Ich habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass ich in meiner Beziehung sehr viel mehr gebe, als ich zurück bekomme. Über die Zeit hat sich das so eingeschlichen, wahrscheinlich weil ich nicht rechtzeitig klare Grenzen gesetzt habe.
Beispielsweise hat es sich so eingebürgert, wenn wir auf Einladungen sind, dass ich dann die Heimfahrt übernehme, damit mein Partner dort auch sein Bier trinken kann. Gerne habe ich das in den seltensten Fällen gemacht, weil ich ein Sehproblem habe, das insbesondere bei Dunkelheit zu Tage tritt. Ich habe es aber übernommen, um ihm einen Gefallen zu tun. Jetzt ist es so, wenn ich ihm sage, dass ich nicht fahren möchte, haben wir jedes Mal eine leidige Diskussion, die in der Regel damit endet, dass ich doch fahre, und er mich noch kritisiert, wenn ich nicht so toll fahre, wie er.
Oder er sieht in irgendeinem Prospekt irgendetwas, das ihm gefällt. Dann werde ich losgeschickt, weil ich in der Innenstadt arbeite. Ich nutze dann meistens die Mittagspause. Am Montag gehe ich hin, schaue was es gibt und checke die Qualität und bespreche das dann mit ihm. Am Dienstag gehe ich dann das einkaufen, was wir besprochen haben.... und am Mittwoch tausche ich wieder um, weil es ihm nicht gefallen hat....
Er ist beruflich schon stark eingespannt, und ich habe tatsächlich einiges gerne für ihn erledigt, um ihn zu unterstützen. Aber inzwischen habe ich das Gefühl, das wird ausgenutzt und es kommt nichts zurück. Bei mir ist seit Wochen eine Lampe kaputt. Ich habe ihn mehrfach gebeten, sich darum zu kümmern. BIs jetzt ist nichts passiert.
Was meint Ihr? Sind hier klare Worte nötig, oder Taten?
Grade vorhin hat er mich gefragt, ich ich nicht nächste Woche ein Treffen mit meiner besten Freundin verschieben könnte, damit ich ihn abholen kann, vom Weihnachtsbaumaufstellen bei ihm im Büro.....dann könnte er einen Glühwein trinken. Ich habe gute Lust ja zu sagen, und ihn einfach da stehen zu lassen...