Wie können wir das Toilettenproblem lösen?

Für nicht-binäre, trans*, inter* und viele weitere Menschen stellt das alltägliche Leben, auf Grund ihrer Geschlechtsidentität, oft eine mächtige Herausforderung dar. Über Kleinigkeiten muss man sich oft immer wieder Gedanken machen. Auch der Gang zur Toilette fällt vielen Leuten schwer. Wohin gehe ich denn jetzt? Frauen oder Männer? Werde ich komisch angeguckt, wenn ich da jetzt reingehe? Darf ich das? Soll ich doch lieber...? Im Endeffekt ist es eine schwere Entscheidung. Könnte man es nicht einfacher gestalten? Bestimmt.

Schon jetzt gibt es neue Toilettenregelungen in manchen Gebäuden. An Schulen, in Sporthallen und sogar in manchen Geschäften. Einige Leute setzen auf drei Toilette. Eine Toilette ist für alle, die quasi eine Alternative wünschen. Eine andere Lösung ist, dass es nur eine Toilette gibt, die ausschließlich aus Stellen besteht und es auch kein Pissoir gibt.

Welche Maßnahme haltet ihr für am sinnvollsten und habt ihr vielleicht noch eine bessere Idee?

Eine Toilette für Alle 46%
Alte Regelung 23%
Drei Toiletten 20%
Meine alternative Idee ist: 11%
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Warum wird angenommen, dass Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung angeboren sind - obwohl dies auf andere Orientierungen nicht zutrifft?

Beispiele: Man denke an Religion, Weltanschauung, politische Einstellung, soziale und kulturelle Zugehörigkeit, Interessen, Geschmack, Bildungsniveau etc. - Dinge, die die Identität eines Menschen ausmachen.

Niemand würde behaupten diese Eigenschaften seien angeboren oder genetisch bedingt. Vielmehr geht man davon aus, dass sie im Lauf des Lebens, insbesondere in der Kindheit und Jugend, erlernt und erworben werden, wobei sich jederzeit auch Veränderungen ergeben können.

***

Warum soll es nun ausgerechnet bei der Geschlechtsidentität (Gender) oder bei der sexuellen Orientierung (hetero, homo, bi, pan, a ...) eines Menschen anders sein?

Warum ist es derzeit modern zu behaupten, dass diese Dinge starr und unveränderlich angeboren wären - und Erziehung, persönliche Erfahrungen und kulturelle Prägungen hier keine Rolle spielen würden?

Gegenthesen:

Ist es z. B. nicht denkbar, dass ein Mann, der nur unter Männern lebt (z. B. im Gefängnis, beim Militär, im Kloster) deswegen homosexuell wird?

Eine Frau, die in ihrer Jugend viele negative oder traumatische Erfahrungen mit Männern gemacht hat, deswegen nur noch erotische Beziehungen mit Frauen will?

Ein Kind, das in einer sexuell liberalen Familie aufwächst, in der traditionelle Geschlechter-Normen nichts zählen, sich deswegen als nicht-binär definiert, also sich keiner männlichen oder weiblichen Geschlechtsidentität zuordnet?

Ein Mädchen, das ohne Mutter und sonstige weibliche Bezugspersonen in einer harten Männerwelt aufwächst, deswegen eine männliche Geschlechtsidentität entwickelt und sich nicht mehr als Frau empfindet?

Ein Junge, der in einer sehr konservativen Familie mit traditionellen Geschlechter-Normen aufwächst, deswegen seine männliche Geschlechtsidentität als selbstverständlich ansieht?

Wie sind Genderfluide zu erklären, die im Lauf ihres Lebens zwischen verschiedenen Geschlechtsidentitäten wechseln?

Liebe, Männer, Pädagogik, Frauen, Sexualität, Psychologie, Gender, Geschlecht, Homosexualität, homosexuell, lesbisch, Philosophie, Soziologie, Transgender, Transsexualität, heterosexuell, LGBT+, Geschlechtsidentität, genderfluid , non-binary, Philosophie und Gesellschaft
Findet ihr die Menge an möglichen sozialen Geschlechtern (Gender) überfordernd?

AKTUALISIERT AM 04.09.2014

Facebook gibt seinen deutschen Nutzern mehr Auswahl bei der Beschreibung ihres Geschlechts. Neben „Frau“ und „Mann“ gibt es unter „benutzerdefiniert“ künftig die 60 Auswahlmöglichkeiten, die unten aufgeführt sind.

Facebook will es mit dem Schritt Lesben, Schwulen, Transsexuellen und weiteren Menschen einfacher machen, ihre Geschlechtsidentität auszudrücken. 

  • androgyner Mensch
  • androgyn
  • bigender
  • weiblich
  • Frau zu Mann (FzM)
  • gender variabel
  • genderqueer
  • intersexuell (auch inter*)
  • männlich
  • Mann zu Frau (MzF)
  • weder noch
  • geschlechtslos
  • nicht-binär
  • weitere
  • Pangender
  • Pangeschlecht
  • trans
  • transweiblich
  • transmännlich
  • Transmann
  • Transmensch
  • Transfrau
  • trans*
  • trans*weiblich
  • trans*männlich
  • Trans*Mann
  • Trans*Mensch
  • Trans*Frau
  • transfeminin
  • Transgender
  • transgender weiblich
  • transgender männlich
  • Transgender Mann
  • Transgender Mensch
  • Transgender Frau
  • transmaskulin
  • transsexuell
  • weiblich-transsexuell
  • männlich-transsexuell
  • transsexueller Mann
  • transsexuelle Person
  • transsexuelle Frau
  • Inter*
  • Inter*weiblich
  • Inter*männlich
  • Inter*Mann
  • Inter*Frau
  • Inter*Mensch
  • intergender
  • intergeschlechtlich
  • zweigeschlechtlich
  • Zwitter
  • Hermaphrodit
  • Two Spirit drittes Geschlecht (indianische Bezeichnung für zwei in einem Körper vereinte Seelen)
  • Viertes Geschlecht
  • XY-Frau
  • Butch (maskuliner Typ in einer lesbischen Beziehung)
  • Femme (femininer Typ in einer lesbischen Beziehung)
  • Drag
  • Transvestit
  • Cross-Gender
ich akzeptiere das nicht 59%
nein, überfordert mich nicht 22%
ja, überfordert mich 16%
finde ich völlig normal 3%
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Meine Freundin wird ge-misgendert. Wie damit umgehen?

Hallo ihr Lieben,

meine Frage richtet sich bewusst an nicht-cis-Menschen und cis-Personen die sehr sensibilisiert in diesem Thema sind. Ich möchte keine beleidigenden Antworten oder sowas wie "ja dann soll sie sich verändern und aussehen wie eine Frau" lesen. Dankeschön.

Nun zur Situation: meine Freundin ist eine cis-Frau, wird allerdings sehr oft männlich gelesen. Mir ist das nicht 100% Verständlich, denn mMn sieht sie eindeutig weiblich aus, nur eben mit kurzen Haaren und eher androgyner Kleidung. Nun ist es uns bereits häufig passiert, dass sie männlich gelesen wird und konsequent mit falschen Pronomen betitelt wird. Wir stellen das dann auch klar, dass sie "sie/ihr" ist, allerdings schafft es dennoch ein erschreckend großer Teil der Gesellschaft nicht, sie auch danach richtig anzusprechen. Sie hatte keine leichte Vergangenheit hinsichtlich ihrer Selbstfindung und so ein Verhalten verletzt sie sehr und hängt dann auch noch lange nach im Gemüt.

Ich fühle mich leider sehr hilflos dabei. Einen Menschen den man liebt so verletzt zu sehen… schlimm. Leider kann ich selbst nur mutmaßen wie sich das anfühlt (bin selbst sehr eindeutig weiblich gelesen) und wie ich sie zukünftig besser davor bewahren kann. Ich habe versucht anzusprechen was ihr in diesen Momenten gut tun würde, aber meistens möchte sie das nach solchen Situationen schnell runterschlucken und übergehen. Das möchte ich dann natürlich respektieren.

Trotzdem würde ich gerne hier die Frage in die Runde werfen welche Verhaltensweisen in so einer Akutsituation wenn jemand sie misgendert hilfreich sein könnten. Und wie ich als Partnerin reagieren kann um auch bei wiederholtem misgendern ihr zur Seite zu stehen. Was würde euch (Menschen die vielleicht selbst mal betroffen waren/sind) gut tun? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, was hilft um solche Situationen vorzubeugen?

Liebe Grüße

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Fühle mich nicht männlich genug, was tun?

Es ist so, dass ich schon zufrieden bin ein Mann zu sein. Sehr sogar. Allerdings fällt mir vermehrt auf, dass ich zu wenig männliche Attribute habe.

Hier sind ein Paar Beispiele für meine mangelnde Männlichkeit, die mir spontan einfallen: Ich habe Probleme, mich für Sachen zu entscheiden; bin sehr oft launisch; habe einen sehr schlechten Orientierungssinn im Raum (brauche IMMER ein Navi und habe große Probleme mit Einparken); habe ein sehr schlechtes technisches Verständnis (obwohl ich einen naturwissenschaftlichen Abschluss habe).

Natürlich sollte ich dabei nicht vergessen, dass ich ein großer Zweifler bin, noch nie eine feste Freundin hatte (obschon ich keine Jungfrau bin) und bereits mit 29 sogar schon erste Erektionsstörungen beobachte.

Andererseits sollte man aber auch erwähnen, dass mir typisch weibliche Sachen (wie empathisch sein, gerne einkaufen oder ordentlich sein) auch enorm schwer fallen.

Mein Punkt ist vor allem auch, dass ich viel „männlichere“ Männer um mich beobachte und anstatt sie zu bewundern und etwas von ihnen zu lernen, ich zu viel Zeit damit verbringe, sie heimlich zu beneiden (was übrigens auch ein ziemlich weibliches Attribut ist).

Ich habe schon irgendwo gelesen und gehört, dass jeder (unabhängig von seinem realen Geschlecht) sowohl eine männliche, als auch eine weibliche Seite hat. Kann es sein, dass diese weibliche Seite bei mir (ausgehend von den oben genannten Dingen und trotz der Tatsache dass ich mich zu den Frauen hingezogen fühle) überwiegt? Wenn ja, sollte ich das dann akzeptieren, indem ich zum Beispiel damit aufhöre, eine Beziehung mit einer Frau zu suchen und vielleicht noch vieles mehr? Oder sollte weiterhin am Ball bleiben und versuchen, meine Männlichkeit mit der Brechstange weiterzuentwickeln? Wahrscheinlich liegt die Lösung irgendwo dazwischen… Habt ihr auch ein ähnliches Problem?

Sex, Psychologie, Feminin, Geschlecht, Männer und Frauen, Männlichkeit, weiblichkeit, Zweifel, Maskulin, Geschlechtsidentität

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