Meinung des Tages: Wie bewertet Ihr die erweiterte Kennzeichnungspflicht für Frischfleisch?

Bislang musste - mit Ausnahme von Rindfleisch - die Herkunft von unverpacktem und unverarbeitetem Fleisch an Bedientheken oder Wochenmärkten nicht angegeben werden. Seit dem heutigen 01. Februar allerdings gilt eine Kennzeichnungspflicht. Hier stellt sich auch die Frage danach, inwieweit das Kaufverhalten der Kunden künftig verändert werden könnte...

Eine neue Kennzeichnungspflicht für Frischfleisch - das ändert sich

Auf Grundlage einer Verordnung von Bundesagrarminister Cem Özdemir muss ab dem 01. Februar Herkunfts- und Schlachtort von unverarbeitetem Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch an Theken verbindlich offengelegt werden. Angesichts der Seuche BSE bestand diese Kennzeichnungspflicht für Rindfleisch bereits seit dem Jahr 2000.

Konkret ändert sich das Folgende:

  • Pflichtkennzeichnungen auf unverpacktem Fleisch. Bei verpackter Ware gilt diese Kennzeichnungspflicht bereits
  • Angabe von Aufzucht- und Schlachtland mithilfe von Schildern / Bildschirmen an der Ware, z.B. "Aufgezogen in Polen, geschlachtet in Deutschland". Sofern Geburt, Aufzucht und Schlachtung in einem einzigen Land stattgefunden haben, wäre eine mögliche Formulierung "Ursprung: Deutschland"
  • Bei Verkauf von Fleisch überwiegend gleicher Herkunft reicht ein allgemeiner Hinweis im Laden aus, z.B. "Das gesamte Sortiment stammt aus Deutschland". Eine regionale Kennzeichnungspflicht ist nicht vorgesehen.

Sofern das Frischfleisch weiterverarbeitet wurde (z.B. zu Fleischsalat), entfällt die Kennzeichnungspflicht.

Mehr Transparenz für verändertes Konsumverhalten?

Die ausgeweitete Kennzeichnungspflicht dürfte insbesondere dem Deutschen Bauernverband entgegenkommen, damit - so die Hoffnung - Verbraucher beim Fleischkauf an der Theke primär auf heimische Produkte zurückgreifen. Laut Özdemir stehe das Label "Made In Germany" für hohe Tier- und Umweltstandards sowie gerechte Löhne. Ob und inwieweit diese jedoch generell höher als anderswo sind, ist umstritten.

Die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands Ramona Pop wünscht sich eine weitere Ausdehnung der Kennzeichnungspflicht: Trotz Regeländerung genügt bei Hackfleisch derzeit die recht uneindeutige Angabe "aufgezogen und geschlachtet in der EU". Darüber hinaus sollten Pop zufolge auch verarbeitete Lebensmittel wie Wurst oder Salami-Pizza mit Blick auf das enthaltene Fleisch klarer gekennzeichnet werden. Ferner, so Ramona Pop, müsste die Kennzeichnungspflicht auch auf die Gastronomie oder die Gemeinschaftsverpflegung wie Kantinen oder Mensen ausgeweitet werden.

Unsere Fragen an Euch: Wie bewertet Ihr die neue Kennzeichnungspflicht für Frischfleisch? Achtet Ihr beim Kauf von Frischfleisch primär auf die Herkunft oder auf den günstigeren Preis? Wie viel Transparenz wünscht Ihr Euch hinsichtlich der Kennzeichnung von Fleischprodukten? Sollten Restaurants und Kantinen ebenfalls zur Kennzeichnung verpflichtet werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.zeit.de/geld/2024-01/lebensmittelkennzeichnung-fleisch-viertagewoche-test#herkunft-von-fleisch-muss-kuenftig-angegeben-werden

https://taz.de/Herkunftskennzeichnung-wird-ausgeweitet/!5989527/

https://www.ksta.de/ratgeber/verbraucher/fleischkennzeichnung-ab-1-februar-muss-bei-frischem-fleisch-herkunft-angegeben-werden-729577

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Stammmetzger will nicht mehr arbeiten, obwohl er erfolgreich sein Unternehmen führt. Was denkt ihr, warum er nicht mehr will?

Hallo,

seit ca. 6 Jahren gehe ich immer zu einem bestimmten Metzger, der sein Rentenalter noch lang nicht erreicht hat. Ich weiß zwar nicht wie alt er wirklich ist, aber ich glaube nicht dass er schon fast so alt ist, dass er in Rente könnte.

In letzter Zeit verändert er sich stark, und zwar so, dass ich das ganz klar ins Negative einstufe.

  • Ich empfinde ihn grantig - und das, obwohl er meines Erachtens nicht immer so war.
  • Hat immer gern und voller Erfolg seine Produkte verkauft und stand hinter seiner Qualität, und macht jetzt z. B. früher zu und es steckt jetzt für mich zumindest keine Leidenschaft mehr dahinter.
  • War immer erfolgreich, es waren immer Kunden aus seiner Nähe oder aber auch von weiter weg da und kauften sogar groß ein.

Was veranlasst einen Menschen dazu, einfach alles hinzuschmeißen und Geld vom Arbeitsamt zu kassieren? Dies hat er nämlich auch schon angekündigt.

Er findet leider kein Personal (Metzgereiverkäufer etc.). Ich würde gern bei ihm arbeiten und mich hinter die Theke stellen, kann dies aber wegen Schwerbehinderung leider nicht. Daher stehe ich leider auch nicht auf der Liste seines potenziellen Personals, sonst hätte ich da sicher schon längst angefangen.

Was meint ihr, was mit dem Mann los sein könnte? Oder kann man ihm vielleicht irgendwie helfen? Ich weiß auch von nichts dass er irgendwie krank sein könnte oder so; der ist fit.

Dank euch schon mal; der Metzgereibetrieb würde nämlich schon sehr fehlen und ist eine Bereicherung für die Gegend und auch für weiter weg, weil die Sachen einfach immer super sind!

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