Ich weiß hier kann niemand eine Diagnose stellen, das erwarte ich auch nicht in dem Sinne. Aber eventuell fällt jemandem was dazu ein, wenn er dies hier liest. Weil ich bin trotz Therapie der Sache nicht auf den Grund gekommen und es belastet mich sehr in Beziehungen zu Männern, mit denen ich nahe bin.
Es geht um die Kommunikation von meinen Bedürfnissen- vor allem dem nach Zeit für mich Alleine wenn ich in einer Beziehung bin. Ich bin jahrelang gut damit gefahren, meine Bedürfnisse sehr klar und eindeutig auszudrücken- habe damit aber oftmals andere verletzt. Die letzten Jahre habe ich versucht, mich darin zu üben sanftere und einfühlsamere Formulierungen zu verwenden, aber es strengt mich irgendwie sehr an. Ich habe immer Angst, dass es nicht richtig ist wie ich es sage bzw den anderen trotzdem verletze. Ich hatte auch in Beziehungen mit Männern die Erfahrungen gemacht, dass mein Wunsch nach mehr Zeit für die Beziehung irgendwie 'falsch' ist. Ich reagiere extrem sensibel auf kleinste Veränderungen in Stimme, Mimik, Gestik und wenn ich jemanden verletze oder wütend mache, dann fühlt sich das ganz schlimm für mich an. Und irgendwie will ich das sogut wie möglich lösen, aber solche Situationen setzen mich mittlerweile so unter Stress, dass ich das Gefühl habe, gar keine wirkliche Empathie mit dem Anderen empfinden zu können sondern rein logisch analytisch versuche respektvoll und 'richtig', praktisch gespielt 'liebevoll' zu kommunizieren.
Nicht, dass ihr falsch versteht. Ich bin nicht beleidigend oder schiebe Schuld auf den Anderen. Ich sage einfach Dinge wie z.b. 'Ich möchte gerne eine paar Tage mal für mich sein, ich bin gerade unzufrieden mit mir und brauche Ruhe um mich besser zu verstehen und um mich zu kümmern' Man muss dazu sagen, dass ich eher introvertiert bin, schnell von Input und Reizen überfordert bin. Leider haben sich meine Partner immer zurückgestoßen gefühlt, wenn ich das ausdrücke und auch erkläre, dass es nichts mit ihnen als Person zu tun hat.
Der eine war daraufhin total anhänglich und unsicher und wurde immer klammernder und bestätigungssüchtiger (stand dann auf einmal einfach vor meiner Tür wenn ich sagte ich will alleine sein), der Andere hat angefangen mein Verhalten ständig zu pathologisieren und mich als beziehungsgestört darzustellen, der Andere wurde wütend, bezeichnet mich als egoistisch und brachte mich daraufhin in eine unangenehme Diskussion die oft im Streit endete.
Natürlich entfernt mich so ein Verhalten vor allem wenn es sich wiederholt dann auch von meinem Partner, weil ich das Gefühl habe, meinem Bedürfnis zu folgen bedeutet gleichzeitig sein Unglück, passive und aktive Aggression seinerseits und negative Stimmung zwischen uns. Mittlerweile zwinge ich mich richtig, länger mit meinem Partner (bzw dem letzten) Zeit am Stück zu verbingen, als ich es eigentlich will.
Ich bin da irgendwie mittlerweile richtig verzweifelt und habe fast schon eine Angst entwickelt, eine neue Beziehung einzugehen, weil ich denke, ich mache es wieder kaputt weil ich eben viel Zeit für mich brauche. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass ich Männern die mit mir zusammensein wollen auf Dauer nicht guttue. Oder was soll ich tun, was ist das bei mir? Wenn ein Partner mich auch loslassen kann, dann fühle ich mich ihm dadurch näher- er respektiert mich und vertraut in uns.
Oder liegt es einfach daran, dass ich mit Männern zusammen war, die nicht mit mir zusammenpassen bzw diesbezüglich sich so in ihrem Ego verletzt fühlen, dass sie überreagieren? Ich würde einfach gerne mein Bedürfnis ausdrücken können ohne den anderen so zurückzustoßen und Angst um die Beziehung haben zu müssen oder Angst davor, beleidigt oder angeschrien zu werden. Genauso gut finde ich es auch dumm, wenn mein Partner dann rein aus Rache sich genauso verhält (das gab es auch schon). Ich will doch niemandem wehtun! :( Sollte ich mal gezielt auf reifere Männer achten oder ist das keine Sache der charakterlichen Reife?