Ist eine Detransition (transgender) sinnvoll?
Hallo,
Ich bin 18 und identifiziere mich seit einigen Jahren als männlich.
Ich danke euch für alle Antworten!
Ich bitte um keine Hasskommentare gegen trans Leute oder mich. Das ist etwas Fehl am Platz.
Diese Frage richtet sich vor allem als Menschen aus dem LGBTQ Spektrum, trans Personen und Leute, die dachten sie waren trans, aber auch nun nicht mehr so sehen.
Seit längerem bin ich nicht mehr zufrieden. Ich habe mich total wohl als Mann gefühlt in meinem alten Freundeskreis, doch dies ist alles weg gebrochen. Ich bin aus dem Ausland zurück gekommen und seitdem geht es mir nicht mehr gut als trans Person.
Ich sehe keinen Sinn mehr.
Man kann es nicht ändern und ich werde nie so sein wie ich es mir wünsche. Manchmal frage ich mich auch, ob trans* sein wirklich echt ist — zumindest bei mir. Dazu kommt der Konflikt zur Religion, da sie mir sagt, es sei sündhaft queer zu sein.
Heute habe ich einen Film geguckt mit einem wunderschönen Mädchen im tollen Kleid und wollte einfach was sie hat — eine romantische Beziehung. Ich sehe mich selbst eher als feminin und möchte auch nicht rau oder stark aussehen, so wie es fast alle trans Männer tun, die ich kenne.
Dazu kommt, dass viele Menschen, die trans sind einen ganz anderen Weg zu gehen scheinen wie ich.
In Phasen kommt der Zweifel, die Gewissheit, die Dysphorie. Es ist ein endloser Kreis. Heute erst habe ich einen neuen Binder gekauft, aber ich will meinen Körper nicht kaputt machen. Ich will dieses ganze Leid nicht mehr.
Man wird angefeindet, ist nie genug — meine "liberalen und offenen" würden Freunde machen mein Leben schwerer als die hetero cis Jungs, die vorher in meinem Leben waren. Sie haben mich akzeptiert.
Doch ich weiß nicht was ich wirklich will.
Will ich ein alter Mann werden oder eine coole, lässige Frau? Eine Lehrerin? Die Welt verändern als Kämpferin? Aber wieso fühle ich mich dann doch so hingerissen ein Junge zu sein? Bilde ich es mir ein? Vielleicht schon.
Ich bin jemand, der sehr an seinen Vorsetzen fest hält und sich keine Fehler eingesteht, aber was, wenn die Transition ein Fehler ist? Ich wollte auch nie Hormone, nur eine OP an der Brust, aber selbst das eigentlich nicht, wegen der Risiken und weil das Ergebnis meiner Meinung nach nicht so gut aussieht, häufig.
Ich würde gerne ein Mann sein, aber nicht so. Nicht trans. Vielleicht bin ich in diesem Leben nur ein Mädchen, mehr nicht. Man kann es nicht ändern. Nie.
Deshalb frage ich mich, ob sich das nach trans sein anhört oder eher nach cis?
Ist eine Detransition zurück zur Frau für mich sinnvoll?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und wie seit ihr euch sicher gewesen?
Kennt ihr Leute in eurem Umfeld, bei denen es so war?
Trans sein ist so schwer und ich weiß nicht, ob ich das weiter machen "will"...
Wenn ich in den Spiegel gucke, sehe ich einen Mann.
Aber ich kann nicht so "Provider, Protector" sein. Ich bin so nicht. Ich bin nicht der starke Mann und ich will einen Freund/eine Freundin, die sowas nicht erwartet und ich habe das Gefühl, dass von Frauen sowas dann weniger erwartet wird.
Ich glaube es geht darum, dass ich die Erwartungen nicht erfüllen kann und deshalb aufgeben will.
10 Antworten
Ich möchte ehrlich mit dir sein. Was du da beschreibst, klingt nach einer pubertären Selbstfindungsphase, die möglicherweise durch psychische Probleme ins Extreme gezogen wird.
Meiner Meinung nach solltest du als erstes herausfinden, was genau mit dir los ist. Dazu solltest du dich psychologisch untersuchen lassen und entsprechende Gespräche mit Psychologen führen. Mit Überweisung vom Hausarzt übernimmt die Krankenkasse die Kosten. (Hier in Österreich zumindest. Recherchiere, wie es bei dir aussieht).
Wenn du erst einmal weißt, wo du mit dir selbst stehst, kannst du weitere Schritte setzen. Und solange du noch nichts gemacht hast, was sich nicht rückgängig machen ließe, hast du nicht zu befürchten, dass du dich für etwas falsches entschieden hättest.
Sich auszuprobieren ist gut, solange man sich die Möglichkeit zur Umkehr offen hält.
Pubertäre Phasen können die ganze Pubertät andauern. Einer meiner Schulkollegen war von 12-18 Jahren Emo. Kaum dass er zu studieren begonnen hatte, war Schluss damit. Nur als Beispiel.
Für mich persönlich klingt das schon sehr nach psychischen Problemen. Die Flucht vor Erwartungshaltungen und vielleicht Verantwortungen ist etwas ganz anderes als Geschlechtsdysphorie, kann aber den Drang eine "andere Rolle" anzunehmen, auslösen. Es ist sozusagen eine Art "unreifes Fluchtverhalten". Nach dem Motto: "Als Mädchen muss ich XY. Das kann ich nicht, das will ich nicht, ich werde versagen. Wenn ich eine Junge wäre, muss ich XY nicht und es geht mit besser. Ich will ein Junge sein. Ich bin ein Junge." Als Verdeutlichung des psychischen Gedankengangs.
Bitte suche dir psychologische Hilfe. Du scheinst das Wissen um dich, das dir jetzt fehlt, dringend zu brauchen.
Ich würde gerne ein Mann sein, aber nicht so. Nicht trans. Vielleicht bin ich in diesem Leben nur ein Mädchen, mehr nicht. Man kann es nicht ändern. Nie.
Das Leben ist halt kein Charaktereditor, du kannst für immer eine Maske tragen oder dich halt so akzeptieren wie du bist. Aber kein Transmann wird jemals zu dem Geschlecht gehören, das Samenzellen produziert. Punkt. Ende. Aus. Ist einfach ein biologischer Fakt. Auch wenn die Transbubble diese einfache Wahrheit wieder mit dem Minusknöpfchen bestrafen wird.
Du kannst dir dein Leben lang einreden du wärst etwas, was du nicht bist und dein Leben lang schädliche Medis schlucken, dir die Brüste amputieren lassen etc. Aber warum? Es wird immer nur eine Maske sein, die du trägst. Und du solltest dir in erster Linie mal darüber Gedanken machen, aus welchem Grund du diese Maske tragen willst. Aus welchem wirklichen Grund.
Ist eine Detransition zurück zur Frau für mich sinnvoll?
Wenn du nicht umgebaut bist und auch deine Brüste noch hast, ist das ja keine wirkliche Detransition. Sondern einfach nur eine Kopfsache.
Keiner verlangt, dass du dich klischeetypisch für dein Geschlecht verhalten musst. Ein Mädchen kann auch Hosen tragen, kurze Haare haben und sich für Jungssachen interessieren - es wird dadurch nicht weniger wert als ein Junge und es wird auch nicht weniger wert als Mädchen.
Wir leben in 2025 kein Mensch muss sich umändern, nur um dann in ein sexistisches Narrativ zu passen. "Ich mag meine Brüste nicht, also muss ich ein Junge sein" - NEIN. Finde raus, was dir das Gefühl gibt, dass du mit Brüsten weniger wert bist. Und dann arbeite daran.
Ich bin selber nicht trans, kenne aber viele trans Personen und meine Partnerin ist trans (also ich kann dir keine Ratschläge aus erster Hand geben)
Es klingt so als wären die größten drei Probleme für dich 1. gesellschaftliche Erwartung an Männlichkeit 2. Diskriminierung gegen trans Personen 3. Dass du unsicher bist, als was du dich überhaupt identifizierst.
Zu 1.: Geschlechterstereotype sind tatsächlich ein großes Problem für viele trans Menschen, z.B. das stark sein bei Männern oder das jung und hübsch sein bei Frauen. Diese Stereotype überlagern auch das, was Geschlecht tatsächlich ausmacht. Zum Beispiel ist "typisch Mann" nicht nur der Muskelprotz im Fitnessstudio, sondern auch der awkward Informatiker, der gerne den ganzen Tag alleine vor dem Computer sitzt oder der extrovertierte Organisationsjunkie, der schon seit der 5. Klasse in der SMV ist und seit Ewigkeiten einer Partei beigetreten ist. Das sind natürlich auch unterzeichnete Stereotypen, aber ich hoffe du merkst, dass "männlich" nicht nur stark und beschützend bedeutet.
Zu 2.: hier ist natürlich wichtig zu bedenken, ob Dysphorie und sich dauerhaft verstecken schlimmer ist als transphobie... Generell sind Menschen deutlich glücklicher, wenn sie sie selbst sein können, aber gerade wenn man (noch) nicht passt, erlebt man auch viele Anfeindungen und evtl Gewalt. Allerdings wird das für viele im Laufe der Transition v.a. mit Hormonen besser. Das heißt, Leute auf der Straße erkennen dich als Mann und nicht als trans Mann (wenn du verstehst, was ich meine).
Zu 3.: das ist natürlich sehr persönlich und das kann niemand für dich feststellen. Was mir aufgefallen ist, ist dass du sehr binär (also nur entweder Frau oder Mann) denkst - es gibt aber auch viele nicht binäre Geschlechtsidentitäten, die vielleicht besser zu dir passen. Außerdem gibt es Leute, bei denen das Geschlecht fluide ist, also sich immer mal wieder ändert (am selben Tag, oder auch nach Monaten oder Jahren). Vielleicht lohnt es sich für dich, dazu ein bisschen zu recherchieren. Ansonsten könntest du zu einem trans Stammtisch oder so gehen, weil, ehrlich gesagt, trans Menschen diejenigen sind, die am meisten über Geschlecht und was es bedeutet nachdenken und viele haben schonmal ähnliche Zweifel erlebt.
Egal als was du dich am Ende identifizierst, ich wünsche dir eine gute Reise bis dahin <3
Eine Psychotherapie wäre unbedingt sinnvoll, damit du in aller Ruhe klären kannst wo du stehst, Entlastung erlebst, Methoden an die Hand bekommst die dir akut erstmal helfen. Dann geht es vermutlich um Selbstwert und auch um deine Biografie. Ich würde dir wünschen, das du dich dadurch so entwickeln kannst, dass du nicht mehr in Stereotype passen musst, und dich mit allem drun und dran so annimmst wie du bist. Und es ist doch ok und sogar toll, alles auszuloten - Männerklamotten, romantischrs Kleid. Du darfst alles das für dich beanspruchen. Wenn du auf Frauen stehst, bist du vielleicht eine Butch, eine Lesbe die sich gern ähnlich (!) wie ein Mann stylt, aber sich ganz klar als (lesbische) Frau fühlt. Alles Gute.
Du wirkst wirklich sehr durcheinander und im Grunde bist du noch in der Pubertät, die Wachstumsphase geht bis zum 21 Lebensjahr. Im Grunde hast du schon gesagt was du möchtest eine Frau wieder sein, du hast kleine Visionen aber du hast Angst diesen Schritt zu machen. Sich nicht akzeptieren und Trans zu sein weil man Angst hat sich seinen Problemen stellen ist eben mit viel Unsicherheit verbunden, auch wenn du dieses Leben ein Mädchen bist was ist den daran so schlimm? Jedes Geschlecht hat seine Vor und Nachteile. Da brauch man sich auch nicht schämen und sollte das beste daraus machen, denke an die Kinder die vilt bei einer Geburt starben oder Menschen die zu früh das Leben verlassen haben, da solltest du doch dankbar sein du hast die Chance aus deinen Leben was zu machen. Ich rate dir aber unbedingt einen Psychologen zu zulegen, das auch nichts schlimmes das haben heute viele Menschen. Weißt du manchmal müssen wir erst uns im Leben austrsten und auf die Nase fallen um dann unseren richtigen Weg zu finden, du bist auf die Nase gefallen und hinterfragst dich ob das alles richtig so war. Ich persönlich finde Mutter Natur hat dich so erschaffen wie du sein solltest und es ist wichtig das du dich und dein Körper lieben lernst. Versuche du selbst zu sein sei nicht das was andere vilt von dir erwarten aber es ist wichtig das du dir hilfe suchst.
Hier sind Videos die dir vilt etwas helfen, das sind Menschen die auch den Weg zurück fanden zu ihren alten selbst. Ich finde die Videos gut. Es gibt einen Weg zurück.
Seit über 5 Jahren lebe ich so. Die Zweifel kamen erst, als ich umgezogen bin und nun so gefühlt wieder nur mit Mädchen rumhänge. Ungezwungen ich selbst sein können (als Junge) unter Jungs war einfach und ich war noch nie so glücklich, aber seit jetzt zieht mich alles runter.
Ich weiß nicht, ob das psychische vom trans sein oder das trans sein vom Psychischen kommt.
Mir ist bewusst, dass es solche Phasen bei vielen Leuten gibt und eine Freundin von mir, dachte auch 2 Jahre, dass sie ein Junge und dann Nicht binär sei. Aber ich war mir so sicher. So sehr. Es war so richtig, aber im Moment nicht.
Es ist weniger, dass ich kein Mann sein will, sondern dass ich die Erwartungen nicht erfüllen kann und deshalb aufgeben würde.