Sollten Fußballvereine für das Verhalten der Fans bestraft werden können?

Eine aktuelle Thematik. Der Bundesgerichtshof hat in dieser Sache gerade eben erst ein Grundsatzurteil gefällt: Fußballvereine dürfen mit Geldstrafen belegt werden, wenn sich ihre Fans daneben benehmen. Damit ist bspw. das Abbrennen von Pyrotechnik gemeint. Geklagt hatte der FC Carl Zeiss Jena, der für drei Vorfälle im Jahr 2018 nun 25.000€ Strafe zahlen muss, geht es nach dem DFB. Der Verein hat einen möglichen Gang vor das Bundesverfassungsgericht angekündigt.

Das Problem, welches dahinter steckt, ist die Begründung des jetzigen Urteils.

"Die Geldstrafe solle den Verein "dazu anhalten, zukünftig alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um mäßigend auf ihre Anhänger einzuwirken und so künftige Zuschauerausschreitungen zu verhindern."

Soll heißen: Die 25.000€ werden nicht als Sanktion für das Fehlverhalten Weniger gewertet, sondern haben den Sinn, derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Es ist also keine Strafe.

Fanverbände und der Verein reagieren mit großem Unverständnis. So sei diese Sanktion insbesondere für kleinere Clubs vor allem eine finanzielle, eine wirtschaftliche Strafe. Außerdem werde damit der Verein bestraft und nicht die Fans - ein Widerspruch zum Grundsatz der Justiz, wonach nur bestraft werden dürfe, der auch etwas verbrochen hat. Außerdem werden straffällig gewordene Fans bereits strafrechtlich verfolgt und mit Stadionverboten und/oder Vereinsausschlüssen belegt.

Was haltet ihr von den Geldstrafen für Vereine wegen Fehlverhaltens der Fans? Sind sie nötig, sollte man sie abschaffen, durch etwas anderes ersetzen?

https://www.tagesschau.de/inland/bgh-dfb-geldstrafen-101.html

Die Strafen sollten beibehalten werden, weil 64%
Anderes, nämlich: 29%
Die Strafen sollten ersatzlos gestrichen werden, weil... 4%
Die Strafen sollten durch ... ersetzt werden. 4%
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Nehmen wir Kampfsport zu ernst?

Mal eine Frage zu eurer Einschätzung. Richtet sich vor allem an Kampfsportler SVler Kampfkünstler und alles andere was im englischen unter Martial Arts zusammengefasst wird.

Vorab, ich stelle die Frage als jemand der Kampfsport seit seinem 5. Lebensjahr betreibt, den Großteil seines Lebens aktiver Wettkampfsportler war und dem Kampfsport bereits einmal das Leben gerettet hat.

In letzter Zeit kam mir der Gedanke das wir Kampfsportler unser wunderbares Hobby eventuell zu ernst nehmen. Also es gibt viele Hobbys die man ausführen kann, aber in der Regel sind sich die meisten Menschen bewusst, dass ihre Leidenschaft für Außenstehende keine besondere Relevanz hat. Bei Kampfsportlern fällt mir immer häufiger was für eine übertriebene Relevanz sie dem Thema innerhalb der Allgemeinheit zuschreiben, so als wäre das Beherrschen einer Kampfkunst der einzige Weg durchs Leben zu gehen ohne von anderen Leuten zusammengeschlagen, ausgeraubt oder umgebracht zu werden. Und de facto kenne ich wirklich niemanden (in Deutschland) der erschlagen, erstochen oder sonst etwas wurde. Ich kenne aber massenhaft Leute die in ihrem Leben nie Kampfsport gemacht haben und mittlerweile recht alt geworden sind ohne jemals tätlich angegriffen worden zu sein. Auch meint irgendwie jeder der in seinem Dorfverein dreimal gegen einen Sandsack gehauen hat, dass er der Allgemeinheit einen Gefallen tut wenn er online andere Kampfstile nach seiner unqualifizierten Einschätzung nach in „effektiv“ und „Bullshit“ einteilt. Auf Youtube gibt es zig selbsternannte Selbstverteidigungsexperten, die mit „Big Daddy“ Mentalität darüber fantasieren, dass unfähige Kampfsportlehrer durch ihre Fahrlässigkeit zum frühzeitigen Ableben ihrer Schüler beitragen, was wenn wir mal ehrlich sind einfach nicht passieren wird. Solche Sachen eben.

Also ein tolles Hobby ist es zweifelsohne, das den angenehmen Nebeneffekt mit sich bringt das man sich im sehr unwahrscheinlichen Fall eines Angriffs verteidigen kann. Aber ist es wirklich eine Fähigkeit von der ihr glaubt das sie ein größeres gesellschaftliches Thema ist als beispielsweise Kanufahren? Letztendlich werden uns Krankheit, Straßenverkehr und schlechte Angewohnheiten wesentlich eher umbringen als Gewalttätige Mitbürger.

Was denkt ihr?

Decken sich meine Erfahrungen mit euren?

Denkt ihr Kampfsport und Selbstverteidigung sind gesellschaftlich relevantere Themen als andere Sportarten oder Freizeitbeschäftigungen?

andere Meinung 43%
Ja, wir nehmen uns selbst zu wichtig 35%
Nein, wir nehmen uns selbst nicht zu wichtig 22%
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