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Wie habt ihr euch geoutet und wie lief es?

Als ich 14 war habe ich mich geoutet

Ich hatte schon lange das Gefühl, dass ich anders bin als die anderen. Es war nicht leicht, das alles für mich zu akzeptieren, vor allem mit 14, wenn alle um einen herum ständig über Mädchen reden. Ich hab viel nachgedacht und mir überlegt, ob ich mich überhaupt jemandem anvertrauen kann. Die Angst, abgelehnt zu werden, war groß.

Eines Tages, als ich mit meinem besten Freund alleine war, hab ich mir gesagt: Jetzt oder nie. Ich habe tief durchgeatmet und ihm gesagt, dass ich schwul bin. Ich hab gezittert und konnte kaum hinsehen, wie er reagiert. Doch er hat gelächelt, mir auf die Schulter geklopft und gesagt, dass das für ihn keinen Unterschied macht. Diese Reaktion hat mir so viel Mut gegeben.

Danach habe ich mich Stück für Stück bei anderen Freunden geoutet. Manche waren überrascht, manche haben Fragen gestellt, aber niemand hat mich schlecht behandelt. Das hat mich bestärkt, auch mit meinen Eltern zu sprechen.

Als ich es meinen Eltern gesagt habe, war ich richtig nervös. Ich hatte Angst vor ihrer Reaktion. Aber zu meiner Erleichterung haben sie mich in den Arm genommen und gesagt, dass sie mich lieben, egal was ist. Sie wollten nur, dass ich glücklich bin und mein Leben ehrlich leben kann. Das hat mir so viel Kraft gegeben.

Es war nicht immer einfach, aber es hat sich gelohnt, ehrlich zu sein – vor allem zu mir selbst und zu den Menschen, die mir wichtig sind.

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Hass und Drohungen nach (zwangs) Outing?

Moin Moin liebe Gemeinde,

Ich, M/36 Jahre alt, seit cirka 18 Jahren wissend bzw. akzeptierend, dass ich Homosexuell bin, war bis vor cirka 6 Wochen weitestgehend ungeoutet, was sich jedoch schlagartig änderte und zu einer ungeahnten welle, des Hasses und Drohungen führte.

Vor rund 7 Jahren outete ich mich bereits bei meinem Besten freund und sehr engen Freunden, welche mir zwar geglaubt hätten, wenn ich 10 riesen bräuchte um das Land schnellstmöglich zu verlassen, aber nicht, dass ich Schwul bin.

Die Resonanz war durchweg positiv bzw. eigentlich wie ich es erhoffte. Es war ihnen komplett wurscht und es änderte sich nichts.

Ansonsten behielt ich es für mich, geht schließlich auch niemanden was an und hat im Grunde auch niemanden etwas zu interessieren.

Geahnt hat niemand je was, ich bin eher Format Groß, Tätowiert, Breit, Lange haare, Bart und Metaler/Rocker, fahre ein schweres Motorrad und und und. Find unterirdischen Humor witzig, auch schwulenwitze und mache überhaupt keinen hehl daraus, dass ich nichts von der Regenbogenbewegung halte.

Jedenfalls bin ich auch, seit ich Motorrad fahre, nunmehr cirka 19 Jahre, fest in der Bikerszene und MC Kultur verankert. Ich war Member in nem MC mit 22, Jung und Dumm und war bis vor 6 Wochen wieder einem MC zugehörig, in dem teilweise Mitglieder sind, die mich von der ersten Stunde an kannten und seit beinahe 20 Jahren zu meinem engeren Bekannten und Freundeskreis zählten.

Jedenfalls, da Sexualität für mich keinerlei Rolle spielt und ich ursprünglich davon ausging, dass dies eher die Regel als die Ausnahme ist, bin ich auch nicht rumgerannt und hab jedem erzählt das ich n Homo bin. Wozu auch?

Vor etwa 6 Wochen fand dies jedoch jemand raus, entweder er las auf meinem Handy mit wie ich meinem Freund kurz antwortete, fand vielleicht irgendwas im Internet, ich weiß es nicht.

Was jedoch darauf folgte, hätte ich nie, niemals für möglich gehalten und bin immer noch erstaunt, wie sehr ich mich in jenen täuschte, die ich einst Brüder nannte.

Ich bin umgehend meines MCs verstoßen worden, mir wurde mehrfach offen gedroht, ich wurde beleidigt, mal anonym, mal direkt. Auch heute noch erreichen mich Nachrichten wie "Das wars noch nicht" und ähnliches.

Gestern wurde mir noch die Hand zur Begrüßung gereicht, man Aß, Trank und Fuhr gemeinsam...

Tatsächlich ist es inzwischen soweit, dass ich nur noch selten unbewaffnet aus dem Haus gehe und mir noch weitere Möglichkeiten des Schutzes offenhalte.

Nun stelle ich fest, dass mich das ganze massiv mitgenommen hat, nicht nur die Fehleinschätzung meiner Freunde, meiner Brüder, nein auch die zuweilen beängstigen und bedrohlichen Situationen die daraus entstanden.

Es ist dann doch schwieriger als gedacht, das ganze nicht an sich ran zu lassen.

Zu ein paar wenigen davon habe ich noch engen kontakt, eben zu jenen die mich seit Jahren oder gar beinahe 2 Jahrzehnten kennen und damit eben kein Problem damit haben. Auch hier, weiß ich nicht wie ich da weiter verfahren soll. Es sind meine Freunde, aber dennoch eben gehörig zu der Vereinigung, die mich rauswarf, die mir drohte und droht...

Ich weiß einfach gerade nicht wie ich mit all dem und auch mit meinem dort verbliebenen Kumpels noch umgehen soll.

Wie seid ihr damit umgegangen, mit Freunden oder gar Familie die euch verstießen?

Drohung, Hass, Homosexualität, Outing

Text für outing okay?

Hello 

Ich möchte mich nun langsam outen, meine Eltern sind jedoch keine Fans, daher ist das erstmal vorsichtig formuliert. Findet ihr das ist okay? 

„Hey Papa, 

ich wollte dir etwas sagen, das mir schon eine Weile im Kopf rumschwirrt. Nach der Trennung von Lynn, gerade weil das Ganze für mich schon extrem heftig war und ich damals ja auch ziemlich fertig war. Wir haben da ja auch viel geredet und habe auch viel mit Lotta geredet und 1-2 anderen Freunden. Daher habe ich angefangen, vieles zu hinterfragen – auch mich selbst. In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass ich in Bezug auf meine Gefühle und Vorlieben nicht mehr so ganz klar bin. Vielleicht ist es nur eine Phase, vielleicht auch nicht – ich weiß es ehrlich gesagt selbst noch nicht. Aber ich denke, es ist wichtig, dass du das weißt: Ich bin im Moment unsicher, ob ich vielleicht bisexuell oder heteroflexibel bin. Anders gesagt, ich habe weiterhin klare Tendenzen zu Mädchen. 

Mir ist dabei wichtig zu sagen: Ich will das Thema nicht weiter aufmachen oder groß besprechen. Ich möchte selbst in Ruhe damit klarkommen und das für mich einordnen – auf meine Weise und in meinem Tempo. Ich will es einfach nur gesagt haben, weil ich viel darüber nachdenke - hatte so ne „Phase“ schon mal vor Jahren, danach kamen meine beiden Beziehungen zu Mädchen..
Ich erwarte auch nicht, dass du alles verstehst oder gut findest, aber ich wünsche mir einfach, dass du es akzeptierst, so wie es eben gerade ist. Mehr nicht. 

Ich wollte das in Köln auch ansprechen, hab mich aber nicht getraut :/ Ich weiß nicht, ich stehe da sehr vor, warum auch immer. 

Aber ich würde es einfach so stehen lassen und du musst es evtl Mama nicht direkt zeigen, okay? 

Danke, dass du dir die Zeit nimmst, das zu lesen.“

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Transfrau Meinung?

Ich bin eine (trans) Frau, habe alle medizinischen Schritte hinter mir und werde im Alltag auch als Frau wahrgenommen. Es weiß niemand, dass ich trans bin (ich hasse dieses Wort), und das ist auch so gewollt. Ich bin und möchte einfach nur als Frau leben ganz ohne Labels oder Schubladen. Ich habe auch nichts mit LGBTQ oder diesem ganzen blödsinn zu tun.

Ich frage mich darum, wie andere Menschen dazu stehen würden: Ist es okay, wenn ich das niemandem sage? Auch nicht einem Mann, in den ich mich vielleicht verliebe und mit dem ich irgendwann eine Beziehung führe? Ich will einfach nur als ganz normale Frau gesehen werden nicht als “Transfrau” oder jemand, der ständig über seine Vergangenheit reden muss.

Natürlich ist mir bewusst, dass es irgendwann auffallen könnte z. B. wegen einer Narbe oder weil ich nicht schwanger werden kann. Aber das betrifft ja auch viele andere Frauen.

Mich interessiert einfach, wie andere damit umgehen würden, wenn sie es erst später erfahren zum Beispiel nach längerer Zeit, wenn schon Gefühle da sind. Wäre das ein Problem? Oder zählt letztendlich nur, wie ich als Mensch bin?

Bitte nur ernst gemeinte Antworten und nichts in Richtung “Du bist keine richtige Frau” oder so ein Unsinn. Das ist mir egal. Danke.

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