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Maori-Tattoo ohne Tradition zu verletzen?

Hallö!

Naja,meine Frage richtet sich relativ spezifisch an Leute,die sich mit der Materie bzw dem Thema auskennen,mal schauen,ob es hier jemanden gibt. Ich möchte mir gerne ein Maori-Motiv stechen lassen,wenn ich im Februar rüber ins Land der großen,weißen Wolke flieg. Seitdem ich mit 16 (Bin jetzt 19) das erste Mal dort war,fühl ich mich einfach stark mit dem Land verbunden. Das mag seltsam klingen und nach einer typischen "Neuseeland-Schwärmerei" wie sie viele haben,aber das juckt mich nicht. Tatsache ist,ich fühle mich dort einfach wohl und bin in diesen 3 Jahren ziemlich rastlos geworden,weil ich eben unbedingt wieder zurück möchte. Wenn alles klappt,würde ich auch gern nach dem Studium dort hinziehen,aber das ist eine andere Story,die natürlich noch in den Sternen steht. Kurzum: Ich liebe dieses Land!

Nun,ich denke seit den 3 Jahren über das Tattoo nach und bin immer hin und hergerissen. Nicht,weil ich mir unsicher bin,ob ich ein Tattoo möchte (Das auf jeden Fall) sondern weil ich ein wenig Sorge habe,dass ich als "Außenstehender" die Traditionen der Maoris verletze. Ich hab mich damals mit einem Maori-Tattookünster unterhalten,der mir erzählte, als "Tourist" könne man sich ein Kirituhi stechen lassen,als Maori ein Koru. Dementsprechend hab ich beschlossen,mich nicht in Deutschland tättowieren zu lassen,weil ich fürchte,hier keinen Tättowierer zu finden,der den Unterschied genau kennt.

Trotzdem möchte ich in keinster Weise eine Kultur banalisieren, respektlos erscheinen oder ähnliches. Im Gegenteil,ich finde das Thema ausgeprochen spannend und hab mich damals in Rotorua viel mit verschiedenen Maoris darüber unterhalten. Es gab zu den Tattoos allerdings sehr gemischte Meinungen.Mir geht es darum,dass mir das einfach viel bedeuten würde..

Nochmal,bitte nicht diskutieren,ob generell ein Tattoo oder nicht,es geht mir einzig und allein um die Maori-Kultur und darum,da nicht respektlos zu erscheinen.

Ist das in Ordnung? Kann man sich so ein Motiv stechen lassen,auch wenn es einer anderen Kultur angehört,ohne jene zu verletzen?

Kultur, Tattoo, Neuseeland, Ethik, Maori

Dr. Semmelweis' Experiment utilitaristisch begründen

Hallo,

Ich bekam die Aufgabe, Dr. Semmelweis' Experiment zur Entdeckung des Kindbettfiebers utilitaristisch zu begründen. (Die Methode scheint uns jedoch heute fragwürdig, wenn wir die Frage aus ethischer Sicht stellen.)

Wer dieses Experiment nicht kennt, bitte ich, diesen Text zu lesen:

Semmelweis fiel auf, dass die Todesraten besonders in der Krankenhausabteilung hoch waren, in der Medizinstudenten an Leichen ausgebildet wurden. Ein großer Teil der Frauen, die in diesem Krankenhaus entbunden wurden, zog sich eine tödliche Krankheit zu, die als Kindbettfieber bekannt war. Die Studenten pflegten, bevor sie die Frauen in der Geburtkundlichen Abteilung untersuchten, in der Pathologie Leichen zu sezieren.

Ursache für das Kindbettfieber konnten demnach die Mikroorganismen sein, die, von den aus der Pathologie kommenden Studenten, auf die Frauen übertragen wurden. Um herauszufinden,ob diese Hypothese richtig war, ließ Semmelweis eine Versuchsgruppe von Frauen durch Studenten untersuchen, die sich zuvor ihre Hände desinfiziert hatten. Eine andere Gruppe von Studenten, die sich die Hände nicht desinfiziert hatten.

Ich bitte euch, mir zu helfen, weil ich einfach nicht weiter komme. Ich weiß z.B. nur, dass es ein großer Nutzen für die Gesellschaft ist, wenn man diese Krankheit vorbeugt durch das Desinfizieren der Hände, doch mehr fällt mir im Moment nicht ein. Ich wäre sehr dankbar für eure Hilfe.

(Wer in Fragen der Ethik utilitaristisch denkt, sagt, dass nichts an sich gut ist außer der Nutzen/das Glück für die Mehrheit der Gesellschaft)

Medizin, Experiment, Menschen, Anus, Argumente, Ethik, Philosophie

Schlechtes Gewissen weil es einem Gut geht während Millionen von Menschen in Armut leben

Einer meiner Freundin ist eine sehr sensible und mitfühlend, sprich sie hat eine dünne Haut.

Sie mag sich seit langem selbst kaum was gönnen und ist sehr bescheiden geworden obwohl sie sich mehr leisten kann in finanzieller Hinsicht.

Sie sagt immer das sie ein schlechtes Gewissen hat wenn sie sich einen neuen Fernseher kauft oder neue teure Klamotten und dabei in den Medien sieht wie schlecht es der Rest der Welt geht und in Armut lebt.

Sie sagt auch zu mir wenn mir das Essen im Restaurant nicht geschmeckt hat: "Sei doch zufrieden, es gibt Menschen die Hungern und kriegen nicht mal verschimmeltes Brot"

Oder ich sage "Mir geht es heute nicht gut, das Wetter deprimiert mich" und sie sagt "Mein Güte, anderen Menschen in der dritten Welt dreprimiert das sie kein Dach überm Kopf haben"

Ich kann sie ja einerseits verstehen aber andererseits auch wieder nicht. Durch ihr schlechtes Gewissen ist den armen Menschen die Hungern und leiden doch auch nicht geholfen und durch Bescheidenheit. Wen oder Was ist mir ihrer Aussage und Prinzipien geholfen. Sie möchte nichts spenden weil sie nicht genau weiß wohin das Geld geht.

Manchmal bemerke ich mich selbst wie ich schon wie sie denke und fühle und meine Frage ist nun: "Muss" oder "Soll" ich Schuldgefühle bzw schlechtes Gewissen haben wenn ich mich über banale Sachen nörgel während der Rest der Welt "Echte" Probleme hat.

Freundschaft, Menschen, Beziehung, Hunger, Armut, Ethik, Moral

Ist man denn gar nichts wert, wenn man wenig Geld hat?

Hallo!

Ich fühle mich immer mehr wie ein Loser, weil ich mir wenig leisten kann. Ich selbst habe keine hohen Ansprüche ans Leben, aber andere geben mir zu verstehen, dass ich dadurch in ihren Augen nicht viel wert bin!

Ich war leider fast zwei Jahre arbeitsuchend und hatte zu der Zeit ziemlich intensiven Kontakt zu einer Frau, die finanziell gut gestellt war. Gute und teure Mode, Schmuck und Reisen waren ihr sehr wichtig und sie protzte auch regelmäßig damit. Ständig hörte ich von ihr: "Ich habe dies gekauft, das gekauft, jenes gekauft." Ich fand das etwas rücksichtslos, weil ich da von ALG II lebte. Irgendwann war ich es leid und sagte ihr, dass es mich stört, wenn sie immer mit ihren Einkäufen prahlt. Sie konnte das überhaupt nicht nachvollziehen. Warf mir noch vor, dass sie mich am Wochenende schließlich öfter mal mit auf ihrem Ticket 2000 fahren gelassen hatte. Dabei waren für sie doch dabei keine Kosten entstanden, da man damit am Wochenende nun mal kostenlos eine erwachsene Person mitnehmen kann! Sie brach den Kontakt ab mit den Worten, sie habe keine Lust jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Davor hatte ich eine Bekannte, die selbst kein Auto besaß, sich aber gern in meinem alten Auto mal wohinfahren ließ. Irgendwann mal wollten wir eine Freundin von ihr besuchen und sie sagte tatsächlich zu mir, wie peinlich es sei in meinem alten Polo vorzufahren. Dabei war das Auto gepflegt und weder verrostet noch verdreckt!

Das gleiche Spiel an meinem jetzigen Arbeitsplatz. Seit über drei Monaten arbeite ich in einem Altenheim und habe bei 30 Stunden pro Woche natürlich kein üppiges Gehalt. Im November habe ich über eine Woche Urlaub. Gestern wurde ich von 2 Kolleginnen gefragt, ob ich denn in meinem Urlaub verreise. Meine Antwort war, dass ich mir das nicht leisten könne. Die eine meinte daraufhin, dass ich mir halt einen reichen Mann suchen müsse. Das habe sie auch getan. Zu der anderen sagte ich, dass ich im Mai für ein paar Tage eine Städtetour gemacht habe und das für dieses Jahr reichen müsse. Sie antwortete darauf so spöttisch "Wow, da hast du ja wirklich eine Weltreise gemacht." Klar, denn von den Kolleginnen kommt ständig, dass sie in der Türkei, in Kroatien und auf Ibizza waren.

Sorry, aber ich komme damit nicht zurecht. Ist man nur etwas wert, wenn man mit Geld um sich werfen kann? Ist man sonst ein Mensch zweiter Klasse?

LG Amantana

Finanzen, Geld, Ethik, Gesellschaft, Moral, Wert

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