Seid ihr auch immer so gespannt, wenn die Leitende Körperschaft wieder „neues Licht“ veröffentlicht, um eine alte Lehre zu rechtfertigen?

Mir fällt auf, dass es bei den Zeugen Jehovas regelmäßig „neues Licht“ gibt – also angebliche neue Erkenntnisse aus der Bibel, die oft dazu dienen, widersprüchliche oder überholte Lehren zu erklären oder glattzubügeln.

Was ich mich dabei immer frage:

Wenn es wirklich göttlich geführte „Erkenntnis“ ist – warum ändert sich dann so vieles, und warum wird Altes manchmal komplett verworfen?

Ein paar Beispiele:

  • Die „Generationen-Lehre“ wurde schon mehrmals angepasst, zuletzt zur „überlappenden Generation“ – was sehr konstruiert wirkt.
  • Die Lehre zu den „höheren Obrigkeiten“ wurde jahrzehntelang falsch verstanden (man meinte Jehova und Jesus statt Staat und Regierung) – und dann plötzlich wieder geändert.
  • Auch das Verständnis von Jehova als Richter in Harmagedon wird mal so, mal so dargestellt – je nach Bedarf.

Und trotzdem wird jedes Mal gesagt, es sei „neues Licht“, das Jehova zur rechten Zeit gegeben habe“.

Man könnte fast sagen:

Altes Licht = falsch. Neues Licht = richtig. Zweifel daran = Schwäche im Glauben.

Mich würde interessieren

🔸 Geht es nur mir so – oder wartet ihr manchmal auch schon darauf, wie sie eine alte Lehre wieder „neu verpacken“, um sie zu retten?

🔸 Glauben wirklich noch alle, dass das von Jehova kommt – oder ist es eher menschliche Organisationstaktik?

Zeugen Jehovas, Sekte, Sektenkult

Ist es biblisch, dass Ausgeschlossene bei den Zeugen Jehovas trotz echter Reue ein Jahr oder länger auf Wiederaufnahme warten müssen?

Ich habe eine Frage an Bibelkundige oder (ehemalige) Zeugen Jehovas:

Bei den Zeugen Jehovas ist es so, dass Ausgeschlossene – selbst wenn sie reumütig sind, regelmäßig die Zusammenkünfte besuchen und sich wieder an alles halten – in der Regel mindestens ein Jahr warten müssen, bis die Ältesten eine Wiederaufnahme überhaupt in Erwägung ziehen.

Ich frage mich: Ist das biblisch begründet? Oder ist das eher eine Organisationsregel, die über das hinausgeht, was die Bibel lehrt?

Denn wenn man sich die Art und Weise ansieht, wie Jesus mit reumütigen Sündern umging, sieht das ganz anders aus:

📖 Beispiele aus der Bibel:
  • Die Ehebrecherin (Johannes 8:3–11):
  • Die religiösen Führer wollten sie steinigen. Jesus antwortete:
„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“
Und als sie gingen, sagte er zu ihr:
„Ich verurteile dich auch nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr.“
  • Der verlorene Sohn (Lukas 15:11–32):
  • Der Sohn kehrt reumütig zurück. Der Vater rennt ihm entgegen, umarmt ihn, und nimmt ihn sofort wieder auf, ohne Probezeit oder Beobachtung.
  • Er sagt nicht: „Du darfst jetzt ein Jahr auf dem Hof arbeiten, bevor du wieder mein Sohn bist.“
  • Der Zöllner Zachäus (Lukas 19:1–10):
  • Nachdem Zachäus ehrlich bereut, sagt Jesus:
„Heute ist diesem Haus Rettung widerfahren.“
❓ Meine Gedanken:

Jesus hat nie Menschen bestraft, die ehrlich umkehrten. Er hat sie sofort angenommen – mit Liebe, Würde und Vergebung.

Warum also sollten Christen heute mit reumütigen Menschen härter umgehen als Jesus selbst?

Gibt es irgendwo in der Bibel eine Regel, dass Reue erst nach einem Jahr „gültig“ ist?

Oder ist das eher eine menschliche Regel zur Kontrolle?

Was meint ihr dazu?

Gott, Jesus Christus