Hallo, ich habe ein Problem, dass ist mir bewusst. Ich schreibe diese Frage, diesen Text wohl eher, um die Meinungen und Erfahrungen anderer zu hören.
Ich bin seit 10 Monaten in einer Beziehung, es ist meine erste Beziehung, in jeglicher Hinsicht. Ich weiss eigentlich nicht einmal konkret, was ich durch gutefrage erreichen möchte, doch das ist die Situation:
Ich bin seit 10 Monaten in meiner ersten, richtigen Beziehung. Davor gab es nichts. Keine halbe, keine fast Beziehung, kein Ausprobieren - nichts in der Art. Und es find alles mit einer Fernbeziehung an. Wir trafen uns persönlich und haben uns unterhalten und schon da merkten wir eine gewisse Sympathie und Gemeinsamkeiten. Wir lernten uns über Freunde kennen. Danach fand ich ihn auf Instagram und wir fingen an zu schreiben, jedoch nicht, wie man es denken mag auf die „klassische“ Art, sondern wir schrieben uns lange Texte. Es war nicht davon aus zu gehen, dass es mal in einer Beziehung „enden“ würde. Es waren lange, literarische Meisterwerke! Wir sprachen über Musik, die Natur, Theorien über das Universum und die Kommunikation zwischen den Menschen, über Beziehungen, Erfahrungen, Vermutungen und vieles mehr. Er war wie meine zweite Hälfte - ein Seelenfreund (so verrückt es auch klingen mag). Wir verstanden uns einfach gut und hatten ähnliche Ansichten über vielerlei Dinge. Wir liebten es uns gegenseitig zu erklären, wie wir die Welt sehen und verstehen. Wir sagten nicht einfach „hey, wie gehts dir“ oder „ich bin gerade spazieren - es ist schön“ - nein. Aus jeder noch so kleinen Beobachtung wurde ein Kunstwerk der Worte, Metaphern und Assoziationen. Alles konnte in Reimen und vergleichen Beschrieben werden, nicht war einfach das, was es war. Es war kein Baum im Wald, sondern etwas Besonderes und wir sahen es.
Um die Sache zu verkürzen: wir wurden nach ein paar Persönlichen Treffen dann ein Paar. Es lief alles gut. Er hatte bereits eine Beziehung hinter sich, welche er im nachhinein, nachdem er mit mir eine führte, nicht mehr als richtige Beziehung betrachtete. Wir sahen uns immer häufiger an den Wochenenden und freuten uns immer aufeinander. Wir vermissten uns sehr, wenn wir nicht zusammen waren. Während dieser Zeit schrieben wir noch immer viel und nahmen uns die Zeit füreinander. Er war schon immer der etwas schnellere, was das alles anging. Er wollte direkt beim ersten Treffen, dass ich seine Freundin werde, er sagte als erster, er würde sich verlieben, er sagte zu mir - ich liebe dich - während ich noch immer bei dem „Ich hab dich lieb“ blieb.
Für mich war das alles neu. Diese gesamte Situation, diese Gefühle und Gedanken. Do h auch ich war bereit. „Ich liebe dich“ - sagte ich ihm. Er behandelte mich wie etwas ganz besonderes. Er sagte mir, ich sei hübsch, niedlich, attraktiv und ich beeindruckte ihn. Er liebte es, dass ich unglaublich hübsch und doch so intelligent war. Mein Charakter überzeugte ihn. (Seine Worte, nicht, dass ich mich als überragend intelligent bezeichnen würde)
Ich war anfangs immer sehr überfordert damit. Einerseits gefiel es mir und andererseits war da ein gewisser Scham. War ich zu unreif? Zu kindisch? Oder einfach zu unerfahren? Ich sah auch all diese Komplimente die er mir gab einfach nicht in mir.
Doch von Zeit zu Zeit „gewöhnte“ ich mich daran. Ich ließ es zu. Ich ließ zu, dass ich jemanden beeindrucken konnte und auch ich wurde mutiger. Obwohl es mir Anfangs schwer fiel, machte auch ein ein paar erste Schritte.
Alles was ich über Beziehungen weiss, habe ich anhand der Beziehungen meiner Eltern gelernt oder von Freunden. Meine Eltern waren beide keine besonders guten Beispiele. Beide 3 mal verheiratet, offene Beziehungen, Betrug, Narzissmus und vieles mehr. Ich wusste jedoch schon immer - so will ich es nicht!
Vielleicht habe ich durch das krampfhafte „perfektmachen“ genau das Gegenteil erreicht? Vorallem da „Perfekt“ überhaupt gar keine Richtlinien hat. Ich denke nur, es sei richtig, da das Gegenteil laut meinen Beobachtungen immer nur ins negative geführt hat.
Ich sehe gerade - die Textlänge ist begrenzt…
Kurzfassung:
Es bot sich die Möglichkeit, in seiner Stadt zu arbeiten und ich zog dorthin. Ich habe eine eigene Wohnung und dennoch sind wir seit meiner Umzug nir zusammen. Es bereitete mir anfangs Sorgen, doch sowohl er als auch ich kamen damit klar. Ich dachte ich sei mit dieser „Nähe“ überfordert - doch das war ich nicht. Wir waren es nicht.
Doch wie zu erwarten und von uns prophezeit worden war, ließ die Leidenschaft in der Beziehung nach. Sex, Kommunikation, Zeit zuzweit, Komplimente, Geschenke, Gesten und Liebe. Auch das war uns klar - es war nicht weg, nur anders.
Doch aus dem nichts: machte es bei mir Klick und aufeinmal wollte ich das alles zurück.
Ich fühle mich netvig, fehl am Platz, ungeliebt. Desweiteren erwartete mich ein mir unbekanntes Gefüh: EIFERSUCHT. Obwohl diese doch eigentlich unbegründet und überflüssig ist. Ich entwickelte eine emotionale Abhängigkeit von ihm und ich weiss, dass er Abstand will.