Wurdest du mal Misgendert?
Misgendern tritt auf, wenn Personen falsche Pronomen oder Anreden für jemanden verwenden, die nicht mit deren Geschlechtsidentität übereinstimmen.
Diese unachtsame Verwendung von Sprache kann für Betroffene schmerzhaft sein und ihre Identität negieren.
Es ist daher wichtig, sensibel und respektvoll mit Pronomen umzugehen, um eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Menschen akzeptiert und respektiert fühlen, unabhängig von ihrem Geschlecht.
Wurdest du mal Misgendert?
72 Stimmen
39 Antworten
Ja, oft ist es aus Versehen. Das ist dann schmerzhaft, aber ich rege mich auch nicht auf. Ich sag einfach nichts.
Dann ist es mit Absicht, dabei ignoriere ich dann meisten die Person. Kommt darauf an, wer es ist. Hab einen Klassenkameraden der wiederholt meinen Deadname sagt wenn er nicht nerven will. Ich ignoriere ihn meistens und geh ihm aus dem Weg :)
Ich hatte eine Zeit lang relativ kurze Haare, da haben mich viele Leute für einen Jungen gehalten. Im Internet werde ich andauernd misgendert, weil offensichtlich viele Menschen männlich für den Default halten, wenn eine Person keinen eindeutig weiblichen Benutzernamen hat.
Ich finde das aber nicht schlimm, weil es sich in den Fällen halt um harmlose Missverständnisse handelt und nicht um Leute, die mich absichtlich misgendern, um mir meine Identität abzusprechen.
Ich bin ein Transmann und seit 2017 weiß es auch eigemtlich jede Person, die es wissen muss/musste. Am Anfang haben es ein paar Familienmitglieder auch noch nicht akzeptiert und haben mich desswegen immer beim anderen Namen genannt und mit den falschen Pronomen. Mit der Zeit habem sie es dann auch akzeptiert bis auf meine Stiefmutter, welche mich selbst nach der Namensänderung noch mit dem falschen Namen angesprochen hat und mit den falschen Pronomen. Irgendwann hat sie dann aber auch die richtigen Pronomen benutzt, aber nur in meiner Anwesenheit wenn sie über mich gesprochen hat, hat sie mich da trotzdem misgendert. Desswegen ist da auch der Kontakt kaputt gegangen und ich sehe sie nicht mehr so oft (ich habe nie bei ihr und meinem Vater gewohnt).
Ansonsten wurde ich nur Anfangs misgendert von Personen, welche es akzeptiert haben, aber eben sich noch daran gewöhnen mussten. Von Menschen welche ich neu kennengelernt habe oder auch von neuen Lehrern wurde ich nie misgendert, da man mir auch nicht wirklich ansieht, dass ich trans bin desswegen hab ich Mittlerweile schon seit ein paar Jahren gar keine Probleme mehr damit wurde auch ewig nicht mehr misgendert.
Gerade in beruflichen E-Mails werde ich ganz gerne mal mit "Sehr geehrter Herr" angesprochen, aber das ist mir relativ egal. Eine Mail ist meist eh unpersönlich und sachlich. Und wenn wir mehrmals miteinander zu tun haben, bemerkt mein Gegenüber seinen Fehler recht schnell von alleine. Mir macht das nichts aus, ich nehme das mit Humor.
Schon öfters. Sowohl im Internet, als auch im im echten Leben, vor allem am Telefon, da ich keine sehr tiefe Stimme habe. Den Leuten ist das dann meist superpeinlich, ich lache allerdings darüber, weil ich finde, dass es kein sonderlich großes Problem ist.
Diese unachtsame Verwendung von Sprache kann für Betroffene schmerzhaft sein und ihre Identität negieren.
Das zum Beispiel kann ich so gar nicht nachvollziehen, im Gegenteil, ich halte das für eine Form von Drohgebärde / Drohung, um Menschen dazu zu bringen, das zu sagen, was man hören möchte, selbst wenn es deren Selbstempfinden bzw. Sicht widerspricht. Für mich wäre es, einen optisch eindeutigen Mann als Frau anzusprechen ungefähr so, als würde man erwarten, dass ich sage: "Gut, da du sagst, 2+2 ist 3, dann ist es 3, ich möchte ja nicht, dass du verletzt wirst, auch wenn es für mich offensichtlich anders ist." Das möchte ich nicht mitspielen.
Es ist daher wichtig, sensibel und respektvoll mit Pronomen umzugehen, um eine Umgebung zu schaffen, in der sich alle Menschen akzeptiert und respektiert fühlen, unabhängig von ihrem Geschlecht.
Das ist eine prinzipiell richtige Sichtweise, leider scheint sie von den "Befürwortern" nur in eine Richtung zu existieren. Wer denkt an meine Gefühle und Respekt, wenn mir jemand vorschreiben oder auch lautstark einfordert, den bärtigen Rüdiger als "Frau Rudi" anzusprechen?
Die Selbstsicht von Menschen kann man akzeptieren, wenn besagter Rürdiger sich als "Frau Rudi" sieht, sei ihm das gegönnt, aber mich dazu zu zwingen, "mitzuspielen" und seine Fantasie zu teilen, empfinde ich als äußerst übergriffig und anmaßend. Bemerkenswert und auch beängstigend ist die "gewaltsame" Sprache, die diese Dinge hervorgebracht hat. "Deadnaming" oder "Missgendern" sind hier zwei Beispiele, die mir einfallen.
Das Ganze ist wie Religion: Sie sei jedem gegönnt, der sich dafür interessiert und so fühlt und empfindet, aber sobald jene Lebensweise anfängt, in mein Leben einzugreifen und anfängt, Forderungen zu verkünden, haben wir ein Problem miteinander.
Danke für diesen Kommentar. Ich kann leider heute nicht mehr bewerten - dafür hier: +1. :-)
Wahrscheinlich denken die nicht daran, dass dein Name in anderen Ländern ohne C geschrieben, auch ein Frauenname sein kann.