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Sind wir nur durch den Glauben errettet(orthodox)?

Hallo an alle orthodoxen,

Ich habe eine Frage

Viele orthodoxen und Protestanten debattieren oft wie wir errettet werden und ich habe Angst weil ich denke dass ich vielleicht nicht zu 100% weiß ob ich errettet werde oder nicht wenn ich denke dass nur der glaube zählt, weil z.B. der Mann der neben Jesus gekreuzigt wurde an ihm geglaubt hat, ohne ein Werk zu tun und trotzdem bin Jesus Christus errettet wurde.

An die orthodoxen:

Ist es falsch oder richtig was ich glaube:

Ich glaube dass Wir nur durch Gnade errettet sind weil wir sonst Jesus nicht zu 100% vertrauen und wir sonst denken, dass Jesus Werk nicht genug wäre, um in den Himmel zu kommen.Aber Gnade ohne Werke sind tot,dass heißt dass man Werke tuhen sollte um Jesus Christus zu danken und eine Beziehung mit Gott zu führen.Doch diese Werke sind nicht Die Gründe der Errettung.Sie sind der Beweis dafür,denn wir können den Himmel nicht verdienen weil die Werke nicht zählen aber die Werke sind gut,um Jesus Christus zu danken.

Ich glaube, dass echte Gnade Werke braucht weil man durch Werke seine Gnade verstärkt l.Aber wir sind trotzdem nur durch Gnade errettet und nicht durch Werke.

In der Bibel steht, dass Gott will, dass wir Werke tuhen sollen aber wir nur durch Gnade errettet sind.

Also kurz zusammengefasst:

Wir sind nur durch Gnade errettet doch Gnade ohne Werke ist tot.Werke sind nicht die Ursache für die errettung aber der Beweis.

Richtig 75%
Nein 25%
Kirche, Christentum, Bibel, Evangelium, Gott, Heilige Schrift, Jesus Christus, Religionswissenschaft, Sünde, Theologie

Warum folgen Zeugen Jehovas einer Bibel, die von einer Kirche zusammengestellt wurde, deren Lehren sie ablehnen?

Kontext zur Bibelgeschichte:

Die Bibel, wie wir sie heute kennen, ist kein einzelnes Buch, sondern eine Sammlung von Schriften, die über mehrere Jahrhunderte entstanden und erst spät kanonisiert wurden. Die hebräische Bibel (Tanach) war für das Judentum schon relativ früh festgelegt, doch das Neue Testament wurde erst im 4. Jahrhundert allmählich verbindlich.

Die Schlüsselpersonen der Kanonbildung waren Kirchenväter wie Irenäus, Tertullian, Athanasius, Hieronymus, Augustinus also exakt jene Figuren, die von den Zeugen Jehovas eigentlich als „abgefallene Christen“ betrachtet werden.

Kaiser Konstantin selbst stellte keinen Kanon auf, aber unter seinem Einfluss und mit dem Ziel, das Christentum als einheitliche Religion im Römischen Reich zu festigen, kam es zur Förderung einheitlicher Lehren. Das Konzil von Nicäa (325 n. Chr.) spielte dabei eine zentrale Rolle, vor allem in der Verwerfung des Arianismus einer Lehre, die Jesus als erschaffenes Wesen betrachtete (heute: JW-Lehre!).

Die 66 Bücher, auf die sich die Zeugen Jehovas heute berufen (protestantischer Kanon), wurden also durch die Kirche festgelegt, und zwar mit dem Ziel, bestimmte Lehren zu sichern, z. B.:

  • Trinität (Vater, Sohn, Heiliger Geist als eine Einheit)
  • Göttlichkeit Jesu
  • Leibliche Auferstehung
  • Unsterblichkeit der Seele
  • Ewige Höllenstrafe

Widerspruch:

Die Zeugen Jehovas lehnen alle diese Dogmen ab, benutzen aber eine Bibel, die gerade diese Lehren sichern soll. Ein innerer Widerspruch, über den kaum jemand spricht.

Ausgeschlossene Schriften näher an JW-Theologie?

Viele Schriften, die eine andere Sicht vertreten z. B. den Arianismus, eine geistige Auferstehung oder ein vernichtendes Endgericht statt ewiger Hölle wurden ausgeschlossen. Und das ist besonders interessant, weil einige apokryphe Texte der Theologie der Zeugen Jehovas tatsächlich näherstehen als die kanonischen Evangelien.

Hier einige Beispiele der Apokryphen:

Das Buch Henoch

Das Buch beschreibt eine klar gegliederte Engelshierarchie und kosmische Ordnung eine Vorstellung, die gut zur ZJ-Lehre von Jesus als Erzengel Michael und den „himmlischen Heerscharen“ passt. Es vermittelt außerdem das Bild eines unsichtbaren geistigen Kampfes, wie er im Denken der ZJ zentral ist.

2. Henoch (slawisches Henochbuch)

Wieder die kosmische Ordnung, Erzengeltheologie, Vorstellung vom künftigen Gericht durch einen erhöhten Mittler theologisch anschlussfähig an ihre Endzeitlehre.

Der Hirt des Hermas

Sehr stark! Die zentrale Botschaft ist eine Art Werkgerechtigkeit – Erlösung hängt davon ab, wie gehorsam und moralisch rein ein Mensch lebt. Außerdem ist von einer kleinen Gruppe von „Versiegelten“ die Rede, die gerettet werden eine offensichtliche Parallele zu den 144.000 bei den ZJ. Auch das Bild der „Turm-Bausteine“, die für würdige Menschen stehen, erinnert an ihre Sicht vom Bau der neuen Welt.

Barnabasbrief

Klare Nähe im Ausschließlichkeitsanspruch („Nur wir haben die Wahrheit“) und der Ablehnung traditioneller Kirche und Liturgie. Auch die scharfe Trennung zwischen „wahren Gläubigen“ und allen anderen spiegelt die ZJ-Rhetorik.

Evangelium nach Thomas

Die Verneinung einer leiblichen Auferstehung und der Fokus auf eine geistige Erscheinung Jesu passt zu ihrer Lehre, dass Jesus als Geistwesen auferstanden sei und nicht mit einem realen Körper.

Apokalypse des Petrus

Keine ewige Hölle sondern zeitlich begrenzte oder bildhafte Strafe. Diese Sichtweise ähnelt der ZJ-Lehre von der „Vernichtung der Bösen“, statt ewigem Feuer.

Didache (Lehre der Zwölf Apostel)

Deutliche Betonung von Verhaltensregeln, Gemeindezucht, Evangelisationsethos und Apokalyptik wie bei ZJ mit ihrer Erwartung eines kommenden Gerichts und dem Leben nach göttlichen „Ordnungen“.

In diesen verworfenen Schriften spiegeln Elemente wider, die man heute bei den Zeugen Jehovas findet:

▪️ Jesus als Geistwesen statt leiblich auferstandener Gott

▪️ Heilsgewissheit nur für eine kleine, moralisch reine Elite

▪️ Ablehnung der ewigen Hölle

▪️ Strenge Lebensführung als Voraussetzung für Rettung (Werksgerechtigkeit)

Ironischerweise berufen sich die ZJ aber auf eine Bibel, die gerade diese Sichtweisen unterdrückt wollte und werfen zugleich jene Texte weg, die ihrer eigenen Theologie am nächsten kommen.

Zusammenfassung für die Diskussion:

Die Zeugen Jehovas behaupten, allein die Bibel als Grundlage ihres Glaubens zu haben aber sie ignorieren dabei, dass der Kanon, auf den sie sich berufen, von der Kirche festgelegt wurde, deren Lehren sie ablehnen.

Noch paradoxer: Einige ihrer zentralen Überzeugungen (z. B. Vernichtung statt Hölle, Geistwesen-Christus, exklusive Elite) finden keine solide Basis im Kanon, sondern tauchen eher in den apokryphen Texten auf, die von der Kirche verworfen wurden, die sie aber selbst wiederum auch als „abgefallen“ betrachten.

Ich hoffe, das war nicht zu komplex und ihr konntet mir folgen. Bitte bleibt in der Diskussion sachlich. Vielen Dank an alle, die sich beteiligen.

Kirche, Christentum, Zeugen Jehovas, Bibel, Christen, Dreieinigkeit, Heilige Schrift, Historie, Religionskritik, Religionswissenschaft, Sekte, Theologie

Jesu Kreuzigung und die zwei Räuber?

Der eine Räuber bereute seine Sünden. Und er sprach zu Jesu: HERR, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradiese sein. (Lukas 23:43) –  das kürzeste Gebet, um Jesus anzunehmen und für alle Ewigkeit vor der Hölle gerettet zu sein.

Nun meine Frage:

Ist dieser eine Räuber der erste Mensch auf der ganzen Welt der schon bei Jesus im Paradies also Himmelreich ist ? (Weil Jesus es ihm ja direkt versprochen hat).

Denn eigentlich kann doch ein Mensch erst bei Jesus im Himmelreich sein, wenn Jesus wieder auf die Erde kommt. (Königsherrschaft über die Erde). Ist die Seele nicht nach dem Tod sozusagen in einer Zwischenwelt, wo es keine Zeit gibt: „als die Stätte im Totenreich, wo die Seelen der Gerechten bis zur Auferstehung weilen“. .....?

Hat also der Räuber von Jesus große Gnade geschenkt bekommen, sofort bei Jesus im Himmel zu sein?

Und was ist im Alten Testament mit z.B. Mose, Josua oder Hiob, sie sind doch alle auch noch Nicht bei Jesus im Himmelreich? Oder im Neuen Testament die Apostel?

Zusätzliche Fragen:

Was ist der Unterschied von Paradies oder Garten Eden und Himmelreich/Königreich? Neuer Himmel, Neue Erde (Offenbarung).

Wie hießen die Räuber? Wurden die Namen genannt?

Wann erfüllt sich das, was Jesus zu dem Räuber sagte? (Joh. 20:17) Was ist mit "Heute" gemeint? Wenn Jesus erst kommt?

Interessante Website: (Google eingabe)

Der Standpunkt der Bibel „Du wirst mit mir im Paradiese sein“ — Wo? Wann?

Religion, Jesus, Christentum, Bibel, Jesus Christus, Neues Testament, Religionswissenschaft, Theologie, Bibelstelle, Kreuzigung Jesus