Regel-Ethik vs. Tugend-Ethik

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich weiss zwar nicht genau was du mit Regel - Ethik meinst aber ich könnte mir vorstellen, dass das die Zusammenfassung von Deontologischer Ethik und Konsequenzialistischer Ethik ist. Denn die üblicherweise vorgenomme Dreiteilung von Normativer Ethik lautet wie folgt:

  1. Deontologische Ethik (Wichtigster Vertreter: Immanuel Kant) Eine Ethik die Handeln als moralisch wertvoll anerkennt, wenn ein gewisses Pflichtbewusstsein beim Handelnden zu erkennen ist ( sehr vereinfacht dargestellt)

  2. Konsequenzialistische Ethik / Utilitarismus ( wichtigster Vertreter: John Stuart Mill). Hier werden die Folgen von Handlungen in den Vordergrund gestellt. Man soll mit seinen Handlungen das bestmögliche Auskommen für die größtmögliche Anzahl von Menschen erschaffen.

  3. Tugendethik (auf Aristoteles basierend, im 20. Jh. wiederentdeckt und von vielen Philosophen auf den neuesten Stand der Dinge gebracht.) Im Vergleich der anderen zwei Ethikrichtungen, ziehlt die Tugendethik nicht darauf ab konkrete Handlungen nach ihrem moralischen Wert zu untersuchen, sondern eher einen Charakter auf seine Tugendhaftigkeit zu bewerten und daher eher das "Große und Ganze" zu sehen. Das wichtigste ist hier, dass Tugendhaft bedeutet immer zwischen den Extremen immer den richtigen Weg zu finden.

Obwohl ganze Bibliotheken mit diesen Themen gefüllt wurden, habe ich versucht kurz zu erläutern wo die Grundzüge dieser verschiedenen Richtungen liegen und worin Sie sich unterscheiden.

"Philosophische Normativität gibt an, wie etwas sein sollte. Normativ ist in der Philosophie in der Regel dem Attribut deskriptiv (beschreibend) als Beschreibung für Theorien und Begriffe entgegengesetzt. Deskriptive Aussagen sind Sätze über die Realität und können überprüft und gegebenenfalls auch widerlegt werden (Falsifikation). Normative Sätze geben vor, wie etwas sein soll, also wie etwas zu bewerten ist. In der Moralphilosophie wird beispielsweise normativ geklärt, ob etwas gut oder böse ist oder welche Handlungen moralisch geboten sind."

Ich würde sagen, beides sind Teilgebiete des Utilitarismus. Wobei die Tugend-Ethik subjektiv und die Regel-Ehik objektiv betrachtet wird.

Das würde heißen die Tugend-Ethik als auch die Regel-Ethik gehören zur normativen Ethik, da beide Ethiken vom Utilitarismus abhängig sind.

Wenn ich mich Irre, bzw. mich vertan haben sollte, bitte ich um Korrektur :-)

Pawagramis  27.08.2013, 16:37

Leider stimmt das so nicht. Die Tugendethik und die "Regel-Ethik" sind nicht Teilgebiete des Utilitarismus, da dieser sich nur um die Folgen von ethischem Handeln kümmert, während die Tugend Ethik in eine komplett andere Richtung geht. siehe meine Antwort bei dieser Frage.

0