Mir geht es momentan wirklich schlecht, und ich muss einfach mal alles loswerden. Ich bin schwanger und muss am Montag eingeleitet werden. Vorher habe ich in einer Notunterkunft gelebt, aber nachdem mein Partner durch eine Gewalttat gestorben ist, bekam ich eine sehr kurze Frist, wann ich ausziehen soll. Zum Glück habe ich kurzfristig eine Sozialwohnung bekommen, wofür ich sehr dankbar bin. Aber momentan fühle ich mich total unwohl, weil die Wohnung renovierungsbedürftig ist, die Nachbarn streitsüchtig und laut sind, und mir einfach Möbel und Haushaltsgeräte fehlen.
Ich habe beim Jobcenter einen Antrag auf Erstausstattung gestellt und wurde an das Sozialkaufhaus des Sozialamts weitergeleitet. Der zuständige Mitarbeiter hat meine Wohnung zweimal besichtigt und alles aufgeschrieben, was ich brauche. Er meinte, dass er mich 4 bis 8 Tagen für ein Liefertermin anrufen würde. Trotz mehrmaliger Nachfrage hat er dann letztendlich "zugegeben", dass er mein Fall jedes mal vergessen/nach hinten verschoben hatte und dass die doch nichts auf Lager hätten. Er meinte, dass seine Kollegin es bearbeiten wird und es an das Jobcenter meldet, damit ich Zuschüsse erhalte, aber dass das länger dauern kann, bis die Kollegin es bearbeitet hat.
Die Beraterin aus Caritas, die für mich zuständig ist, konnte mir nicht wirklich weiterhelfen. Sie meinte, ich solle nicht alles auf einmal kaufen, sobald das Geld da ist und dass ich das schon schaffen werde. Momentan schlafe ich auf einem Luftbett, weil es mir körperlich zu anstrengend ist, auf einer Matratze auf dem Boden zu liegen und immer wieder aufzustehen, um zur Toilette zu gehen. Ich schaffe es jetzt auch nicht, gebrauchte Möbel zu besorgen und in die Wohnung (7. Stock ohne Aufzug) zu schleppen. Ich hatte eine Waschmaschine bestellt, aber da gibt es Probleme wegen einem Aufsatz und soll es dem Vermieter melden, der sich wohl darum kümmern soll, aber der Vermieter meint wiederum, dass er damit nichts damit zu tun hat und ich es selber bauen soll oder es professionell machen lassen soll. Ich ernähre mich gerade nur mit Lebensmitteln, wofür man keinen Kühlschrank braucht. Ich habe riesige Angst, nach der Geburt nicht schnell wieder fit zu werden, und fühle mich allgemein total unvorbereitet auf das Wochenbett. Heute kam das Babybett an, das ich mit viel Mühe hochgetragen habe. Da ich handwerklich sehr ungeschickt bin, habe ich irgendwie Druck, dass ich das Bett irgendwie falsch zusammenbaue und meinem Baby keine sichere Schlafmöglichkeit bieten kann (ich weiß nicht, ob es gut ist, mit dem Baby auf einem Luftbett zu schlafen). Allgemein bin ich die letzten Tage sehr emotional, weil ich meinen Partner unglaublich vermisse und seinen Tod nicht verarbeiten kann. Ich habe meine Gefühle in den letzten Wochen so unterdrückt, aber seit ein paar Tagen muss ich regelrecht weinen. Es schmerzt sehr, dass er nicht da ist und unser Baby nicht kennenlernen wird. Und ich habe noch viel zu tun und schaffe es körperlich gerade einfach nicht. Ich habe Angst vor der Einleitung und das ich bei der Geburt allein sein werde. Ich habe keine Freunde und meine Erzeuger will ich kein Kontakt haben.
Gibt es Unterstützung oder Möglichkeiten, die den Alltag während des Wochenbetts ein wenig entlasten können?