Was ist mit “du darfst dir kein Bild von Gott machen gemeint”?
In der Bibel steht ja das man sich kein Bildnis von Gott machen darf, aber in der Katholischen und Orthodoxen Kirchen hängen überall Bilder von Jesus oder anderen Ikonen. Kann mir das einer erklären?
17 Antworten
Was ist mit “du darfst dir kein Bild von Gott machen gemeint”?
Das ist das Verbot der Herstellung eines Götzenbildes das man anbetet und die Gottheit nicht nur repräsentiert, sondern im wahrsten Sinn verkörpert. Solche Götzenbilder und diese Art der Religionsausübung waren in jener Zeit üblich.
aber in der Katholischen und Orthodoxen Kirchen hängen überall Bilder von Jesus oder anderen Ikonen. Kann mir das einer erklären?
Die Kirchen haben das in verschiedenen Erklärungen für sich eingeordnet, grundsätzlich ist es aber so, dass es da eben seit je her ein starkes Bedürfnis nach Veranschaulichungen von Glaubensdingen gab und gibt. Solange niemand auf die Idee kommt eine Malerei oder eine Statue würde das dargestellte wirklich verkörpern, ist das auch alles im Rahmen.
Schwieriger wird es da jedoch bei der Realpräsenz in der Eucharistie.
Ja, die Ikonen bilden meist unseren Herrn Jesus Christus und die Gottesmutter ab. Doch dafür gibt es eine einfache Erklärung! Sie dürfen abgebildet werden, weil sie als Mensch gesehen worden sind.
- Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. [Joh 3,16]
- Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. [Joh 1,14]
Der Gottessohn wurde nach unten geschickt und wurde Fleisch, (Das Licht kam in die Finsternis). Alle haben ihn als "Mensch" gesehen!
LGuGrS
Darüber gab es mal einen Streit, der aber in einem frühen Konzil beigelegt wurde. Seither war das dann kein Problem mehr, zumal die Bilder oder Figuren ja nicht angebetet werden. Müsste so im 8.Jhrdt gewesen sein, jedenfalls lange vor Michelangelo.
Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen noch eine Gestalt wie irgendetwas, was oben in den Himmeln oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter der Erde ist. Du sollst dich nicht vor ihnen niederbeugen noch dich verleiten lassen, ihnen zu dienen, denn ich, Jehova, dein Gott, bin ein Gott, der ausschließliche Ergebenheit fordert“ (2. Mose 20:4, 5). Gott verlangt somit „ausschließliche Ergebenheit“, das heißt, er wünscht sich, dass man nur ihn verehrt. Deshalb heißt es in 5. Mose 4:16: „Macht euch kein Gottesbildnis, das irgendetwas darstellt, keine Statue, kein Abbild“ (Einheitsübersetzung). Es missfällt ihm also, wenn jemandes Lobpreis oder Verehrung an Bilder, Ikonen, Heiligenbilder, Götzen, Statuen oder Symbole gerichtet ist.
Keinen sonst werde ich meine eigene Herrlichkeit geben noch meinen Lobpreis gehauenen Bildern“ (Jesaja 42:8). Für Gott ist es nicht akzeptabel, ihn durch Bilder anzubeten. Als die Israeliten einmal zur Gottesanbetung ein nachgebildetes Kalb verwenden wollten, erklärte Gott: „Das Volk ... begeht eine Sünde!“ (2. Mose 32:7-9, Katholische Volksbibel)
Im Gegensatz dazu fordert die Heilige Schrift Christen auf, „durch Glauben“ zu wandeln, „nicht durch Schauen“ (2. Korinther 5:7).„Hütet euch vor Götzen“ (1. Johannes 5:21). Durch solche Gebote sowohl für das Volk Israel als auch für Christen macht die Bibel immer wieder deutlich, dass Gott den Gebrauch von Bildern oder Ikonen bei der Anbetung nicht billigt – alles andere ist ein Mythos.
Ja, das durfte man nicht, da Gott keinen physischen Körper hatte. Jesus hatte jedoch einen physischen Körper und war sichtbar.
Verse:
Johannes 1:18 - Luther Bibel 1545 (LUTH1545)
<18> Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat es uns verkündigt.
Kolosser 1:15-16 - Luther Bibel 1545 (LUTH1545)
<15> welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor allen Kreaturen.
<16> Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
Hebräer 1:3 - Luther Bibel 1545 (LUTH1545)
<3> welcher, sintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Wort und hat gemacht die Reinigung unsrer Sünden durch sich selbst, hat er sich gesetzt zu der Rechten der Majestät in der Höhe