Philosophie – die neusten Beiträge

Dauerhaft Schuldgefühle wegen Elend?

Hi,

Ich fühle mich, eigentlich seit ich denken kann, schuldig für mein Leben im Wohlstand.

Meine Familie ist nicht reich, aber auch nicht arm, also wir sind halt so Mittelstand. Und je älter ich werde, bin jetzt fünfzehn, desto mehr wird mir klar wie glücklich ich mich für mein Leben schätzen kann, weil ich Essen, Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkunft habe etc.

Aber es fällt mir sehr schwer dankbar zu sein, mich also an meinem Glück zu "erfreuen", weil ich mir dann morbide, heuchlerisch, räuberisch vorkomme im Angesicht des Leids, der Armut, des Hungers die auf der Erde herrschen. Das hat in der Vergangenheit schon zu schlimmen mentalen Zuständen geführt, ich konnte keinen Spaß mehr haben, hab mir verboten zu essen etc, aber ich habe verstanden, dass man so keinem helfen kann und das einfach unnötig und ein lächerlicher Ansatz zur Problemlösung ist. ich weiß auch dass ich die Welt nicht retten kann und soll und muss, und dass ich akzeptieren muss, nur tun zu können, was in meiner Kraft steht.

Meine Frage ist jetzt, 1: Kann das jemand nachvollziehen und fühlt sich noch jemand so, oder schafft ihr es, einen rationalen Blick zu behalten, und 2: Aus eurer Sicht, glaubt ihr, jemand, der es gut hat, muss sich schuldig fühlen, solange er dafür niemandem intentionell geschadet hat?

Luxus, Psychologie, Liebe und Beziehung, Philosophie, Schuldgefühle, Wohlstand, Ethik und Moral, Philosophie und Gesellschaft

Warum ist die Welt und der Mensch so grausam?

Ich verstehe beim besten Willen nicht warum Menschen so grausam sind. Gerade Folter von unschuldigen Menschen oder Serienmörder lösen in mir so ein Unverständnis aus, ich kann es einfach nicht fassen. Ich weiß dass Serienmörder oft psychisch Kranke sind trotzdem verstehe ich dann die Folter oder den Krieg nicht bzw. warum Menschen das machen.

Auch Kriege sieht man ja in der Ukraine und vielen anderen Ländern finden statt, obwohl wir wissen wie schlimm Kriege tatsächlich sind.

Daher frage ich mich, warum ist der Mensch zu solchen schlimmen Taten imstande, teilweise haben viele auch Angst, dass man selbst mal Opfer werden kann und was kann man denn dagegen tun?

Da kommt man sich schon eher Hilflos vor. Denn wenn Gesetze zur Wahrung der Menschenrechte nicht eingehalten werden, was kann man denn dann dagegen tun? Sieht man ja auch daran, dass die WM in Katar stattfindet obowohl die Arbeiter dort wie Sklaven behandelt wurden und viele verstarben.

Da sieht die Welt wie ein sehr düsterer Ort aus und das wirkt auf mich zumindest gerade sehr deprimierend und traurig. Wie geht man denn damit um? Klar kann man sich einreden, dass das einem selbst nie passiert weil viele von uns unglaublich priviligiert sind aber das ändert ja nichts an der eigentlichen Sache...
Was meint ihr dazu?

LG

Leben, Religion, Menschen, Psychologie, Gesellschaft, Menschenrechte, Moral, Philosophie, Ethik und Moral, Philosophie und Gesellschaft

Wie bewerten neutrale Islamwissenschaftler:innen den Islam?

Es gibt Menschen, die sagen, der Islam sei ja eine ganz bedenkenlose Sache und wer was dagegen sagt sei in Wahrheit ja nur Rassist.

Und dann gibt es Menschen, die ahnen eine feindliche Übernahme voraus, möchten so wenig Muslime wie möglich ins Land lassen, weil sie den Eindruck haben, das sei das inhärente Wesen des Islams, das von genügend Muslimen getragen werde, um eine sog. "stille Übernahme" durchzusetzen.

Was ich erstmal interessant finde: Dass sich bei BEIDEN Extremata Muslime wie auch Nichtmuslime finden lassen. Wobei der Anteil der liberalen, islamkritischen Muslime natürlich verschwindend gering sein dürfte. Aber auch wenn sie von innen heraus (bzw. als Aussteiger:innen) kritisieren: Sie haben erstmal nur ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen, es ist natürlich Insiderwissen, aber es ist doch auf ihre persönliche Bubble begrenzt. Das hilft mir nicht unbedingt sehr viel weiter. Islamische Communities sind verschieden. Was mich heute interessiert sind die Einschätzungen von Menschen, die sich wissenschaftlich mit dem Islam, übergreifend mit seinen vielen Facetten auseinandergesetzt haben. Mit seiner Geschichte, in vielen verschiedenen Ländern. In-depth.

Was ich für wichtig halte: Das was ich in den Fragetitel schrieb. Neutrale. Wer dann natürlich erstmal sofort wegfällt, sind diejenigen, die ihre eigene Religion bewerten sollen (und ein positives Urteil fällen). Wenn sie tatsächlich ein sehr kritisches und warnendes Urteil fällen, ist das natürlich interessant. Aber nur als Wissenschaftler:innen, wie gesagt! Ebenso UNinteressant finde ich gerade die Ansichten rechtskonservativer. Ich weiß, was sie sagen, weil ich es mir anhöre, aber es geht hier um eine neutrale Sicht, und wenn man ohnehin mit so einer Einstellung an Thema herangeht, dann ist bei jeglicher wissenschaftlicher Betrachtung ein Bias da, da bin ich mir sicher. Mich würden also die Ansichten von Leuten interessieren, die den Islam studiert haben, und von denen man weder eine "wer kritisiert ist Rassist"- als auch eine "das sind alles Terroristen"-Ansicht hören wird.

Ich möchte wissen, wie Islamwissenschaftler:innen, die neutral sind, heißen und was sie zu den großen Streitpunkten sagen, die so oft so emotional diskutiert werden: Welche Werte bringen muslimische Flüchtlinge mit, wird sich das langfristig auf unser Land oder Europa auswirken, und wenn Ja, wie? Wenn Nein, warum nicht? Wie ist die Angst mancher vor einer stillen Islamisierung zu bewerten, auch im Hinblick auf die neuesten Ereignisse mit dem neuen Grünen-Chef, der vor 3 Tagen im Bundestag davon sprach, Teile der Sharia in Deutschland rechtsfähig machen zu wollen? Mehr Punkte fallen mir grad spontan nicht ein, aber es gibt sicher noch viel.

Bitte nur sachliche und kluge Antworten. Auf wissenschaftlicher Ebene sollten sich verschiedene Ansichten austauschen können. Ich möchte nur wissen, was die Wissenschaft sagt. Wer hetzen oder propagandieren will, lernt den Meldeknopf kennen. Dankeschön!

Religion, Islam, Politik, Wissenschaft, Psychologie, Ethik, Gesellschaft, islamisierung, Islamwissenschaft, Koran, Moral, Philosophie, Rassismus, Theologie, Wert, Ethik und Moral, Philosophie und Gesellschaft, Gefährlicher Islam

Philosophie Frage über 3 Kritiken von Cicero an Epikur?

Ich habe am Montag einen Test in Philosophie und brauche dringend Hilfe. Wir beschäftigen uns im Philosophie Unterricht mit 3 Kritiken von Cicero an Epikur. Ich habe mühe alle 3 zu verstehen. (Anbei noch das Bild, welches wir vom Lehrer bekommen haben... Aber wer das entziffern kann wird als 8. Weltwunder getauft.)

  1. Epikur hat keinen klaren Begriff von "Lust" (im Bild auf der rechten Seite): bsp. wenn ich Durst habe: ist das Trinken lustvoll/also ist Lust in Bewegung (kinetisch) oder ist die höchste Lust wenn der Durst gelöscht ist/ also Lust als Zustand (Katastematisch).
  2. Tugend vor blosser Lust (im Bild in der Mitte, leicht unten): Cicero definiert das Gute mit: "... dass eben das (das Gute) der Lohn der Pflichterfüllung sein soll, seine Pflicht erfüllt zu haben." und Cicero sagt, glaube ich, dass es ohne Tugend kein Gutes gibt. Aber ich verstehe hier die Sicht von Cicero nicht...
  3. Epikurs Ratschläge fürs Leben taugen nichts! (im Bild auf der linken Seite): Ich glaube hier fasst Cicero einige Kritikpunkte zusammen: Geist über den Körper zu stellen sei falsch, Vergangene Lust/die Tugend wird angestrebt und nicht die Lust, wieso sollte ein einfacheres Mahl wie Brot und Wasser in gleicher Weise Lust bereiten wie ein feineres und zuletzt kritisiert Cicero den 4.ten Lehrsatz von Epikur: was ist der Unterschied zwischen grossen kurzen Schmerzen und schwachen langen? und sagt, dass dies Fragwürdig sei.

Alles was ich hier oben geschrieben habe ist meine Interpretierung vom Bild, welches wir bekommen haben. Vielleicht ist es aber auch totaler Schwachsinn und falls jemand dieses Bild versteht oder sich mit Cicero auskennt, wäre ich sehr dankbar darüber.

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Schule, Philosophie, Epikur

Wie kann man Verluste besser verarbeiten?

Hey, ich habe gestern meinen 19 Jahre alten Kater verloren. Er hatte einen riesigen Lebertumor, der in die Lunge gestreut hatte, weswegen er kaum noch Luft bekam. Wir waren dann beim Tierarzt, als es immer schlimmer wurde und er richtig nach Luft hecheln musste. Dieser machte dann ein Röntgen von seiner Luftröhre, die einen gewaltigen Knick hatte. Er meinte darauf, dass wir ihn einschläfern lassen sollten…

Ich war gottseidank nicht dabei. Ich hätte das nervlich nicht ausgehalten. Meine Mutter war bei ihm und er ist friedlich in ihren Armen eingeschlafen. Darauf haben wir ihn in unserem Garten unter einem Strauch beerdigt, unter dem er immer gerne gelegen hat. Meine Mutter hat ihn in ein Shirt von sich gewickelt. Das war furchtbar emotional, wir haben so geweint…

Ich komme irgendwie jetzt nur ganz schwer damit klar, weil ich das Gefühl habe, es wäre ein Teil von mir gestorben. Er begleitete mich wortwörtlich schon mein ganzes Leben lang. Er war schon da, als ich geboren wurde und war bisher immer an meiner Seite. Er war praktisch mein Bruder… Ich weiß auch nicht.. ich hätte einfach nicht gedacht, dass er wirklich irgendwann sterben würde, dieser Gedanke wirkte immer so surreal. Genau so surreal fühlt es sich jetzt an, dass er nicht mehr auf seiner warmen Decke im Wohnzimmer liegt, sondern unter der kalten Erde im Garten… Ich werde schon wieder emotional 😔 Wie kann ich das irgendwie besser verarbeiten, denn aktuell zieht mich alles herunter.

Hier ist mal ein Bild vom kleinen Kerl


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Tiere, Haustiere, Tod, Katze, Psychologie, Gesundheit und Medizin, Philosophie, Verlust

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