Freundschaft mit Arbeitskollege möglich?

Hallo zusammen,

ich (m, ruhig & sensibel) arbeite seit etwa 3–4 Jahren mit einem Kollegen in meinem Alter zusammen. Wir sind gleichzeitig ins Unternehmen eingestiegen und arbeiten fachlich gut und vertrauensvoll zusammen – aber alles bisher rein sachlich und beruflich.

In letzter Zeit spüre ich, dass ich ihn gern auch außerhalb der Arbeit besser kennenlernen würde – vor allem, weil ich mir eine Freundschaft mit ihm vorstellen könnte. Mir geht’s nicht primär um eine Beziehung oder so – ich wäre offen, wenn sich irgendwann mehr entwickelt, aber das steht überhaupt nicht im Vordergrund. Mir reicht völlig, wenn daraus einfach eine echte, ehrliche Freundschaft wird.

Was mich an ihm interessiert, ist nicht nur, dass wir gut zusammenarbeiten, sondern auch, wie er auf gewisse Situationen reagiert. Zum Beispiel: Wenn andere im Spaß über ihn spotten, wird er sehr ruhig – das wirkt auf mich sensibel, als hätte er eine Seite, die viele nicht sehen. Genau das macht ihn für mich als Mensch interessant.

Wir folgen uns seit Kurzem auf Instagram, und er hat auch direkt zurückgefolgt. Seitdem ist mir aufgefallen, dass er in unseren Teams-Chats plötzlich Emojis verwendet – etwas, das er vorher nie gemacht hat. Für andere wahrscheinlich belanglos, aber ich nehme solche kleinen Signale sehr bewusst wahr.

Was ich sonst so von ihm mitbekomme: Er ist Fußballfan, geht gern feiern, reist viel und scheint auch Videospiele zu mögen. Persönlich haben wir aber nie über Privates gesprochen – das Verhältnis ist, wie gesagt, rein sachlich geblieben.

Ich habe diese Woche versucht, ihn auf einen Kaffee anzusprechen, aber es hat sich arbeitstechnisch nicht ergeben. Ein paar Freunde raten mir, ihm stattdessen ganz locker auf Instagram zu schreiben – vielleicht mit einem witzigen Meme als Einstieg. Andere meinen, ich sollte ihn direkt im Büro auf eine gemeinsame Mittagspause ansprechen. Und dann gibt es auch Menschen, die eher zurückhaltend sind – unter anderem, weil er laut Bürotratsch vielleicht eine Freundin hat.

Was mich zusätzlich beschäftigt: Seit wir uns auf Instagram folgen, hat sich sein Verhalten minimal, aber spürbar verändert. Zum Beispiel verwendet er in unseren Teams-Nachrichten plötzlich Emojis – etwas, das er früher nie gemacht hat. Vielleicht ist das nichts Besonderes, aber da ich sehr feinfühlig bin, nehme ich solche kleinen Veränderungen schnell wahr.

Ein guter Freund von mir, der ebenfalls schwul ist, hat mir geraten, ihn lieber direkt anzusprechen – bevor ich mich zu sehr in Spekulationen verliere. Er hatte mal eine sehr ähnliche Situation und sagt heute, er hätte damals die Anzeichen nicht erkannt und es später bereut. Er meint auch: Nur weil jemand eine Freundin hat, heißt das nicht automatisch, dass er sich über seine eigene Orientierung im Klaren ist. Manchmal steckt auch gesellschaftlicher Druck dahinter.

Mir geht es aber nicht darum, irgendetwas zu vermuten oder Erwartungen aufzubauen. Ich will einfach ehrlich und auf Augenhöhe herausfinden, ob es möglich ist, ihn als Mensch besser kennenzulernen – nach all den Jahren guter Zusammenarbeit. Ob sich daraus irgendwann mehr entwickelt, ist zweitrangig. Was ich suche, ist erstmal eine echte, persönliche Verbindung.

Ich selbst bin nicht jemand mit einem großen Freundeskreis. Ich habe 2–5 enge Freunde – einige kenne ich seit über 10 Jahren, andere habe ich übers Gaming oder soziale Netzwerke kennengelernt. Neue Kontakte knüpfe ich nur schwer, aber ich sehne mich nach echter, persönlicher Verbindung – auch im Alltag.

Meine Fragen an euch:

 - Wie würdet ihr auf jemanden zugehen, mit dem ihr bisher nur sachlich zu tun hattet?

 - Ist es okay, ihm einfach mal auf Insta zu schreiben (z. B. ein lockerer Einstieg mit einem Meme)?

 - Oder lieber im Büro direkt auf eine Pause ansprechen – ohne dass es „zu viel“ wirkt?

 - Wie geht ihr generell mit Unsicherheit im Kontaktaufbau um – gerade, wenn ihr eher zurückhaltend seid?

Danke fürs Lesen. Ich freue mich über ehrliche Gedanken – besonders von Menschen, die ähnlich vorsichtig oder sensibel sind wie ich.

Freundschaft, Beziehung, introvertiert, Zwischenmenschliches, Unklarheit

Nach 3 Jahren Zusammenarbeit: Freundschaft zu Kollege möglich?

Hallo zusammen,

ich hätte gerne ein paar Gedanken oder Rückmeldungen zu meiner Situation:

Ich arbeite seit etwa 3–4 Jahren in einem Unternehmen, gemeinsam mit einem Kollegen, der ungefähr in meinem Alter ist. Wir sind damals fast gleichzeitig eingestiegen und haben über die Jahre hinweg immer wieder an Projekten zusammengearbeitet. Die Zusammenarbeit funktioniert wirklich gut – wir finden oft gemeinsam Lösungen und verstehen uns auf fachlicher Ebene schnell.

Trotzdem ist es bisher rein beruflich geblieben. Ich bin ein eher ruhiger Mensch und überlege sehr genau, mit wem ich wirklich in Kontakt treten möchte. Ich brauche oft viel Zeit, um Vertrauen aufzubauen – aber bei ihm habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass ich ihn gern besser kennenlernen würde.

Was mich dabei beschäftigt:

Ich nehme im Großraumbüro sehr viel wahr, auch wenn ich selbst still bin. Mir ist z. B. aufgefallen, wie er reagiert, wenn andere ihn aus Spaß herunterziehen – er wird dann merklich ruhiger. Das hat bei mir den Eindruck hinterlassen, dass er vielleicht mehr Tiefe hat, als viele wahrnehmen. Und genau das macht ihn für mich interessant – menschlich.

Kürzlich habe ich ihm auf Instagram eine Follow-Anfrage geschickt (mein Profil ist privat) – er hat direkt angenommen und mir sogar zurückgefolgt. Seitdem denke ich immer wieder darüber nach, ob ich vielleicht einfach mal einen Kaffee mit ihm holen sollte – aber ich will nicht, dass es „komisch“ wirkt, weil wir uns ja schon so lange kennen, aber nie wirklich privat gesprochen haben.

Was ich über ihn mitbekommen habe (durch Gespräche, Instagram und die allgemeine Büroatmosphäre):

Er scheint Fußball zu mögen, geht gern mal feiern oder trinken, reist gern und spielt vermutlich auch Videospiele – zumindest ist das so mein Eindruck aus seinen Storys und dem, was ich so im Großraumbüro mitbekomme.

Habt ihr Tipps oder Erfahrungen, wie man auf natürliche Weise eine freundschaftliche Verbindung aufbauen kann – auch wenn man eigentlich schon jahrelang nebeneinander arbeitet, aber bisher nur beruflich?

Ich wäre echt dankbar für ein paar ehrliche Gedanken – besonders von Leuten, die ähnlich ticken wie ich (ruhig, sensibel, vorsichtig bei Kontakten).

Freundschaft, Zusammenarbeit, Arbeitskollegen
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