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Abitur und trotzdem eine Ausbildung anfangen?

Guten Tag, derzeit befinde ich mich in einer Zwickmühle. Ich bin 20 und habe nun 3 Jahre lang mein Abitur nachgeholt, davor habe ich die Realschule absolviert.

Mein Problem liegt jetzt darin, das ich eigentlich immer gedacht, habe das, ich Studieren will aber in diesen 3 Jahren fiel mir auf das Studieren vielleicht doch nichts für mich ist und ich vielleicht doch lieber eine Ausbildung hätte anfangen sollen.

Jetzt überlege ich eine Ausbildung anzufangen. Ich will aber auch nicht das die 3 Jahre umsonst gewesen sind. Ich denke mir auch, das ich im Studium einfach nicht glücklich werde, weil dieses Abitur mich schon fertig gemacht hat, weil ich diese 3 Jahre gefüllt nur am lernen war und fast nichts mit meinen Freunden unternommen habe ich war gefühlt nur am lernen und ein Studium wird ja auch nicht leichter.

Ich bin jetzt erst Fertig mit dem Abitur und habe nichts Handfestes, dafür haben Kollegen schon ihre Ausbildung fertig oder sind fast fertig damit. Was mich auch wieder unsicher macht, ist wenn ich jetzt eine Ausbildung anfange bin erst mit ende 23 fertig.

Noch dazu gehen andere Kollegen jetzt mit ihrem Abitur studieren, und ich weiß nicht wie sie reagieren, wenn ich sage „Ich will jetzt eine Ausbildung anfangen und kein Studium“.

Ich denke mir halt das sie sich über mich lächerlich machen oder gar ausgrenzen, da manche von ihnen denken, wenn man nun Abitur hat, muss man auch gleich Studieren muss und die 3 Jahre dann sozusagen für die Katz waren.

Was ist euere Meinung dazu?

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Abi machen trotz Rückstand – lohnt sich das noch? (Härtefall, kein Qualifikationsvermerk)?

Hey,

ich hole gerade meinen Schulabschluss nach und bin aktuell in der 10. Klasse – obwohl ich altersmäßig eigentlich schon drei Jahre weiter sein müsste. Mein Ziel ist das Abitur, das war schon immer mein Traum. Aufgrund gesundheitlicher und privater Schwierigkeiten hat sich mein Weg stark verzögert.

Ich habe einen guten Notendurchschnitt (2,0), aber meine Schule vergibt keinen Qualifikationsvermerk, der eigentlich Voraussetzung für den Einstieg in die gymnasiale Oberstufe (also Klasse 11) ist.

Ich habe mich trotzdem bei meinem Wunsch OSZ beworben – auch ohne den Vermerk, weil ich auf eine Härtefallregelung hoffe. Mein Härtefall beruht auf mehreren persönlichen und gesundheitlichen Gründen, die ich auch in meiner Bewerbung angegeben habe. Ob das anerkannt wird, weiß ich aber noch nicht.

Wenn ich nicht angenommen werde, müsste ich wahrscheinlich auf ein Gymnasium wechseln – und dort die 10. Klasse nochmal machen. Nicht nur wegen des Qualifikationsvermerks, sondern auch, um fachlich auf denselben Stand zu kommen wie die anderen. Das heißt: noch ein Jahr länger, also insgesamt vier Jahre „Rückstand“ im Vergleich zum typischen Weg.

Jetzt frage ich mich ehrlich:

  1. Lohnt es sich in so einer Situation überhaupt noch, das Abitur zu machen?
  2. Hat jemand Erfahrungen mit Härtefallregelungen oder damit, ohne Qualifikationsvermerk doch angenommen zu werden?
  3. Ist es komisch oder irgendwie „zu spät“, mit so einem Altersunterschied (ca. 3 Jahre) noch ins Abi einzusteigen?

Ich bin wirklich motiviert, aber ich frage mich, ob es sich noch realistisch lohnt oder ob ich mir gerade etwas vormache.

Danke für ehrliche Meinungen oder Erfahrungen 🙏

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Unrealistische Vorstellungen vom Traumberuf bei Jugendlichen

  • Lehrerin werden, aber ohne Studium?
  • Eine Karriere als Informatiker ohne Hochschulabschluss?

Viele Jugendliche wünschen sich Berufe, ohne eine realistische Vorstellung von den erforderlichen Qualifikationswegen zu haben.

Bei rund einem Fünftel der 15-Jährigen in den Ländern der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, passen Berufswunsch und geplanter Bildungsweg nicht zusammen.

Das geht aus einer aktuellen Sonderauswertung der Pisa-Daten zum »Stand der globalen Karrierevorbereitung für Jugendliche« hervor. 2022 waren dafür 690.000 Jugendliche in 81 Ländern befragt und getestet worden – primär im Hinblick auf ihre Schulleistungen, aber auch zu ihren beruflichen Plänen. Dabei zeigte sich: Viele Schulen schaffen es offenbar nicht, die Kinder und Jugendlichen realistisch auf den weiteren beruflichen Bildungsweg vorzubereiten. Der Bericht konstatiert »eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Berufserwartungen von Jugendlichen und dem Arbeitsmarkt«.

Armut bremst Bildungspläne

Dabei zeigte sich, »dass der soziale Hintergrund einen größeren Einfluss auf die Bildungsambitionen eines Schülers hat als die schulische Leistung«, heißt es in der Studie. Im Klartext: Wer aus einer armen oder sozial benachteiligten Familie kommt, schließt von vorneherein tendenziell mehr Berufsoptionen aus – und verschenkt damit mögliche Karrierechancen, weil er oder sie sich den höheren Bildungsabschluss oder den besseren Job gar nicht erst zutraut.

Die OECD-Fachleute sprechen angesichts der Daten von einem

»sehr hohen Ausmaß an beruflicher Unsicherheit und Verwirrung« bei den 15-Jährigen.

So meint OECD-weit ein Drittel der Befragten, in der Schule nichts gelernt zu haben, was im beruflichen Kontext hilfreich sein könnte. In Deutschland ist die Zahl noch höher: Die Aussage »Die Schule hat mir Dinge beigebracht, die im Beruf nützlich sein könnten« lehnten fast 60 Prozent der 15-Jährigen in Deutschland ab – negativer Höchstwert bei den untersuchten Ländern. Und fast die Hälfte berichtete von Unsicherheit bei der Karriereplanung. Im OECD-Schnitt waren es nur 39 Prozent.

Dabei zeigt der Bericht auch einen massiven Unterschied zwischen den Geschlechtern. So gaben im OECD-Schnitt rund elf Prozent der Jungen an, dass sie im Alter von 30 Jahren im Bereich Informationstechnologie arbeiten wollen – aber nur 1,5 Prozent der befragten Mädchen. Und: »Die Berufswünsche der Schülerinnen und Schüler konzentrieren sich zunehmend auf eine kleine Anzahl von Berufen im akademischen Bereich«, heißt es in dem Report.

So erwarten im Durchschnitt 50 Prozent der Mädchen und 44 Prozent der Jungen, einen von zehn bestimmten Berufen zu ergreifen – und das, obwohl sich die Berufspräferenzen seit dem Jahr 2000 kaum verändert haben. Mädchen wollen am liebsten Ärztin, Anwältin oder Lehrerin werden, Jungen sehen sich eher als Informatiker, Sportler oder Ingenieur. Die eingeschränkte Perspektive könne auch eine Folge der Tatsache sein, dass weniger als die Hälfte der 15-Jährigen schon einmal Kontakt zu einem Arbeitgeber gehabt hatte – etwa bei Jobmessen oder während eines Praktikums.

"Die Diskrepanz zwischen den Erwartungen und Plänen der Schülerinnen und Schüler einerseits und dem Fachkräftemangel in unseren Volkswirtschaften andererseits erfordert neue politische Maßnahmen zur besseren Berufsorientierung",

sagt OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. »Wir müssen mehr tun, um junge Menschen – insbesondere aus benachteiligten Verhältnissen – bei der Berufsorientierung zu unterstützen.« Dafür müssten Schulen bessere Berufsorientierung anbieten und Unternehmen für ihre Jobangebote werben.

So empfiehlt der Bericht, dass Arbeitgeber ihre Beschäftigten ermutigen, mit Jugendlichen über ihren Beruf zu sprechen – einmal im Jahr eine Stunde lang wäre schon ein enormer Schritt nach vorn.

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