Wie kann man die biblische Sintflutgeschichte mit dem heutigen Stand der Wissenschaft vereinbaren – besonders was die angebliche Abstammung aller Menschen von?
Ich beschäftige mich gerade kritisch mit der Sintflutgeschichte aus der Bibel und mit dem, was z. B. die Zeugen Jehovas dazu lehren. Laut ihrer Interpretation sollen ja alle heute lebenden Menschen von Noah und seinen drei Söhnen abstammen, da die Sintflut angeblich um 2400 v. Chr. die ganze Erde bedeckt und alles Leben ausgelöscht hat – außer was auf der Arche war.
Was mich stutzig macht:
Schon kurz nach diesem Zeitpunkt (laut biblischer Zeitlinie) existieren Hochkulturen in Ägypten, Mesopotamien, China, Indien – ohne Unterbrechung. Auch die Besiedelung Nord- und Südamerikas sowie Australiens soll ja angeblich wieder durch Nachfahren Noahs erfolgt sein – wie soll das so schnell gegangen sein? Es gibt dort kulturelle und sprachliche Entwicklungen, die viel weiter zurückreichen als 2400 v. Chr.
Auch Tontafeln, Gräber, Knochen und andere archäologische Funde sprechen gegen eine weltweite Sintflut und gegen eine völlige Neubesiedelung durch nur 8 Personen.
Meine Frage:
Wie ordnet ihr das ein? Gibt es auch unter Christen unterschiedliche Sichtweisen dazu? Und was spricht aus eurer Sicht gegen die wörtliche Auslegung dieser Flutgeschichte, wie sie z. B. die Zeugen Jehovas vertreten?