Misgendert nach dem outing?
Hallo,
ich hab mich vor 1-2 Monaten bei zwei Leuten als trans junge geoutet. Ich habe beiden meinen neuen Namen genannt und auch meine Pronomen.
Bis jetzt haben sie mich nur mit meinem deadname angesprochen/beschrieben und immer meine alten Pronomen benutzt.
Was soll ich tun?
17 Antworten
Was dagegen machen kannst du nicht wirklich, fürchte ich.
Du kannst diesen Menschen sagen, dass sie dich bitte mit dem gewünschten Namen und Pronomen ansprechen bzw. über dich sprechen sollen. Wenn sie das nicht machen, ganz einfach nicht mehr drauf reagieren. Also, sobald sie dich mit deinem Deadname ansprechen, reagierst du nicht mehr.
Vielleicht ist das aber auch nur eine Sache von Gewohnheit, da muss keine böse Absicht hinter stecken. Sich umzugewöhnen ist nicht immer einfach. Wenn es allerdings Absicht ist, ist das natürlich blöd.
Du, mir ist bewusst, dass sowas durchaus schwer sein kann, also, sich umzugewöhnen. Habe ich selbst oft genug miterlebt.
Allerdings finde ich es genau so asozial, wenn jemand mit voller Absicht den deadname und falsche Pronomen benutzt. Es kann nicht sein, dass man nach mehrfachen Korrigieren und bitten immer noch misgendert wird.
Sorry, aber das ist nicht zu viel verlangt.
"Du, mir ist bewusst, dass sowas durchaus schwer sein kann, also, sich umzugewöhnen. Habe ich selbst oft genug miterlebt."
Ich habe das noch nie erlebt. Anscheinend sind wir in komplett unterschiedlichen Umfeldern unterwegs.
"wenn jemand mit voller Absicht den deadname und falsche Pronomen benutzt. Es kann nicht sein, dass man nach mehrfachen Korrigieren und bitten immer noch misgendert wird."
Absolut oberflächlich Betrachtung, sorry.
Es ist anmaßend zu denken, dass wenn man sich selber ändert, dass sich gefälligst auch alle anderen ändern müssen, auch wenn diese Personen nichts, ABER AUCH GAR NICHTS mit der Lebensentscheidung der Person zu tun haben.
Vielleicht mal von einer anderen Seite betrachtet: Warum will man seinen Namen ändern? Man will sich "Kategorisieren". Gerade dieses Schubladendenken ist doch genau das, was wir aufbrechen sollten. Und jetzt wird von den Personen, die vermutlich am ehesten das Schubladendenken abschaffen würden, genau das proklamiert.
Das "Peter" ein männlicher Name ist, ist rein künstlich. Bei "Michelle" wird es schon schwieriger. "Chris" und "Kay" sind Beispiele für geschlechtsneutrale Namen. (Einer für alle: 40 geschlechtsneutrale Vornamen)
Ich will nur damit sagen, dass das in Kategorien denken auf höchstpersönlicher Ebene (Familie, Freundeskreis) vorher so gut wie keine Rolle spielte, zumindest in gesunden Verhältnissen, und jetzt versucht wird genau dieses Kategoriendenken dort zu platzieren, wo es am wenigstens Relevanz hat/haben sollte???
Ich habe diese Welt nicht gemacht. Aber wir sollten eher dahin kommen, dass wir das Denken in Kategorien auf der höchstpersönlichen Ebene sein lassen sollten.
Ich habe ja kein Problem damit, dass Fremde im formalen Schriftverkehr einen korrekt ansprechen. Oder auf professioneller Ebene, wie im Beruf. Aber wenn es um Menschen geht, die einem emotional nah stehen, diese zu maßregeln. Sorry, dafür habe ich kein Verständnis. Und wenn es andere Menschen sind, dann hält man von denen einfach Abstand.
Du kannst sie erneut darauf hinweisen, und sagen das es dir wichtig ist.
Erkläre ihnen das es dir viel Bedeutet mit deinem neuen Namen und richtige Pronomen angesprochen zu werden.
Wenn das nichts bringt, je nachdem welche Personen das sind stände auch Kontaktabbruch zur Wahl.
Da hilft nur dran bleiben und konstant korrigieren. Jedes Mal, wenn sie den falschen Namen benutzen, korrigierst du sie. Am besten, du sagst einfach nur das richtige Wort, und mehr nicht.
Super ist es immer, wenn es zumindest eine andere Person gibt, die auf deiner Seite ist und für dich korrigiert.
"Da hilft nur dran bleiben und konstant korrigieren. Jedes Mal, wenn sie den falschen Namen benutzen, korrigierst du sie."
Du weisst schon, dass das hochgradig asozial ist?
Als ob man mit Menschen nur zusammen ist aufgrund ihres Namens/Geschlechts ... und sollte das der Fall sein, dann ist das definitiv kein Freundeskreis, in dem man sich aufhalten möchte.
Asozial ist das "Korrigieren" anderer Menschen, weil ...
... sie eventuell nicht korrigiert werden wollen
... sie eventuell nicht wegen dem Geschlecht/Namen mit dir zusammen abhängen
... du nicht deine Lebensentscheidungen anderen "aufdrücken" solltest
Wenn es Personen wie dem FS so wichtig ist, dass er/sie "richtig" angesprochen wird, dann sollte er/sie sich in ein Umfeld begeben, wo dies akzeptiert wird. Ich umgebe mich ja auch nicht freiwillig mit dummen Menschen...
Wenn es bisher aber nur ein einziges Mal gesagt wurde, dann haben die das möglicherweise einfach vergessen. Und, wie gesagt, ich spreche hier nicht davon, jedes Mal einen Monolog davon anzufangen, wie schrecklich das weh tut, wenn es falsch gemacht wird. Es wird einfach das richtige Wort dazwischen gesagt, mehr nicht. Wenn sie es richtig machen, müsste man sie nicht korrigieren.
Aber, richtig, wenn sie konstant es falsch machen, trotz korrigieren, es also offensichtlich Absicht ist, dann sollte man das Umfeld verlassen.
sie eventuell nicht korrigiert werden wollen
Pech gehabt.
du nicht deine Lebensentscheidungen anderen "aufdrücken" solltest
Pech gehabt.
Asozial ist das "Korrigieren" anderer Menschen, weil
Asozial ist es, wenn ein wichtiger Wunsch nicht berücksichtigt wird.
Wenn jemand sagt, dass zB die kürzlich verstorbene Mutter nicht erwähnt werden soll, und das trotzdem gemacht wird, dann ist das asozial.
"Aber, richtig, wenn sie konstant es falsch machen, trotz korrigieren, es also offensichtlich Absicht ist, dann sollte man das Umfeld verlassen."
Es geht nur um die Absichtlichkeit, nicht um die Absicht.
Wenn ich mich als Frau identifizieren würde, dann würde ich vermutlich vieles ähnlich machen, aber eben anderen nicht vorschreiben, die jahrelang mich begleitet haben, von meinem "Deadname" keinen Gebrauch mehr zu machen. DAS wäre einfach nur eine Agenda "durchdrücken" auf Kosten der Sozialität. Und die anderen können ja definitiv nichts dafür, dass man sich anders identifiziert.
"Pech gehabt"
"Asozial ist es, wenn ein wichtiger Wunsch nicht berücksichtigt wird."
Ja, korrekt. Dann wechsle das Umfeld, und nerve nicht Menschen.
"Wenn jemand sagt, dass zB die kürzlich verstorbene Mutter nicht erwähnt werden soll, und das trotzdem gemacht wird, dann ist das asozial."
Kommt darauf an WER das in WELCHER SITUATION fordert. Wenn die Mutter sich in ihrem Leben nicht anständig verhalten hat, dann kann man das schon Mal fordern.
Ja, korrekt. Dann wechsle das Umfeld, und nerve nicht Menschen.
Drücke anderen nicht auf, wie sie sich zu verhalten haben.
Ich fordere soziales Verhalten, mehr nicht.
Ein soziales Verhalten wäre, einen wichtigen Wunsch zu erfüllen. Wer das nicht machen will, schei ßt auf die Person.
Wer nicht nett sein will, muss sich nicht wundern, wenn man selber nicht nett behandelt wird.
"Wer das nicht machen will, schei ßt auf die Person."
Nicht unbedingt. Es ist nur absolut hirnrissig zu fordern, weil DU dich geändert hast, müssen auch ALLE ANDEREN sich ändern. Dies wird allzu gerne so gesehen. DAS ist aber eine egozentrische, auch narzisstische Sichtweise... und führt regulär zu asozialem Verhalten, wie es hier vorgeschlagen wird.
"Er nicht nett sein will, muss sich nicht wundern, wenn man selber nicht nett behandelt wird."
Klar. Und "nett behandeln" machst du einzig und allein daran aus, wie du angesprochen wirst? DAS ist ziemlich oberflächlich und nicht sehr intelligent.
weil DU dich geändert hast, müssen auch ALLE ANDEREN sich ändern
Müssen nicht, aber sie müssen halt damit rechnen, dass andere Menschen sie ebenfalls nicht nett behandeln.
Meinungsfreiheit ist nicht Freiheit von Konsequenzen. Und wenn ihnen das nicht passt, können sie ja den Kontakt beenden.
Der trans Person würde das sehr helfen, aber sie wollen halt nicht.
... sie eventuell nicht korrigiert werden wollen
Und er möchte nicht falsch angesprochen werden.
... sie eventuell nicht wegen dem Geschlecht/Namen mit dir zusammen abhängen
Gerade dann sollte einem doch die Anrede egal sein und man kann leicht wechseln damit sich der Gegenüber wohlfühlt
... du nicht deine Lebensentscheidungen anderen "aufdrücken" solltest
Man drückt keinen was auf. Der Name ist etwas persönliches, wenn jemand anderes bestimmt wie du heißt oder angesprochen wirst ist das übergriffig, nicht umgekehrt.
Wenn es Personen wie dem FS so wichtig ist, dass er/sie "richtig" angesprochen wird, dann sollte er/sie sich in ein Umfeld begeben, wo dies akzeptiert wird.
Man sucht erst einmal Kontakt zu Menschen die einen bis dahin wichtig waren und bricht nicht einfach alle Kontakte ab, das wäre auch nicht gerade sozial.
Ja, korrekt. Dann wechsle das Umfeld, und nerve nicht Menschen.
Wenn man es nicht will kann man es doch auch klar der Person sagen, dass man mit ihr keinen Kontakt mehr will wenn man seine Gewohnheit ändern muss. Wenn man es doch nicht aufgedrückt haben möchte, sollte man auch so ehrlich sein dies zu sagen und nicht einfach wortlos weitermachen.
Kommt darauf an WER das in WELCHER SITUATION fordert. Wenn die Mutter sich in ihrem Leben nicht anständig verhalten hat, dann kann man das schon Mal fordern.
Oder wenn einen die Erwähnung WEHTUT weil man dann darn erinnert wird, was bei einer falschen Anrede ebenso der Fall ist, es tut der Person weh.
Wenn mir jemand angeblich wichtig ist füge ich der Person nicht absichtlich Schmerzen zu.
Nicht unbedingt. Es ist nur absolut hirnrissig zu fordern, weil DU dich geändert hast, müssen auch ALLE ANDEREN sich ändern.
Niemand ändert sich oder muss sich ändern, es ändert sich eine Anrede, das war es. Die Person formuliert nur ihre Gefühle, das was sie ist war sie aber auch schon vorher.
Davon aab, machst du das bei Leuten die Heiraten auch, diese mit altem Namen anreden? Ich meine, wieso soll man sich den neuen Namen aufdrücken lassen?
Das gilt auch für ungefragtes Korrigieren von Menschen. DAS ist auch nicht nett.
Wenn ich dir sage ich heiße Tom und du nennst mich absichtlich Max und ich korrigiere das weil ich so nicht genannt werden will, weil das nicht mein Name ist, selbst wenn du das so siehst, ist es in Ordnung zu korregieren. Die geschlechtliche Anrede oder Namen benutzt man oft bei anderen. Man legt also gegen den Willen der Transperspersonen auch vor Dritten dessen abgelegte Personalien bloß und zwingt ihr damit die eigene Ansicht auf.
Aber fassen wir es doch kurz. Wenn ich jemand wirklich mag und als Freund bezeichne, ist mir dessen Wohlergehen wichtig. Wenn ich selbst solche Kleinigkeiten nicht FÜR jemand tun kann weil ich weiß wie viel es der Person bedeutet, dann scheint die Freundschaft eh nicht besonders gewesen zu sein.
Weiß zwar nicht was du dir da zusammenfantasierst aber wie du willst, weiß eh nicht warum wir uns auf die Pelle rücken sollten.
Und was slll man deinernMeinung nach stattdessen tun? Einfach hinnehmen?
Warum reagierst du denn noch auf deinen Deadname oder wenn man sie zu dir sagt.
Du hast gesagt, dass es so und so ist, also lebe auch so. Du bist nicht mehr gemeint, wenn jemand Sabine statt Moritz sagt. Und auch nicht wenn jemand sie anstatt er sagt. Das bist du eben nicht. Und das kannst du auch so äußern bzw einfach nicht reagieren.
Auch Lehrer müssen das lernen. Ist ihre Sache wenn sie dir nicht glauen. Selbst wenn du in 2 Jahren sagt ,,Bin doch nicht trans." ist das jetzt egal.
Wo ist das Problem?
Sie nennen dich bei deinem echten Namen, und den wirklichen Pronomen.
Nicht jeder muss deine Wünschen entsprechend handeln.
Du stehst frei als Mädchen/Frau zu behaupten, dass du das andere Geschlecht seist, und ihnen steht es frei dich so zu nennen wie sie wollen.
Wenn es dich stört, such dir neue Bekanntschaften.
"Also, sobald sie dich mit deinem Deadname ansprechen, reagierst du nicht mehr."
Auch du als Community-Experte hat man eine Verantwortung. Dass, was du hier vorrschlägst ist hochgradig asozial, genauso wie der Kollege "Seraphiel0".
"Vielleicht ist das aber auch nur eine Sache von Gewohnheit, da muss keine böse Absicht hinter stecken."
Wenigstens ein bisschen Einsicht.