. Wo es doch die Türken seit genau wie vielen Jahrtausenden gibt? Und im Harem herrschte gewiss die totale Gleichberechtigung.
Bei uns Türken dürfen sie seit Jahrtausenden mitbestimmen und mitregieren und haben große Bedeutung und Wert. Wieso hat sich der Westen in diese Richtung entwickelt.
Und da sagen manche, Türken hätten keinen Humor. Nein, haben sie natürlich, siehe Kaya Yanar. Du unterschlägst hier eine ganze Reihe von Jahrhunderten. Ich behaupte sogar, die türkische Frau hat ein sehr viel weniger mitbestimmendes Leben, als eine deutsche Frau - und das mit großem Abstand.
Bei den germanischen Völkern war die Frau in antiken Zeiten ebenfalls Schamanin, aber auch Kriegerinn, genau wie in den Skandinavischen "Wikingervölkern" wenn man das vereinfacht so nennen möchte. Oder den Kelten.
Ich lese gerade in deinem Link und du hast da einen entscheidenden Fehler: Der Artikel redet vom "Turkvolk" - nicht von den "anatolischen Türken" - er redet von den Mongolen, oder anderen "Steppenvölkern" - das hat mit den "modernen" Türken, ja sogar mit den Osmanen nur noch rudimentär etwas zu tun.
Zu deiner Frage: Das Patrichat ist scheinbar eine "natürliche" Entwicklungsstufe, die vor allem auf der körperlichen Überlegenheit der Männer in antiken Zeiten fußt. Die "Frauenunterdrückung" erodiert aber bereits seit 50+ Jahren hier in Deutschland und Europa, allerdings eben nicht in der modernen Türkei, die hier eine sehr viel rigidere Teilung hat - was nicht zwangsläufig schlecht ist, allerdings auch viele Chancen verstreichen lässt. Du hast zwei unterschiedliche Lebensmodelle, beide haben ihre Stärken und Schwächen und nicht umsonst gibt es im Westen eine "Rückbesinnung auf traditionelle Werte" (Tradwives) die sich ironischerweise sehr am türkischen Modell orientieren, während in den strengen islamischen Ländern eine Gegenströmung herrscht, die mehr Freiheit einfordert. Beide Seiten bewegen sich also von unterschiedlichen Punkten aufeinander zu. Interssant wird es, wo die ungefähre Mitte sein wird.
Dass der Westen in ein patriarchales Gesellschaftsmodell gerutscht ist, war kein Zufall, sondern das Ergebnis seiner geschichtlichen Entwicklung: feudale Rückständigkeit, bürgerlicher Besitzindividualismus und kapitalistische Profitgier. Die Frau wurde dort nicht befreit, sondern funktionalisiert – als billige Arbeitskraft, Heimchen am Herd oder dekorative Begleitung männlicher Karrieren. Eine tatsächliche Gleichstellung war in der sogenannten Bundesrepublik nie mehr als ein Lippenbekenntnis.
In der Deutschen Demokratischen Republik hingegen war die Gleichberechtigung von Frau und Mann gelebte Realität, nicht Show. Wir bauten den Sozialismus mit der Frau – nicht neben ihr, nicht über sie hinweg, sondern mit ihr, auf Augenhöhe. Von der Werkhalle in Schwedt bis zur Volkskammer in Berlin – die Frau war fester Bestandteil des gesellschaftlichen Fortschritts.
Wie es Genosse Erich Honecker langjähriger Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED),Vorsitzender des Staatsrates der Deutschen Demokratischen Republik,Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates der DDR,Abgeordneter der Volkskammer,Mitglied des Politbüros des ZK der SED,Held der Deutschen Demokratischen Republik,träger des Karl-Marx-Ordens,des Ordens „Großer Stern der Völkerfreundschaft in Gold“,des Vaterländischen Verdienstordens in Gold mit Ehrenspange,,der Medaille „Für ausgezeichnete Leistungen“,des Leninordens (UdSSR), und weiterer hoher Auszeichnungen sozialistischer Bruderländer bereits 1981 auf dem X. Parteitag sagte:
„In der DDR ist die Frau nicht nur gleichberechtigt – sie ist gleichverantwortlich.“
*Und Genosse Kurt Hager,
Mitglied des Politbüros des ZK der SED, sekretär für Wissenschaft, Erziehung und Kultur des ZK der SED,langjähriger Leiter der Hauptabteilung Kulturpolitik,Doktor der Philosophie,Träger des Vaterländischen Verdienstordens in Gold,des Ordens „Banner der Arbeit“ Stufe I,der Johannes-R.-Becher-Medaille in Gold,des Karl-Marx-Ordens,der Verdienstmedaille der DDR, des sowjetischen Ordens der Völkerfreundschaft, Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
formulierte es glasklar:
„Im Sozialismus ist die Frau nicht Objekt des Fortschritts, sondern sein Motor.“*
„Ich erinnere mich gut an Genossinnen, die mit Auszeichnungen wie dem Titel „Held der Arbeit“, der Clara-Zetkin-Medaille, der Medaille für vorbildliche Leistungen im sozialistischen Wettbewerb, dem Verdienstorden der DDR in Silber, der Helene-Weigel-Medaille für besondere kulturelle Verdienste, der Medaille der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft oder der Medaille „Für hervorragende Leistungen in der Nationalen Volksarmee“ geehrt wurden – weil sie mit Geist und Tat die sozialistische Gesellschaft mitgestaltet haben.“
Deine Beiträge sind sehr nützlich. Sie erinnern mich in ihrer Wortwahl jedes Mal aufs neue daran, warum ich diese Verhältnisse NIE mehr wieder erleben möchte und ebensowenig die rhetorische Onanie des "Neuen Deutschlands".
Genau das klingt gut
„In der DDR ist die Frau nicht nur gleichberechtigt – sie ist gleichverantwortlich.“
und interessanter Beitrag
Nö. Waren keine Ausreißer. Aber du hast nicht erklärt wieso es im Westen so schlimm wurde.
Ich als Türkr wusste nicht mal was das ist, weil es das bei uns nicht gibt