Begriff "Super-Straight" Problematisch oder nicht?
Menschen, die sich als „super‑straight“ bezeichnen, sagen, sie seien ausschließlich auf cis-het Männer/Frauen (also Personen, die bei Geburt dem empfundenen Geschlecht entsprechen) datierbar — und doch behaupten sie, keine Transphobie zu verbreiten
14 Antworten
Eine Präferenz ist keine Sexualität. "Superstraight" wurde mit der Absicht verbreitet, trans Menschen als Menschen zweiter Klasse darzustellen, und heterosexuelle Menschen, die trans Menschen daten, als "nicht ganz" heterosexuell. Diese Absichten sind transphob/homophob. Wer sich tatsächlich so extrem über die eigene Präferenz definieren möchte, kann dafür "imprisexuell mit Präferenz für cis Menschen" o.Ä. nutzen.
Wieso antworten Personen dann bei der Frage welche Sexualitäten sie haben mit etwas anderem als Heterosexualität, Homosexualität oder Bisexualität? Laut Ihnen sind Präferenzen ja keine Sexualitäten.
"nicht ganz heterosexuell" ist falsch, das haben Sie richtig erkannt. Er ist nämlich "garnicht heterosexuell", schließlich ist man bisexuell wenn man zu beiden Geschlechtern eine sexuelle Anziehung verspürt und Heterosexualität ist ausgeschlossen sobald man auch zum gleichen Geschlecht eine sexuelle Anziehung verspürt.
Ein weiterer Grund warum es erfunden wurde dürfte wohl der Wortsalat sein, der gemacht wurde, indem man in der Bubble Heterosexualität widersprüchlich zur eigentlichen Bedeutung verwendete.
Ja, ist problematisch.
Reddit hat den sub r/superstraight wegen Hate Speech gebannt:
Reddit bans transphobic 'SuperStraight' subreddit for 'promoting hate'
https://www.businessinsider.com/superstraight-reddit-sub-subreddit-banned-super-straight-hate-2021-3
Auch etliche Varianten wie r/super_lesbian, r/superlesbian, r/REALsuperLGB, ...
An sich ist die Position von Superstraight legitim, denn niemand muss mit allen Menschen Sex haben und jeder darf bei der Partnerwahl Präferenzen haben.
Aber Superstraight ist wie Superwhite einer Ku-Klux-Klan-Kapuze. Denn genau in diesem Sinn ist Superstraight von 4chan und Kiwi Farms in die Welt verteilt worden.
Hier ein paar Superstraight-Memes, die das veranschaulichen:
»wie es die Natur beabsichtigt hat«:
https://uploads.dailydot.com/2021/03/OGSuperstraight.png?auto=compress&fm=png
»die einzige Liebe, die Leben gebären kann«:
https://transsafety.network/posts/gcs-and-the-right/tommy-robinson-superstraight.png
»treibt einen Keil zwischen Trannies und anderen«, »verwendet die Taktik der Lefties«, »macht Shitposts«, ...
https://i.kym-cdn.com/photos/images/original/002/038/599/5e2.jpg
Der Begriff superstraight ist von Kyle Royce (2021):
Yo, guys, I made a new sexuality now, actually. It’s called “super-straight,”
Transphobie wird von ihm als Sexualität definiert:
No, that’s not a real woman to me. I want a real woman. “No, you’re just transphobic.”
So now, I’m “super-straight”! I only date the opposite gender, women, that are born women.
So you can’t say I’m transphobic now, because that’s just my sexuality, you know.
https://rationalwiki.org/wiki/Superstraight
Das ist wie Superwhite, um Rassismus als Sexualität zu legitimieren.
Mehr Info:
https://www.belltower.news/transfeindlichkeit-online-was-ist-problematisch-an-superstraight-123927/
Ein weiterer Beleg für die Dummheit, Intoleranz und Engstirnigkeit der Transszene.
und Transfrauen sind für mich keine Frauen
das ist der entscheidende Satz für jene, die super-straight verwenden. Für die ist eine trans Frau in keiner Situation eine Frau.
egal, ob es um Dating, Politik oder Job geht.
Wenn ein KKK-Mitglied sagt "ich date Schwarze nicht", dann lehnt er darüber hinaus auch generell Schwarze ab.
Unterschied zwischen "biologischer Mann" und "Mann", ich nicht.
und wer Geschlecht ausschließlich biologisch sieht, ist transphob.
warum bringst du den KKK ins Spiel?
weil Rassismus und Transphobie Gemeinsamkeiten haben.
In beiden Fällen werden Menschen anhand eines Merkmales abgelehnt und abgewertet.
mit der Ablehnung einzelner Handlungen oder Ansichten dieses Menschen.
trans Identität ist keine Handlung. Und auch keine Ansicht wie "Vanille schmeckt besser als Schoko".
Wenn jemand zu einem Ukrainer sagt "du bist Russe", dann hat man seine ukrainische Identität abgelehnt.
Die Richterin im Fall Olaf Latzel sagt explizit, dass sich Homosexualität nicht vom Menschen trennen lässt (Latzel verurteilt nur die Handlung):
Die Unterscheidung zwischen Homosexuellen und Homosexualität ließ sie nicht gelten - was Latzel mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis nahm. "Homosexualität ohne Menschen ist nicht vorstellbar", erklärte sie. Die sexuelle Ausrichtung eines Menschen sei Teil seiner Identität.
https://www.sueddeutsche.de/politik/olaf-latzel-prozess-urteil-1.5127460
Ebenso die Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
Tatsächlich macht der Begriff sexuelle Identität im Gegensatz zu dem Begriff sexuelle Orientierung aber deutlich, dass es sich bei der Sexualität um einen Bestandteil des Selbstverständnisses einer Person handelt, der nicht nur durch die sexuelle Beziehung zu einer anderen Person bestimmt ist.
https://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/ueber-diskriminierung/
Super-Straight hat einen exklusiven, diskriminierenden Hintergrund. Wieso braucht es denn dafür einen extra Begriff? Wenn ich nicht auf Blondinen stehe gibts ja auch kein Hyper-Brown-Hair-Straight oder nur auf dünne oder mollige oder nur eine kleine, große usw. So wie ich sage "Rothaarige sind nicht mein Typ" reicht das bei Transidenten doch auch und gut ist es.
Niemand muss irgendwen daten, aber niemand muss sich auch als so "super" auszeichnen irgendwas auszuklammern.
"Wieso braucht es denn dafür einen extra Begriff?"
Das frage ich mich bei den Vorlieben für Gender auch.
Der Begriff „Super-Straight“ ist problematisch, weil er oft nicht neutral, sondern bewusst als Abgrenzung gegen trans Personen verwendet wird.
Natürlich darf jede*r eigene Präferenzen haben – aber wenn ein Begriff hauptsächlich entsteht, um sich von trans Menschen auszuschließen und das als Identität zu feiern, dann geht es weniger um sexuelle Orientierung als um politisches Statement mit transfeindlichem Unterton.
Kurz: Nicht jede Präferenz ist transphob – aber „Super-Straight“ wird oft als Vorwand dafür benutzt.
Meine Meinung!
Ich bin "Super Straight", weil ich ein funktionierendes Gehirn habe und mir bewusst ist, das eine erfolgreiche Verpaarung nur mit einer biologischen Frau möglich ist. Das hat absolut nicht mit Phobie zu tun, da reichen fanz rationale Gründe aus
....weil ich ein funktionierendes Gehirn habe und mir bewusst ist, das eine erfolgreiche Verpaarung nur mit einer biologischen Frau möglich ist.
Du meinst nur mit einer biologisch weiblichen Person die auch in der Lage ist zu gebähren.
Preisfrage, da die Fruchtbarkeit ja immer wieder als Argument genommen wird, warum gibt es dann keinen Begriff für Heterosexuelle die nur auf fortpflanzunsfähige Menschen des anderen Geschlechts stehen?
Lustigerweise maßt sich hier keiner an unfruchtbare Menschen durch eine Bezeichnung auszuklammern obwohl so viele Betonen einen Partner für leibliche Kinder zu wollen.
Die Täter-Opfer-Umkehr: Statt sich zu fragen, warum die lautstarke Verkündigung dieser Einstellung von betroffenen trans Frauen (1) als abwertend begriffen wird – um danach damit aufzuhören – wird die am wenigsten von Diskriminierung betroffene, privilegierteste Gruppe überhaupt – heterosexuelle Cis-Männer – als (z.T. „neues“) Opfer dargestellt: Sie dürften nicht mehr so sein, wie sie möchten, und müssten sogar eine neue sexuelle Orientierung ausrufen. Die Illustration oben zeigt den #superstraighten Ritter im Kampf gegen alle anderen – die allerdings gar kein Interesse haben, diese Einstellung zu bekämpfen, sondern nur diskriminierungsfrei leben wollen. Denn in Wirklichkeit geht es darum, dass die #superstraight-Anhänger:innen diskriminieren wollen, ohne sich das vorwerfen lassen zu müssen.
Auf 4chan fiel dann (spätestens) auch User:innen auf, dass „super straight“ nicht nur auf traditionalistische Männlichkeitsbilder zurückgreift, sondern sich auch mit den Buchstaben SS abkürzen lässt. Schon sah die #superstraight-„Fahne“ so aus:
Die rechtsextreme Szene sprang also auf den abwertenden Online-Trend auf – transfeindlich und homofeindlich sind Rechtsextreme von je her – und entwickelte ihn entsprechend weiter, um eigene „Themen“ einfließen zu lassen: Neben der Transfeindlichkeit und der NS- oder hier konkret SS-Verherrlichung gehört dazu auch Rassismus.
Fazit von mir: Wer sich Menschenfeindlich geben will, soll sich am besten die 2 Buchstaben auf die Stirn tättoowieren lassen.
Hier der gesamte Artikel
https://www.belltower.news/transfeindlichkeit-online-was-ist-problematisch-an-superstraight-123927/
Dich habe ich hier erwartet haha