Hey, ich brauche mal einen ehrlichen Austausch – vielleicht hat jemand von euch etwas Ähnliches erlebt.
Ich bin seit einiger Zeit mit einem Jungen zusammen, den ich wirklich liebe. Es ist meine erste ernsthafte Beziehung, und eigentlich läuft zwischen uns vieles gut – wenn wir allein sind, fühlt es sich echt und richtig an. Aber es gibt da ein Problem, das immer wieder zwischen uns steht: Er ist nicht geoutet.
Er sagt, er hat Angst davor, wie seine Eltern reagieren würden, wenn sie es erfahren. Besonders sein Vater ist wohl eher konservativ, und er hat nie erlebt, dass in seiner Familie über Homosexualität offen gesprochen wurde – im Gegenteil. Ich verstehe das total. Ich will ihn auch zu nichts zwingen, was er nicht bereit ist zu tun. Aber ehrlich gesagt… es macht mich auch traurig.
Wenn wir draußen unterwegs sind, gibt’s keine Zärtlichkeiten, keine Berührungen, nicht mal ein längerer Blickkontakt. Wir müssen ständig aufpassen, wer uns sehen könnte. Wenn ich bei ihm bin, sind wir „nur Freunde“, und er wirkt oft angespannt, sobald jemand aus seiner Familie in der Nähe ist. Ich merke, dass das Ganze ihn innerlich zerreißt – aber mich eben auch.
Ich frage mich immer wieder: Wie lange kann man so eine Beziehung führen, ohne selbst dabei kaputtzugehen? Ich will für ihn da sein und ihn unterstützen, aber gleichzeitig habe ich das Bedürfnis, als Paar auch frei und offen leben zu dürfen.
Ich habe so Angst, dass unsere Liebe an diesem Geheimnis zerbricht. Dass ich irgendwann der bin, der gehen muss – nicht weil ich nicht mehr will, sondern weil ich es nicht mehr aushalte, „versteckt“ zu sein.
War jemand von euch schon mal in so einer Situation? Wie seid ihr damit umgegangen?
Wie kann ich für ihn da sein, ohne mich selbst dabei zu verlieren?