Vater will mich rauswerfen?
Habe meinen Eltern gesagt das ich schwul bin, also jedem einzeln. Meiner Mutter hab ich es morgens selber gesagt und die findet es auch nicht schlimm oder so
Bei meinem Vater hatte ich eh Angst, deswegen hab ich ihm das geschrieben als er bei der Arbeit war. Als er nach Hause kam meinte er erst das ist bestimmt nur ne Phase oder so und ich muss nur mal ne Freundin finden als ich gesagt habe, das es nicht so ist meinte er nur, das ihm das egal ist und das er keinen schwulen Sohn hat und wenn ich so leben will, dann soll ich abhauen
Meine Mutter meint zwar das ich mir keine Sorgen machen soll und so aber trotzdem was mach ich wenn er mich wirklich rauswirft oder so? Ich weiß nicht was ich jetzt machen soll?
Wie alt bist du?
15
18 Antworten
So etwas von seinem eigenen Vater zu hören muss echt nicht leicht sein. Und auch wenn bis jetzt nichts passiert ist, stelle ich es mir echt belastend vor, mit der Angst und der Unsicherheit zu leben: "Was ist wenn doch was passiert?". Es ist zwar richtig, dass er dich nicht einfach so rauswerfen kann und du dann ohne weiteres auf der Straße landest, aber das macht die Ganze Sache wahrscheinlich trotzdem nicht weniger schlimm. Zum Glück musst du da aber nicht alleine durch, du kannst dir Hilfe holen.
Viele haben dir ja schon den Tipp gegeben, dass du dir Unterstützung bei deiner Familie holen kannst, vielleicht von deinem Onkel, oder jetzt wo du schon mit deiner Mutter gesprochen hast auch bei ihr. Vielleicht kannst du nochmal mit ihr über deine Bedenken sprechen und ihr klar machen, dass du dir ernsthafte Sorgen machst?
Neben deiner Familie gibt es aber auch noch andere Anlaufstellen, die dich unterstützen können. Zum einen gibt es Queer-Beratungsstellen, da wurden dir ja bei einer deiner letzten Fragen schon einige verlinkt. Zum Anderen gibt es aber auch Anlaufstellen, die dich vor allem auch bei deiner psychischen Belastung, professionell beraten können.
In den meisten Schulen gibt es Ansprechpartner*innen wie die Schulsozialarbeiter*innen oder Schulpsycholog*innen, denen du dich anvertrauen kannst, die auch unter Schweigepflicht stehen. Die können dir zur Seite stehen und, wenn du magst, beispielweise einen Plan mit dir entwickeln wie du nochmal mit deinen Eltern/deinem Vater sprechen kannst. Sie können ggf. auch bei einem Gespräch dabei sein.
In vielen Städten gibt es auch Jugend- oder Familienberatungsstellen, die dich ähnlich wie die Stellen in der Schule unterstützen können. Dort kann man sich einfach unverbindlich melden und dann helfen sie einem weiter.
Neben diesen Angeboten vor Ort gibt es aber auch Beratungsstellen online die dir weiterhelfen können. Das ist manchmal einfacher als mit jemandem vor Ort zu sprechen. Wenn du magst kannst du dich deswegen zum Beispiel auch bei mir melden.
Ich bin von Digital Streetwork Bayern, wir bieten professionelle Online-Beratung an, kostenlos, anonym und unverbindlich. Wir sind immer Mi/Do/Fr bis 18 Uhr online. Weitere Infos findest du auf unserem Profil oder unter www.digital-streetwork-bayern.de
Wenn deine Situation akut schlimmer werden sollte und du tatsächlich das Gefühl hast, dass du zuhause nicht mehr willkommen bist, dann kannst du dich immer an dein zuständiges Jugendamt melden. In den meisten Fällen gibt es einen Notfallnummer die Rund um die Uhr erreichbar ist. Solltest du auf der Webseite finden kannst du dich im Notfall auch immer an die Polizei wenden.
Die Angebote gelten natürlich auch für alle die das lesen und vielleicht in einer ähnlichen Situation sind.
Hey,
Auch wenn dein Vater heftig reagiert hat: Es war mutig, ehrlich zu sein. Dass du's ihm bei der Arbeit geschrieben hast, war vielleicht nicht die beste Idee – das kann jemand kalt erwischen.
Trotzdem rechtfertigt das seine Reaktion nicht. Rede nochmal mit deiner Mutter, vielleicht kann sie vermitteln. Und wenn’s wirklich ernst wird: Du hast Rechte, und es gibt Stellen, wo du Hilfe bekommst.
Du hast nichts falsch gemacht – er muss lernen, damit umzugehen.
Lasse Deinen Vater einfach reden. Er träumte sicher von Enkel, von schönen Schwiegertöchtern und hat eine bestimmte Vorstellung von Männlichkeit. All das wankt jetzt.
Habe also Geduld mit ihm.
Du brauchst mit ihm nicht jeden Tag zu diskutieren, wie und wer Du bist. Wenn Du einen Partner findest, ist da noch Zeit genug dafür. Inzwischen lasse die Dinge, wie sie sind. Von langatmigen Diskussionen rate ich ab. Was oder wem sollen die etwas bringen?
Er kann Dich nicht einfach 'rauswerfen.
Und wenn, wäre Er bzw. Deine Eltern erstmal noch unterhaltspflichtig.
Es wird aber nicht soweit kommen.
Im ersten 'Schock sagt man halt manchmal auch Dinge, die man bei genauerer Betrachtung letztlich doch nicht so meint, bzw. umsetzen will/kann.
Guten Tag,
ich (M,19) selber schwul.
Falls er es ernst meinen sollte (mein Vater ist da ziemlich gleich). Soweit du noch keine 18 Jahre alt bist, ist er dir zu Unterhalt verpflichtet. Eigentlich auch noch bis zum Abschluss einer Ausbildung.
Er kann dich zwar schon "rauswerfen" das muss aber einen krassen Grund haben und nicht ja mein Sohn ist schwul und er muss dann das Jugendheim bezahlen.
Dazu braucht es ganz viele Termine und Unterlagen und die wird er zu 99,9% nicht ausfüllen.
Grüße