Stonewall Aufstände - Trans* Menschen ausgrenzen?
Hallo Community.
Im Jahre 1969 führte die Polizei in New York eine Razzia in einer Bar für Homosexuelle (queere) Menschen durch. Am 28. Juni des selben Jahres ließen sich die Besucher*innen der Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street die Gewalt der Polizei nicht mehr gefallen.
Es entstanden die sogenannten "Stonewall Aufstände" (Stonewall riots).
Zum ersten Mal wehrten sich queere Menschen gegen die Gewalt seitens der Polizei.
Ganz vorne mit dabei: Marsha P. Johnson; eine trans Frau. Sie war eine der ersten, die sich der Polizei und dessen willkürlichen Verhaftungen widerssetze.
Nun gibt es Leute, die der Meinung sind, trans* Menschen würden nicht zu LGBT gehören. Sie wollen trans Menschen also aktiv ausschließen und sind der Meinung, sie würden der "LGBTQ Connunity" schaden.
Und das obwohl trans* Menschen von Anfang an für die Rechte aller queeren Menschen gekämpft haben.
Die Diskussionsfrage:
Ist es gerechtfertigt, trans* Menschen ausschließen zu wollen, obwohl diese von Beginn an für queere Rechte gekämpft haben?
Wie seht ihr das? Schreibt gerne eure Meinung, diskutiert darüber aber bleibt respektvoll. Queerfeindlichkeit hat hier keinen Platz! 🏳️🌈
9 Antworten
Nein, das ist nicht gerechtfertigt. Das sind queerfeindliche Spaltungsversuche.
Ich denke nicht, dass irgendeine Gruppe ausgegrenzt werden sollte. Dabei ist es natürlich traurig, dass sich viele dieser ausgrenzenden Menschen offensichtlich nicht mir queerer Geschichte befasst haben. Sonst wäre es Ihnen sicherlich aufgefallen.
Aber ja, ich habe auch schon selbst erlebt, dass Trans*-Personen anders behandelt wurden, als andere Queers, die "nur" pan, bi oder gay waren.
Es gibt eine Vorstellung, dass die eigene Unterdrückung sensibler und aufmerksamer für die Unterdrückung anderer macht. Das trifft aber bei weitem nicht immer zu: Rassistisch diskrimimierte Männer können trotzdem frauenfeindlich sein, und Lesben, die Sexismus erleben, können trotzdem Rassistinnen sein.
Trotzdem gab es in der linken Politik immer wieder Versuche, Brücken zu bauen und Allianzen zwischen politischen Bewegungen zu bilden. Das kommt insbesondere Leuten zugute, die intersektionell, also auf mehrere Arten, Diskrimimierung erfahren. Zum Beispiel schwarze Frauen, oder schwarze queere Menschen.
Labels wie "schwarz", "queer", "Frau", "behindert", etc. sind Teile unserer Identität. Das ist aber nichts Selbstverständliches, sondern das Ergebnis von Diskriminierung – und der daraus folgenden Identitätspolitik. Für die Arbeiterbewegung musste erst ein Klassenbewusstsein her, für die feministischen Bewegungen musste erst mal ein Bewusstsein entstehen, was es bedeutet, eine Frau zu sein. Darüber wird übrigens bis heute gestritten.
Als "queer" wurden ursprünglich Schwule bezeichnet, inzwischen ist es ein Oberbegriff für Menschen, die nicht heterosexuell oder nicht cisgender sind. Denn diese Gruppen haben eine große Überschneidung – jemand kann zum Beispiel sowohl trans als auch bisexuell sein. Trotzdem gibt es in der queeren Community auch ein paar transfeindliche Menschen. Das ist aber kein Grund, die Community zu spalten. Denn schließlich wollen die Leute in der queeren Community Vielfalt feiern. Im Gegensatz zu bisherigen Bewegungen, die auf einer kollektiven Identität basierten, wird beim Queerfeminismus Pluralismus groß geschrieben. Und solange queere Menschen es schaffen, einander trotz aller Unterschiede zu akzeptieren, wird uns diese Einheit stärker machen.
Diskriminierung ist oft systematisch, und betrifft daher alle gleichermaßen. Zum Beispiel war Frauen früher verboten, zu wählen, dem Militär beizutreten, oder über ihr eigenes Vermögen zu verfügen. Die Frauenbewegungen haben bewirkt, dass das heute nicht mehr so ist, und Frauen sind heute vor dem Gesetz dem Mann gleichgestellt. Wenn es heutzutage um Diskriminierung von Frauen geht, geht es um andere Dinge, z.B. eine Benachteiligung bei der Jobsuche oder bei der Vergabe von Professuren. Ein Fall, der mir neulich begegnet ist: In einer Klinik wurde der Klinkleitung vorgeworfen, nichts gegen Patienten zu unternehmen, die Patientinnen sexuell belästigen, stattdessen wurden die Täter in Schutz genommen. Das kommt auch von misogynen Vorurteilen, es ist aber nicht systematisch. Daher ist es leicht zu sagen, Diskriminierung von Frauen gebe es heute (fast) nicht mehr, auch wenn immer noch viele Frauen Misogynie und Diskriminierung erfahren. Und viele Frauen regen sich darüber gar nicht mehr auf, weil sie wissen, dass es nichts bringt. Nicht wenige Frauen haben Misogynie sogar so internalisiert, dass sie sich selbst auch misogyn verhalten.
Das Bsp. der Klinik hat nicht unbedingt was mit Misogynie zu tun, sondern damit das solche Kliniken keinen schlechten Ruf wollenn - da will man alles untern Teppich kehren. Das ist ungefähr auch so an Schulen. Wenn es da Mobbing gibt, Schüler geht zu den Eltern, diese zur Schulleitung,was kommt bei raus - häufig wird versucht das zu vertuschen, bloß nichts öffentlich machen, weil die Schule dadurch einen schlechten Ruf kriegt - das steht häufig über allem, selbst über dem wie es Schülern oder in deinem Fall Patienten geht. Was mir auch aufgefallen ist, ist das manche Frauen anderen vorschreiben wollen was sexistisch ist und was nicht. was eine Frau als Flirt empfindet, empfindet xy als sexistisch - an sich kein Problem. Problematisch wird es nur wenn man anhand solcher Sachen strukturelle Diskriminierung erkennen will, noch schlimmer finde ich wenn man anderen Frauen abspricht für sich selbst entscheiden zu können, ihnen in gewisser Weise Autonomie abspricht "Das war Sexismus, du hast es nur nicht begriffen weil du es internalisiert hast". Das ist der eigentliche Sexismus - Frauen absprechen für sich erkennen zu können was falsch für sie selbst ist oder nicht.
Ob ein Verhalten falsch ist oder nicht, hängt aber in der Regel nicht vom Empfinden des Opfers ab. Wenn jemand eine Frau als "hässliche Schla**e" bezeichnet, ist das absolut nicht ok, selbst wenn die Frau sich nicht beschwert. Und wenn eine Frau eine andere Frau auf solche Weise beleidigt, sehe ich das als internalisierte Misogynie.
Schlechtes Bsp - denn Schla.. ist Beleidigend, ganz unabhängig davon ob eine Frau das für sich einfach so abtut - das ist echt ein Extrembsp. von dem ich nicht spreche, und das weißt Du.
Da das T bereits drin steht, macht das an sich schon wenig Sinn. ... ^^
In der Tat ist mir jedoch auch, vorwiegend auf GF, aufgefallen, dass einige Trans-Vertreter mit teils sehr grenzwertigem Auftreten durchaus einen kontraproduktiven Schatten auf LGBTQ werfen.
Von daher kann ich es durchaus verstehen, wenn man sich von diesen Personen distanzieren will. Ich sehe das jedoch nicht als transfeibdlich an, sondern nach einer Schutzstrategie nach dem Prinzip von Ursache und Wirkung.
Es ist nicht gerechtfertigt Menschen auszuschließen.
Leider müßen auch heute noch, sieht CSD Bautzen, Menschen die zu LGBTQIA+ zählen um ihre Rechte kämpfen. Müßen täglich Angst haben diskriminiert, verfolgt, Gewalt, Mord und Totschlag er leiden zu müßen.
Die Spaltung wünschen sich Hass erfüllte Menschen.
Trotzdem gab es in der linken Politik immer wieder Versuche, Brücken zu bauen und Allianzen zwischen politischen Bewegungen zu bilden. Das kommt insbesondere Leuten zugute, die intersektionell, also auf mehrere Arten, Diskrimimierung erfahren. Zum Beispiel schwarze Frauen, oder schwarze queere Menschen.
Was auch helfen würde, wäre wenn man Frauen, schwarze, Schwarze Frauen, Queere Menschen, nicht immer als Opfer irgendeiner Diskriminierung betrachten würde - Diskriminierung trifft Frauen unabhängig von Hautfarbe -aber im Alltag fühlt sich nicht jede 2te Frau diskriminiert. Das Bild wird aber vermittelt.