Ist das transfeindlich?
Hallo Community.
Hier geht es um eure Meinung:
Ist es transfeindlich, einer trans* Person ihre Identität abzusprechen?
Damit ist gemeint: beispielsweise eine trans Frau als "Mann" zu bezeichnen; einer nicht-binären Person zu sagen, dass es nicht-binäre Menschen nicht gibt; absichtlich den Deadname oder falsche Pronomen benutzen; behaupten, dass trans* Menschen krank seien etc.
Gerne mit Begründung, aber bleibt respekvoll.
Das Ergebnis basiert auf 91 Abstimmungen
Hälst du es sinnvoll dem queerfeindlichen Personen hier eine Plattform zu bieten?
Nö, aber dagegen machen kann ich auch nichts. Nur melden kann ich, und das bringt meistens was.
17 Antworten
Ja. Grund dafür ist die vorherrschende Doppelmoral.
Wenn ich Frau Schmidt absichtlich Herr schmidt nenne. Dann wird das früher oder später die Frau Schmidt in den meisten fällen sehr sehr ärgern. Und das wird auch nicht als OK angesehen.
Macht man es aber bei Transpersonen. Ist das kein Ding.
Und genau das macht es eben transfeindlich. Nach meiner Ansicht.
Das Argument: es gäbe nur 2 Geschlechter ist schlichtweg schmarrn. Ersteinmal stimmt das so nicht. Und 2. Geht es dabei ja gar nicht ums Geschlecht. Sondern um eine geschlechtsidentität und die sozialen Konventionen um beides.
Noch schlimmer ist's wenn man mit Chromosomen oder Kinder bekommen können anfängt.
Das ist im Endeffekt heucherlisch. Man wird selbst seine eigenen Chromosomen kennen noch die der anderen. Und ich bezweifle das je jemand fordern wird das Herr müller ersteinmal Ben Gentest vorlegt oder wenigstens sein Geschlecht entblößt damit man ihn Herr müller nennt. Und nicht Frau müller.
Jedem kauft man das ganze grundsätzlich mal ab. Solange bis jemand nicht männlich oder weiblich genug ist. Und wenn sie dann herausstellt das es sich um eine cisperson handelt wird das sehr peinlich. Bei Ner transperson allerdings findet man es dann gerechtfertigt.
Ich weiss leider nicht genau was du mit dem Oberbegriff meinst. In dem spezifischen Fall könnte man vielleicht Frau Schmidt feindlich sagen.
Wenn jemand das allgemein macht und sagen wir alle Menschen nur ausschließlich mit Herr anspricht. (Gründe sind ersteinmal egal)
Dann kann man das unter frauenfeindlichkeit beschreiben.
Meintest du das mit oberbegriffen?
Die äquivalenz kommt daher Zustande das auch cis Menschen eine geschlechtsidentität haben. Zusätzlich zur reinen Biologie haben sie auch ein gefühl der weiblich / männlichkeit. Des weiblich / Frau sein.
Eine falsche Anrede hat hier im Grunde die gleichen Auswirkungen. Sie wird negativ gesehen. Und können sogar verletzend wirken.
Bei Transpersonen ist es nichts anderes.
Die Freundlichkeit kommt im Endeffekt dann mit rein wenn man das ganze eben mit Absicht macht. (Gründe sind hier im Endeffekt egal)
Wenn jemand versehentlich die Frau Schmidt nen Herren nennt wird kein Hahn krähen. Bei Transmenschen ists nichts anderes.
Die äquivalenz kommt daher Zustande das auch cis Menschen eine geschlechtsidentität haben. Zusätzlich zur reinen Biologie haben sie auch ein gefühl der weiblich / männlichkeit. Des weiblich / Frau sein.
Das schon, aber natürlich nicht alle eines Geschlechts die selbe. Das ist ja auch damit gemeint wenn die Wissenschaft davon spricht dass es mehrere Geschlechter gibt. Da ist zb von der X-Frau die Rede usw. Aus diesem Grunde gibt es auch Cisfeindlichkeit wenn man es so benennen will da die Wissenschaft das etwas anders schildert als Social Media es zb tut
Ich glaube das Video habe ich schonmal gesehen. Aber das meine ich mit geschlechtsidentität nicht. Also das es noch mehr Optionen gibt als xx und xy.
Die Identität ist eine eher soziale Sache. Eine Art zugehörigkeits gefühl.
Es ist nicht so leicht in Worte zu fassen.
Jemand der an einen christlichen Gott glaubt und sich selbst Christ nennt fühlt sich quasi den Christen zugehörig. Er ist quasi Teil einer Gruppe. Es ist Teil seiner gesamtidentität. (Die Person identifiziert sich sicherlich auch nach mehr als nur als Christ)
Und jemanden die identität abzusprechen ist dann zu sagen: "du bist kein Christ" weil XYZ. (Z.b. weil die Person die Bibel nicht wörtlich auslegt. Es geht aber auch jeder beliebige andere Grund.)
Was natürlich dann für einen Menschen nicht schön ist.
So gesehen könnte man die entmenschlichung an sich auch als absprechen einer Identität sehen. (Wobei da mehr mit reinspielt daher mal nur am Rande erwähnt.) Und das ist definitiv keine gute Sache.
Mal davon abgesehen dass jeder ein Gender hat. Egal ob Cis oder nicht. Gemissgendert wird jeder ob Cis-Menschen oder Trans oder Nonbinary.
Allerdings ist es laut deinen Ausführungen in deiner Antwort Transfeindlich wenn man Transmenschen oder Nonbinary Missgendert. Aber du sagst nirgendwo in deiner Antwort welche Feindlichkeit es ist wenn man einen Cis-Mann oder eine Cis Frau missgendert damit es wirklich das gleiche ist.
Dass missgendern alle gleich doof ist ist klar. Aber du sagst klar transfeindlich aber bei Cis Menschen nennst du nicht die dazugehörige Feindlichkeit. Was aber wichtig ist wenn du auch sagst dass es das Gleiche ist.
Weil wohin wir wollen ist ja alle richtig zu Gendern egal ob Cis, Trans oder Nonbinary
Na das äquivalent wäre dann cis feindlich wenn man das ganz allgemein fassen würde.
Die Bezeichnung "krank" finde ich schlecht.
Ich finde es auch nicht in Ordnung, jemandem seine Identität abzusprechen.
Es kommt halt immer auf den Kontext an
Wenn ich jetzt irgendwem auf der Straße so entgegne ist das unnötig und provokant.
Wenn es jetzt einer Untersuchung dient, finde ich es in Ordnung.
Kommt wirklich auf den Kontext an.
Das sind natürlich alles effektive Wege um jemanden zu beleidigen, und es ist für diese Menschen so beleidigend, weil es halt größtenteils die Wahrheit ist.
Teils, teils, das kommt auf die Zusammenhänge und näheren Umstände an.
Mir ist z.B. nicht wirklich im Klaren, was ein "Deadname" sein soll. Maßgeblich ist der offizielle Name, alles andere rechtlich unerheblich.
Wenn jemand einen anderen mit einem Kosenamen ansprichst, springst du schnell dazwischen und verhinderst diese Bezeichnung?
Nö, auch da bleibst du als Opfer deiner Überinterpretation alleine in deiner Echoblase. :-)
Praktisches Beispiel: Ein Media-Markt-Mitarbeiter soll mit einem Kunden einen Ratenvertrag abschließen und benötigt eben die Personendaten. Der Kunde sieht aus wie Kevin Müller mit Rauschebart, beharrt aber darauf, Chantal Müller zu sein und möchte gerne mit "Frau Müller" angesprochen werden.
Dann würde ich mir den Persi zeigen lassen und in den Vertrag eintragen, was da steht. Und wenn da "Kevin" steht und er mit Chantal" unterschreibt, kommt der Vertrag nicht zustande! :-)
Der Kunde sieht aus wie Kevin Müller mit Rauschebart, beharrt aber darauf, Chantal Müller zu sein und möchte gerne mit "Frau Müller" angesprochen werden.
Wie konstruiert. Trans Frau mit Vollbart, wie praktisch für deine Vorurteile.
Und wir reden übrigens über den Alltag.
In meinem Alltag bin ich bewusst noch nie auf eine Transperson oder das erfragte Problem gestoßen. Ich habe auch keine Ahnung, welche Vorurteile du mir andichten möchtest. Lass meinetwegen den Vollbart weg. Den Persi müsste sich der Mitarbeiter so oder so zeigen lassen und würde dann eben auf einen Widerspruch zwischen Erscheinungsbild und rechtlichem Personenstand stoßen, den er immer zu Gunsten des rechtlichen Personenstandes auflösen müsste.
In meinem Alltag bin ich bewusst noch nie auf eine Transperson oder das erfragte Problem gestoßen.
Ich schon, ich kenne solche Situationen.
den er immer zu Gunsten des rechtlichen Personenstandes auflösen müsste.
Nein, muss er nicht. Man kann auch den neuen Namen benutzen, ohne Probleme.
Ohne offizielle Namensänderung darf man zwei Sachen nicht:
Den Personalausweis anpassen und Konten mit dem neuen Namen eröffnen.
Alles andere darf man. Solange halt nicht die Absicht besteht damit zu betrügen oder so.
Man kann auf seiner Krankenkassenkarte den neuen Namen stehen haben, damit zum Arzt gehen, Kaufverträge abschließen, eine Wohnung mieten, alles möglich.
Das rechtliche mit dem Perso ist nur leider nicht ganz so einfach. Hatte eine Person bereits die offizielle Änderung, aber noch keinen aktuellen Perso, gilt nicht das was im Perso steht, da dieser ab Zeitpunkt der Änderung ungültig ist.
Und im Alltag bist du wohl eher unbewusst noch nie auf eine trans Person gestossen. Denn den allermeisten sieht man gar nicht an, dass sie trans sind.
Absolut ist es das. Es steht absolut niemandem zu, einer Person sowas zu sagen und ihr ihre Identität abzuerkennen.
Man kann gerne wine Meinung haben, muss sie ihr aber nicht ins Gesicht drücken. Ein gewisses Mass an Anstand und Respekt muss schon sein. Trans Personen haben es sich nicht ausgesucht trans zu sein.
Bei deiner Erklärung fehlt der Oberbegriff bei der Frau. Bei der selben Sache nennst du es bei Transpersonen Transfeindlich. Aber was ist der Feindlichkeits Oberbegriff bei deinem geschilderten Szenario bei der Frau, die man mit Herr anspricht?
Den musst du schon nennen, denn sonst ist es eben nicht das Gleiche.