Fehlinformation über trans* Menschen?

Ignoranz/ Hass/ Transfeindlichkeit 45%
Unwissenheit/ schlechte Quellen 28%
Ein anderer, nämlich: 28%

58 Stimmen

20 Antworten

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Sowohl als auch, plus weitere. ZB der Dunning-Kruger-Effekt: Menschen, die nur oberflächliches Wissen über ein Thema haben, glauben oft, sie hätten umfassende Kenntnis des Themas. Wahrscheinlich, weil sie eben nicht wissen, was es alles gibt, das man in dem Thema nicht wissen kann.
Das führt dann dazu, dass sie einmal im Fernsehen eine eher plumpe Formulierung gehört haben, und das für die gesamte Wahrheit halten. "Trans heißt ein Mann, der sich den Penis abschneiden lässt" oder ähnliches. Sie wissen nicht, dass es überhaupt mehr zu wissen gibt, und es tangiert sie nicht genug, als dass sie Interesse daran haben, rauszufinden, ob es mehr gibt.

In dem Zuge gibt es dann auch Menschen, denen zb Geld wichtiger ist als Wahrheit. So entstehen dann zb Schockdokus über Transpersonen. Nicht unbedingt, weil die Macher Transleute hassen - eher, weil es sich halt verkauft und ihnen die Menschen egal sind. Genauso, wie ihnen andere Menschen in den anderen Dokus über Berufsgruppen, Lebensweisen, Randgruppen usw egal sind. Und solche Sachen verkaufen sich halt saugut, wenn man Klischees bedient und so die Zuschauer sich denken können "Ha, das wusste ich ja schon alles! Ich bin so schlau und ich weiß alles!"

Die Argumente, die du als Beispiel bringst, ist aber eher etwas, das ich von Randoms im Internet kenne. Leute, die weder Geld dafür kriegen, noch einfach nichts damit zu tun haben. In zb Frage-Antwort-Foren oder Kommentarspalten auf Youtube, Instagram, Tiktok usw würde ich eher dazu tendieren, der Person zu unterstellen, dass sie tatsächlich ein Problem mit Transidentität hat und speziell Transpersonen schaden will mit ihren Antworten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
Ein anderer, nämlich:

Ich vermute es ist eine Mischung aus sich nicht weiter bilden wollen. Angst vor Veränderung, vor dem Neuen. Sowie schlechte Quellen wenn denn überhaupt sich die Mühe gemacht wird nach Quellen und Wissen zu suchen.

Die Angst vor dem Neuen, vor dem Ungewohnten, führt meiner Meinung nach zu Hass.

Diese Kombination aus allen Punkten, führt zu den Fehlinformationen.

Und dann gibt es Menschen die den Stand der Wissenschaft nicht anerkennen wollen. Die Motivation daraus, vermute ich, ist wieder die Angst vor dem Neuen. Darum verbreitet man dann mit Absicht Falschmeldungen.

Das sieht man zum Teil an den Antworten hier. Gerade von Menschen die es meiner Meinung nach besser wissen. Krampfhaft aber nach Gründen suchen etwas schlecht zu reden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Was ich kennengelernt und mitbekommen habe, spielen leider alle beiden Faktoren da eine Rolle. Zu einem ist das Verständnis und die Akzeptanz bei weitem noch nicht da, weil entweder oder gar keine Aufklärung stattfand wo es hätte sein sollen und müssen. Zudem ist es durch die Gesellschaft selbst eine Verschuldung da wir immer noch keine ordentliche Balance zwischen Aufklärung, Weiterentwicklung und Toleranz haben.

Wir hängen mit allem hinterher und halten uns an alten Sachen und Dingen auf. Bestes Beispiel sind da die großen Religionen. Es gibt zwar langsam Ansätze wo es sich minimal ändert, aber das ist bei weitem noch zu wenig.

Zudem lässt allgemein die sexuelle Aufklärung an Schulen und im Elternhaus zu wünschen übrig. Das sollte unbedingt aufgeholt und daran gearbeitet werden.

Leider werden gerne immer mal Desinformation verbreitet oder erstellt, die es zusätzlich erschweren ordentlich darüber ein Verständnis zu entwickeln.

Auf der anderen Seite gab es vor ein paar Jahren aufeinmal ein tendenziellen Anstieg in der Transcommunity , wo es vorher noch nie so war. Viele können damit bis heute nicht umgehen und dafür Verständnis aufbringen.

Es ist wichtig und unbedingt notwendig das ordentlich darüber gesprochen wird. Diejenigen die sich so geboren fühlen und identifizieren sich über einen längeren Zeitraum damit auseinander setzen und klar sagen können das sie es wirklich sind. Besonders in der pubertären Phase, sollte es der Fall sein. Denn da wandelt sich körperlich und hormonell einiges nochmal.

(Ich hoffe es ist verständlich rüber gebracht?)

Ignoranz/ Hass/ Transfeindlichkeit

Eigentlich sind alle 2 Punkte zutreffend...

Hass ist immer persönlicher Motivation, meist auch ein Teil der Erziehung, genauso wie Transfreindlichkeit oft aus den Familien kommt, bzw. aus ANGST.
Ich habe Angst vor etwas, also soll es weg bleiben und dafür sorge ich, in dem ich... Transfeindlich bin.... Hass und Hetze verbreite... Es nicht an mich ran lasse und auch mich nicht informiere.

Viele sind auch genervt, weil ihnen das Wissen fehlt, wie es für Transpersonen ist... Wir kämpfen so lange um einen Hauch Gleichstellung und ja, man tötet uns per Gesetz hier in Deutschland nicht mehr, aber völlig gleichgestellt sind wir nicht, aber wir sind Menschen, wie jeder CIS Hetero auch...

Wenn diese Menschen wüssten, womit wir jeden Tag kämpfen müssen... Gesetze, Regelungen, Hass und Bedrohung in sozialen Medien, gelächter, mobbing... vielleicht wäre manches anders...

Unwissenheit geht immer einher mit dem "ich will mich damit nicht beschäftigen" - Das Universum und die Dummheit der Menschen sind unendlich... Beim Universum war sich Einstein nicht ganz sicher.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Queer geboren, Outing-Begleiter
Unwissenheit/ schlechte Quellen

Es ist im allgemeinem so dass Menschen die sehr wenig Ahnung von einem Thema haben für Fehlinformationen empfänglich sind. Auch ist es häufig so dass, je weniger jemand über ein Thema wirklich weiss, desto sicherer ist derjenige Bescheid zu wissen. Auch als "Dunning-Kruger" Effekt bekannt.