...wie reagierst Du dann?
Erläuterung:
Angenommen, Du hast seit Deiner Kindheit Minderwertigkeitskomplexe und wurdest häufig kritisiert, so dass, egal, was Du Dir im Leben aufbaut, immer in schlechtes Selbstwertgefühl in Dir ist, das von Jahr zu Jahr schlimmer wird.
Du hast alles im Leben umgekrempelt, neuer Job, neue Partnerschaft, neues Haus, neues Auto, aber bist trotzdem zunehmend depressiv und fühlst Dich schlecht.
Es gibt einen einzigen Menschen in Deinem Leben, dem Du Deine Zweifel und Kindheitstraumata angedeutet hast.
Dieser Mensch war immer ein sehr guter Freund und Zuhörer und hat auch über deine schädlichen Verhaltensweisen hinweg geblickt und Verständnis gezeigt.
Dieser Freund ist aber auch ein Mensch der Dich dazu anregt, Deine Kindheitstraumata anzusehen und aufzuarbeiten, was Dich in den Rückzug treibt und wochenlang schweigen lässt, da Du Angst vor der Vergangenheit hast und vor dem, was hochkommen könnte, wenn Du es angehst.
Dieser Mensch ist Dir sehr wichtig und Du hättest gerne wieder mehr Kontakt, aber die Angst vor dem Sich-Öffnen, was dieser Freund automatisch in Dir auslöst, macht Dir zu viel Angst.
Du versteckt Dich vor den Anfragen des Freundes, lässt Telefonate und Treffen ausfallen und sitzt mit schlechtem Gewissen und Gedankenkarussell zu Hause und wünschst Dir jede Sekunde, dass Du mit dem Freund Kontakt haben kannst.
Jetzt aber hast Du Angst, der Freund verurteilt Dich wegen der Absagen und dem Schweigen und weisst nicht, wie Du jemals wieder diese wirklich gute Freundschaft herstellen kannst, die Dir mal extrem Halt und Ruhe gegeben hat.
Also versuchst Du, über einen Geburtstagsgruß, den Kontakt wiederherstellen mit den Worten
"Hey Du, auch wenn wir in letzter Zeit viel diskutiert haben und du viele Nachrichten geschickt hast, die ich noch nicht ganz verarbeite , wünsche ich dir trotzdem alles alles gute zum Geburtstag 🎉 ich hoffe du hattest einen guten Tag".
Darauf kommt der Kontakt wieder zustande und die Reaktion darauf ist warm und freundlich.
Jedoch macht der Freund auch klar, dass die Freundschaft mit Deinen ständigen Rückzügen, Deinem Schweigen und den kurzfristigen Absagen ihm nicht gut tut.
Er spricht Dich auch auf Deine zunehmenden Krisen an und bittet Dich darum, Deine Traumata und Probleme anzugehen, damit auch die Freundschaft wieder eine reale Chance hat.
Du sagst zu, Dir seine Nachrichten in Ruhe durchzulesen, antwortest aber nicht darauf und lässt ihn weiterhin Im Unklaren. Versuchst aber, ihn mit allgemeinen oberflächlich netten Nachrichten hier und da bei der Stange zu halten, so wie die letzten Jahre auch, wenn Du Angst vor tiefgehenden Gesprächen hattest.
Dieses Mal bittet der Freund Dich aber, die Sache ernst zu nehmen, da er eine oberflächliche Bekanntschaft nicht will.
Du bist diesem Freund zu wichtig und Eure Freundschaft war dafür viel zu eng.
Du versprichst, darauf zu antworten und Dir auch eine Sprachnachricht anzuhören.
Stattdessen lenkst Du Dich aber mit oberflächlichen Bekanntschaften Im Internet ab, die Dir nichts bedeuten und nur Zeit schinden, weil Du weisst, wenn Du dem guten Freund antwortest, musst Du Dich Deiner Lebenskrise und Deinen tiefen Traumata aus der Kindheit stellen.
Dieses ständige "On/Off" in der Freundschaft durch Deine Stimmungen, ohne Deine Themen anzusehen, will er nicht mehr.
Du hörst kurz in die Sprachnachricht hinein, beginnst, die Nachrichten zu lesen, antwortest aber nicht.
Kurz darauf löscht der gute Freund die Sprachnachricht, die er Dir geschickt hat, in der Annahme, daß bringt alles nichts mehr und Du willst Dich damit nicht befassen.
Was denkst Du darüber, dass die Nachricht zurückgeholt wurde und was denkst Du über den Freund?