Der Hund meiner Spaziergänger-Freundin und ihr Ansatz hat mich zum überlegen gebracht. Die Art, wie wir unsere Hunde ernähren, ist ein Spiegelbild historischer Machtstrukturen und kolonialistischer Denkweisen.
Warum gehen wir als Menschen automatisch davon aus, dass unsere Hunde Fleisch essen müssen? Ist es nicht auffällig, dass die Vorstellung vom „natürlichen Fleischfresser“ genau den kapitalistischen Interessen der Fleischindustrie in die Hände spielt? Während wir Menschen immer mehr pflanzliche Alternativen für uns entdecken, zwingen wir unsere Vierbeiner weiterhin in ein System der Fleischabhängigkeit – ein System, das tief in der gewaltvollen Vergangenheit unserer Spezies verwurzelt ist.
Schon im Kolonialismus wurde die Beherrschung der Natur als Recht des Menschen propagiert. Tiere wurden domestiziert, versklavt, und ihre Ernährung wurde „gelenkt“, um die Bedürfnisse der Herrschenden zu erfüllen. Heute setzen wir dieses Erbe fort, indem wir uns anmaßen, für unsere Hunde zu entscheiden, ohne ihnen eine echte Wahl zu lassen. Würde ein Hund, wenn er frei von gesellschaftlichen Zwängen wäre, wirklich ein Stück Rindfleisch einem sorgfältig ausgewählten, nachhaltigen Soja-Tempeh vorziehen?
Hunde sind hochintelligente Wesen, die mehr verdienen als die Rolle des fleischfressenden „Haustiers“, das unsere eigenen Überzeugungen widerspiegeln muss. Es ist Zeit, die Machtstrukturen in der Tierernährung zu hinterfragen und unseren Hunden eine ethischere, dekoloniale Alternative zu bieten.
Können wir es wirklich vertreten, dass Hunde weiterhin ein Produkt der imperialistischen Fleischwirtschaft bleiben?