Meinung zu Neopronomen?
Hallo Community.
Neopronomen sind "neue" Pronomen, also Wörter, die manche trans* und nicht-binäre Menschen anstelle der herkömmlichen Pronomen nutzen, wenn diese nicht passend sind. Dabei geht es um Pronomen in der 3. Person, also anstelle von "Er/ihm" oder "Sie/ihr".
Beispiel:
"Dey/Deren" (deutsche Version des Englischen "They/them") als neutrales Pronomen. Beispielsatz: "Das ist Ash. Dey hat braune Haare, und ich finde deren neue Frisur sieht gut aus. Ich habe mich gestern noch mit denen getroffen."
Nun die Frage:
Was ist eure Meinung zu Neopronomen?
Würdet ihr Neopronomen benutzen, wenn euch jemand darum bittet? Warum/ warum nicht?
Gerne mit Begründung, aber bleibt respekvoll.
81 Stimmen
23 Antworten
Ich will auch, dass Leute mich mit meinen Pronomen ansprechen, und nur, weil die dem Geschlecht entsprechen, dass wir bei der Geburt zugewiesen wurde, heißt es nicht, dass andere das nicht auch verdienen. Ich finde es respektlos, wenn man diese Pronomen nicht verwendet.
Ich will auch, dass man in meiner Abwesenheit von mir mit sie/ihr redet
Das ist schlicht eine Frage der Höflichkeit.
Mir ist sowieso schleierhaft, warum sich die Leute grade bei solchen Themen immer so aufregen müssen. Es kostet mich exakt gar nichts, die Transmenschen in meinem Umfeld so anzusprechen, wie sie das wollen, weil ich nämlich überhaupt keine Transmenschen kenne.
Und das dürfte für die ganzen meinungsstarken Sprachexperten, die sich hier aufplustern, größtenteils ganz genau so gelten. Ich wage zu behaupten, dass nicht fünf Prozent von denen schon mal in einer Situation gewesen sind, in der sie ein Neopronomen hätten gebrauchen können. Und wenn sie es wären, hätten sie ganz bestimmt nicht die Eier in der Hose, um ihren schlauen Sprüchen taten folgen zu lassen und einen realen Menschen konsequent falsch zu etikettieren, wenn dey direkt vor ihnen steht.
Und was soll überhaupt der Blödsinn mit der „Sprachverhunzung“? Selbst perfektes Nachrichtensprecherdeutsch von heute wäre für einen Menschen aus dem 17. Jahrhundert ziemlich schwer verständlich, und würde für einen Zeitgenossen Goethes wömöglich unangemessen salopp klingen. So läuft das eben, jede Generation entwickelt ihre Sprache weiter, und keine kann für sich in Anspruch nehmen, die „richtige“ Sprache zu sprechen.
Natürlich kann man das Gefühl bekommen, dass man zum alten Eisen gehört, wenn man die Jungen nicht mehr versteht, aber wenn man deswegen glaubt, gegen die Veränderungen ankämpfen zu müssen, dann hätte man es eben auch verdient, überall wie ein wirrer alter Knacker behandelt zu werden.
Wenn es eins gibt, was mich am allgemeinen Sprachgebrauch stört, dann ist es, dass wir zu diesen Pfeifen immer noch so höflich sind…
Ich würde es kurz mal ausprobieren, weil ich gerne mit der Sprache spiele.
Und sprachliche Konzepte so überdacht werden.
Aber ansonsten Nein. Sie sind nicht Teil meines Sprachgebrauchs und ich wünsche es mir auch nicht. Die Deutsche Sprache ist zu komplex, um "geschlechtsneutral" zu sprechen. Ich bin zufrieden mit den Pronomen die das Deutsche zur Verfügung stellt zufrieden.
Eine Ausnahme wäre aber, wenn mir die Person sehr am Herzen liegt und ich sie nicht davon überzeugen könnte, sich von dieser sprachlichen Katastrophe abzuwenden.
Geschlechter gibt es so sowieso nicht. Ich bin der Meinung, entweder nutzt man überal Der, überal Die oder bezieht sich nur auf das biologische Geschlecht.
Auch auf Bitte nicht. Abgesehen davon, dass es eine absolute Verhackstückelung der Sprache ist : Ich hab genug Dinge, worauf ich in meinem Leben achten muss und ich möchte auch nicht die Annahme der anderen Person pushen, dass sie sowas von mir erwarten kann.
Auch wenn das gerne als Unhöflichkeit empfunden werden kann : Wenn es Jemanden mental nicht gut geht, dann sollte man der Person helfen und es nicht beklatschen.
Es geht aber nicht ums Ansprechen.
Dabei wird ebenso du/Sie benutzt - was auch sonst?