Das hört sich jetzt wahrscheinlich total bescheuert an, aber ich empfinde Fremdscham für andere Menschen, die in einer Liebesbeziehung sind und sexuell aktiv sind. Also für einen Großteil der Menschheit und das tut mir auch echt leid, weil ich so nicht sein will und mich nicht für andere schämen und niemanden verurteilen will.
Aber es ist einfach so, dass es für mich mit ganz viel Scham verbunden ist, jemanden zu brauchen, von jemandem abhängig zu sein, jemanden zu lieben, Nähe zuzulassen und sowas. Und bei allem, was mit Körperkontakt zu tun hat, kommt noch dazu, dass ich mich nicht nur schäme, sondern richtig davor ekle und kein bisschen verstehen kann, was schön daran sein soll, jemanden zu küssen, sich zu berühren, miteinander zu schlafen, Körperflüssigkeiten auszutauschen.
Ich bin so froh, dass ich Single bin, weil ich mich für eine Beziehung extrem schämen und mich irgendwie schmutzig, klebrig, eklig fühlen würde. Und genau das verbinde ich dummerweise auch mit allen anderen Menschen, die in einer Beziehung sind…
Ich bin jetzt 28. Ein Zeit lang habe ich das alles einfach auf die Pubertät geschoben und dachte, daran würde es liegen, aber das kann ja jetzt schon lange nicht mehr der Grund sein.
Warum bin ich so? Kennt das jemand? Hört es sich für jemanden nachvollziehbar an?