Frage an Christen: Akzeptiert es Gott wenn man eine andere Meinung hat als er?

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Ja, klar/kein Problem 52%
Nein, mann muss/soll sich Gott voll und ganz unterwerfen... 48%

17 Antworten

Ja, klar/kein Problem

Gott hat den freien Willen erschaffen , die Intelligenz um nachzudenken und es haben schon viele Heilige mit Gott diskutiert weil sie anderer Meinung waren. Das stört ihn nicht und er liebt alle seine Geschöpfe.

Was die Hölle angeht - es schmerzt ihn genauso, wenn eine Seele zu Satan geht und nicht auf seine Liebe antwortet. Ich habe mal gelesen, dass jeder Mensch nach seinem Tod von Jesus gefragt wird, willst du zu mir in den Himmel. Nur wenn der Mensch so von Hass geprägt ist und die Liebe und Barmherzigkeit Gottes und des Lammes der für genau diese Sünder gelitten hat ablehnt, dann kann Gott ihn ja nicht in den Himmel zwingen-dann geht der Mensch "freiwillig" in den Raum des Hasses, der Verzweiflung und der ewigen Ablehnung und des Verlustes Gottes.

Deine Frage setzt voraus, dass die Sache mit der ewigen Hölle so stimmt, tut sie aber nicht. Räume bitte eine Antwortoption dafür ein, dass die kath. Kirche schon vor vielen Jahrhunderten mit der ewigen Hölle eine Lüge in die Welt gesetzt hat. Jesus lehrte das nie.

Wichtiger theologischer Hinweis: Die Phrase "Von Ewigkeit zu Ewigkeit" ist eine klare Falschübersetzung, im Altgriechischen wird dort von "Äon" gesprochen, also ein Zeitalter, das >begrenzt< ist! Es müsste heißen "von Zeitalter zu Zeitalter" und die konkrete Zeitdauer ist individuell sehr abweichend. In Wahrheit ist die Zeit des Leidens also immer sehr begrenzt.

Gott gibt immer neue Chancen, das Leid hat nur den Zweck des Lernen, damit eine seelische Läuterung und Weiterentwicklung erfolgt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Spezielle Ausbildung u. spirituelle Praxis über viele Jahre
Reho797  23.04.2024, 15:27

Sehr richtig die Hölle wurde durch viele Konzile hinzugelogen.

Um Menschen damit erpressbar zumachen und gehorsam gegenüber der Kirche aber nicht gegenüber Gott.

Die Bibel kennt die Hölle nicht weder Jesus noch ein Prophet hat jemals davon geredet.

2
helmutwk  23.04.2024, 15:34
@Reho797
Die Bibel kennt die Hölle nicht

Doch. Das Wort »Hölle« (gehenna) kommt zwölf mal im Neueen Testament vor.

Und komme jetzt bitte nicht mit der Legende des Rabbi Kimchi, der was von brennenden Müllhaufen gefaselt hat!

0
Reho797  23.04.2024, 15:39
@helmutwk

ich kenne zwar den Kimchi aber den wollte ich jetzt nicht raus holen.

Dieser Ort hat zweifelsohne eine grauenvolle Vergangenheit. Zu alttestamentlicher Zeit wurden hier bei kultischen Handlungen dem Ammoniter-Gott Moloch Kinder geopfert (2.Könige 23,10). Dies geschah auf dem sog. „Thophet“ (wörtlich „Feuerstätte“), einer Höhe, die eigens zu diesem Zweck dort errichtet wurde. Diese Praxis wurde von den Israeliten unter der Regentschaft Solomons im 10. Jh v.Chr. und des Königs Menasseh im 7. Jh. v.Chr. weitergeführt bis in die Zeit des babylonischen Exils (6.Jh. v.Chr.). Der Prophet Jeremia, der diesen unsäglichen Brauch scharf verurteilte, nannte dieses Tal „Schlucht der Umbringung“ (Jer. 7,31-3219,5-9), weil nach dem Gericht Gottes über Jerusalem kein anderer Platz mehr sein wird, die Toten zu begraben (Jer. 19,6-11). So kündigte Jesaja an: „…und sehen die Leichen der Menschen, die da übertraten gegen Mich [Jahwe] … und sie werden zum abstoßenden Anblick allem Fleisch“ (Jes. 66,24). Diese Prophezeiung hat sich mit der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar II. 586 v.Chr. erfüllt.

Spätestens ab dem 8 Jh. v.Chr. diente das Tal als das wichtigste Begräbnisfeld Jerusalems, wie aus archäologischen Ausgrabungen hervorgeht (Jerusalemer Bibellexikon, S. 344). Außerdem wurden ständig Tierkadaver und Unrat verbrannt. Wo Feuer das Fleisch nicht vollständig vernichtete, dürften Würmer oder Maden dies übernommen haben. Was daher die Bibel über diesen Ort sagt, entspricht im Allgemeinen der traditionellen Auffassung, die in rabbinischen und anderen Schriften vertreten wird. Demnach diente das Hinnomtal als Müllgrube der Stadt Jerusalem. In J. B. Phillips’ „New Testament in Modern English“ wird das Wort Gehenna in Matthäus 5,30 mit „Schutthaufen“ wiedergegeben.

In den sog. Evangelien wird von Jesus 11mal auf diesen unheimlichen Ort Bezug genommen. Jesus benutzt die in den Köpfen seiner Zuhörer vorhandenen Bilder von Feuer und Vernichtung, also das Bild des schändlichen Todes, um das Leben im Königreich als Alternative als noch erstrebenswerter darzustellen, das jedes denkbare Opfer lohnt (z.B. Mrk. 9,43-48). An diesem Königreich teilzunehmen, war Generationen von Juden ein großes Ziel – allein, es nicht erleben zu können, wäre eine große Strafe. Einmal noch wird Gehenna im NT erwähnt und zwar in Jak. 3,6 – dort wird besonders deutlich, dass es sich um eine Metapher handelt.

Festzuhalten ist an dieser Stelle, dass der biblische Befund eindeutig ist:

1) Die Bibel beschreibt an keiner Stelle, dass in der Gehenna jemand gequält wird (schon gar nicht nach dem Tod); auch angekündigt wird das nie, weder von den Propheten noch von Jesus. Die Gehenna in der Bibel ist ein Freiluftkrematorium, nicht mehr und nicht weniger.

2) Angesprochen sind außerdem nur Angehörige des Volkes Israel in einem bestimmten Kontext, sowohl im AT als auch im NT. Daraus einen Ort der „ewigen Verdammnis“ ganz allgemein für Gott ferne Menschen zu machen, ist auch aus diesem Grund nicht gerechtfertigt.

Dass dieses Tal dennoch mit einer „Hölle“ in Verbindung gebracht wurde, liegt neben möglichem Wunschdenken an jüdischen Fabeln und Sagen: Beispielsweise soll es laut Talmund (ab 200 n.Chr. entstanden) in dem Tal Hinnom zwischen zwei Palmen ein Erdloch geben, aus dem Rauch aufsteige. Dies, so wird fabuliert, soll der Eingang zu einer Hölle sein (F. Rienecker, Lexikon zur Bibel, Stichwort Hinnom-Tal). Weiterhin machte man in den kultischen Büchern „4. Buch Esra“ und in den „Sibyllinischen Orakeln“ (beide um 100 n. Chr. entstanden) die Gehenna zu einem zukünftigen Strafort (siehe wikipedia). Jeder, der von einer Qualhölle redet und damit die Gehenna meint, sollte also wissen, dass er den Boden der Bibel verlässt und außer-biblische Geschichten verbreitet.

1
helmutwk  23.04.2024, 15:54
@Reho797
ich kenne zwar den Kimchi aber den wollte ich jetzt nicht raus holen

Hast aber indirekt doch.

Außerdem wurden ständig Tierkadaver und Unrat verbrannt.

Dafür gibt es Null archäologische Evidenz. Der erste der darüber berichtete war Rabbi Kimchi.

Spätestens ab dem 8 Jh. v.Chr. diente das Tal als das wichtigste Begräbnisfeld Jerusalems,

Da verwechselst du was. Dieser Friedhof liegt im Tal Kidron, nicht Hinnom. Ist dieser Fehler schon in dem von dir verlinkten Buch?

Jesus benutzt die in den Köpfen seiner Zuhörer vorhandenen Bilder von Feuer und Vernichtung, also das Bild des schändlichen Todes

Schon wieder Unsinn. Ein erst im Mittelalter entstandenes Bild hat die Zuhörer Jesu bestimmt nicht beeinflusst. Schon eher die jüdische Vorstellung von der gehenna als unterirdischen Strafort für Sünder. Aber das wischst du ja als »jüdische Fabeln« beiseite. Dabei passt »jüdische Fabel« doch gut auf die Behauptung, im Tal Hinnom wären Kadaver und Abfälle verbrannt worden …

1) Die Bibel beschreibt an keiner Stelle, dass in der Gehenna jemand gequält wird

Doch, Wurm und Feuer sind Bilder für Qual. Und in anderen Bildern und Gleichnissen geht es auch nicht um Vernichtung:

Mt 22,13 Da befahl der König seinen Dienern: ›Bindet ihm Hände und Füße und werft ihn hinaus in die Finsternis! Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.‹

0
Reho797  23.04.2024, 18:59
@helmutwk

Im Alten Orient gab es durchaus Schilderungen einer strafenden und quälenden Totenwelt. Die alttestamentliche Totenwelt (Scheol) hebt sich davon ab, weil sie bemerkenswerterweise frei von solchen Vorstellungen ist. Schwere Zeiten des Umbruchs und politischer Katastrophen führten allerdings dazu, dass über die Jahrhunderte vermehrt apokalyptische Gedanken ihren Niederschlag in jüdischen Schriften fanden. Dies betraf nicht die Schriften des AT, sondern nicht-offizielle apokryphe Schriften wie das Henochbuch oder das 4. Esrabuch.

Die Apokalyptiker kompensieren ihr Leiden an dem Leid dieser Welt durch phantastische Ausmalungen des Jenseits, der Herrschaft der Seligen und der Qualen der Gottlosen.
E. Hennecke, W Schneemelcher. Neutestamentliche Apokryphen in deutscher Übersetzung. Zitiert in [4].

Das Henochbuch entstand zwischen dem 3. und 1. Jhdt v. Chr. Im Henochbuch wird das Hinnomtal zwar nicht wörtlich genannt, es ist aber eindeutig gemeint [3]. Der Verfasser gibt an, mehrere Reisen ins Jenseits und in die Zukunft unternommen zu haben. Er berichtet davon, was er gesehen hat, um die Menschen vor Versuchungen zu bewahren. Es tauchen erstmals Schilderungen einzelner Folterszenen auf, die von einem Heer von Strafengeln vollzogen werden. Auch ist von verschiedenen Räumen die Rede. Diese Strafen richten sich aber noch ausschliesslich an die herrschende Oberschicht: “Es sind die Mächtigen, die solchermassen gerichtet werden, die falschen Führer des Volkes, versagende Könige und tyrannische Machthaber. Einfache Normalbürger werden nicht erwähnt.” [4]. Das Henochbuch hat das Neue Testament klar beeinflusst. Es war unter frühchristlichen Apologeten bekannt. Tertullian forderte sogar, dass es in den biblischen Kanon aufgenommen werden solle [2, S. 68].

Im 4. Esrabuch, welches ca. 100 n. Chr. entstand, wird der Gerichtsbegriff weiter verallgemeinert. Das Gericht trifft nun alle Menschen. Es findet nach der leiblichen Auferstehung statt. Gott sitzt auf dem Richterthron und schickt die Bösen ins Hinnomtal (Gehenna), welches hier wieder wörtlich genannt wird. Der geographische Kontext des Hinnomtals ist jetzt verschwunden. Es wird nur noch als Symbol für den Ort des Gerichts verwendet.

Du scheinst den Rabbi Kimchi nicht zu mögen kannst du mir sagen wieso

0
helmutwk  25.04.2024, 13:16
@Reho797
Im Alten Orient gab es durchaus Schilderungen einer strafenden und quälenden Totenwelt.

Ja, stimmt.

Aber willst du jetzt alles, was im NT neu ist und im AT nicht oder nur mit Mühe zu finden ist, als heidnisch abtun?

Also beispielsweise, dass es Vergebung auch für vorsätzliche Sünden gibt (Apg 13,38)? oder dass es einen Teufel gibt, der Gottes feind ist?

Du scheinst den Rabbi Kimchi nicht zu mögen kannst du mir sagen wieso

Als Person ist der mir egal. Fakt ist nur, dass er um 1200 die Geschichte in die Welt gesetzt hat, im Tal Hinnom hätte es brennenden Abfall und Kadaver gegeben, und dass die inzwischen längst widerlegt ist.

In 1926, two German theologians, Hermann Strack and Paul Billerbeck, wrote a commentary in which they disagreed with Rabbi Kimhi. They stated they were unable to find any archeological or literary evidence in earlier intertestamental writings or later rabbinic sources to support the Rabbi’s claim. Several other scholars concur. (Quelle)

Archeologically speaking, there is not yet any site discovered in the present location of the Valley of Hinnom that can lead to the mass grave of children as referred to in the aforementioned OT passages. And while there is no geographical evidence to support the claim that Gehenna was historically a place of flaming heap of garbage, there is an explicitly clear reference in Jesus’ usage with analogical allusion to the Jeremaic Valley of Slaughter where God severely judged the nation of Judah. (Fußnote 13:  Cf. Burk, D., “Eternal Conscious Torment,” in Four Views on Hell, 2nd edition, Sprinkle, P. (ed.), MI: Zondervan, 2016, 22-23.) (Quelle, S.485, bzw. 5 in der PDF).

0
Bodesurry  23.04.2024, 18:15

Egal ob ewig oder nicht. Ich wollte kein Jahr in der Gehenna verbringen wollen.

1
ksa01  23.04.2024, 18:34
@Bodesurry

Das will wohl keiner, aber offensichtlich scheinen manche Menschen zu viele oder zu schwere Verfehlungen zu begehen und müssen dann durch ihr eigenes Verschulden erleiden. Ich denke aber schon, dasss es auch für all diese ein großer Trost ist zu wissen, dass das Leid immer endlich ist und am Ende des Tunnels neues Licht ist, damit sie es später besser machen können, sich zum Guten hin wenden und wieder ein schöneres (seelisches) Leben haben.

0
Bodesurry  23.04.2024, 18:38
@ksa01

Wenn das Licht 20, 30 oder 50 Jahre weg wäre, dann wäre das für mich eine erschreckend lange Zeit. Dann eben die Kernfrage. Ist der "Tunnel" begrenzt und für wie lange müsste man ihn ertragen? Gibt es eine Läuterung oder nicht?

0
ksa01  25.04.2024, 14:40
@Bodesurry

Klar, das erschreckend lange sein, wenn jemand schwere Sünden auf sich lädt, das gilt es eben zu vermeiden und sich stattdessen auf das Gute auszurichten. Details wie lange das jeweils dauert, können wir kaum wissen, es ist v. a. abhängig vom Einzelfall. Die Läuterung kommt, weil erst dadurch die seelische Befreiuung möglich wird, ohne Läuterung, also ohne Buße / Reue, ohne Verständnis, ohne Bitte um Hilfe etc., verharrt jemand sonst entsprechend länger im Leid.

0
Bodesurry  25.04.2024, 18:27
@ksa01

Das ist mit dem Tunnel ist eine Hoffnung. Das steht so aber nicht in der Bibel. Dort muss ein Mensch die Entscheidung zuvor gefällt haben.

0
ksa01  02.05.2024, 20:19
@Bodesurry

Ich nenne es persönlich keinen "Tunnel", sondern einfach eine begrenzte Zeit des Leidens in dunklen Sphären, wo man sich dann befreien kann, aber das kann man ja individuell halten. Aber der Punkt ist, dass die "ewige" Hölle nicht in der Bibel steht, bzw. die leider kirchlich aufgetauchte Phrase "von Ewigkeit zu Ewigkeit" für mich eben klar ein Übersetzungsfehler, bzw. eine Falschinterpretation, ist, da es "von Äon zu Äon" heißt, also endlich ist.
Im Endeffekt hängt diese fatale, schlimme Ewig-Sichtweise (die auch im krassen Widerspruch zur Liebe Gottes und der Vergebung steht!) an sehr falsch geprägten Lehren der Kirchen aus Zeiten eines frühen, dunklen Mittelalters, die bis heute nachwirken. In modernen Kirchen wird das übrigens auch kaum noch so interpretiert. Ich würde empfehlen eher so ranzugehen mal nach Bibelstellen zu schauen, die das angeblich belegen und zu sehen, ob die nicht eben doch als zeitweises Leid zu verstehen sind, statt dem alten Vorurteil nachzugehen. Persönlich weiß ich aus spirituellen Quellen ganz sicher, dass es sich nur um temporäres Leid handelt, aber jeder muss da logischerweise die Wahrheiten für sich selbst finden... Alles Gute!

0
Perpendikel  25.04.2024, 14:40
Gott gibt immer neue Chancen, das Leid hat nur den Zweck des Lernen, damit eine seelische Läuterung und Weiterentwicklung erfolgt.

Na dann wünsche ich dir viele solche Chancen - und daß du sie auch nutzt statt stur an liebgewonnenen, aber falschen Überzeugungen festzuhalten! 😃

0
MrDschingels  05.05.2024, 00:08
Jesus lehrte das nie.

Wie ist das denn dann mit der Sünde gemeint die nicht vergeben werden kann? "Weder in diesem System, noch in einem der kommenden Systeme"?

0
ksa01  05.05.2024, 00:17
@MrDschingels
Wie ist das denn dann mit der Sünde gemeint die nicht vergeben werden kann? "Weder in diesem System, noch in einem der kommenden Systeme"?

Welche Bibelstelle meinst du denn da genau?

Allgemein gesagt kann langfristig gesehen praktisch jede Sünde vergeben werden, allerdings kann eine extrem schwere Schuld ggf. durchaus sehr, sehr lange Zeiten der Sühne bedeuten.

0
MrDschingels  05.05.2024, 00:23
@ksa01

Matthäus 12,31

Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird’s nicht vergeben, weder in dieser noch in der künftigen Welt.

....in manchen Übersetzungen heißt es halt "kommende Systeme" statt "künftigen Welt".

Wie wird die schwere der Schuld den definiert?

1
ksa01  05.05.2024, 15:54
@MrDschingels
Und wer etwas redet gegen den Menschensohn, dem wird es vergeben; aber wer etwas redet gegen den Heiligen Geist, dem wird’s nicht vergeben, weder in dieser noch in der künftigen Welt.

Ich verstehe, darum geht es, ja, das ist wohl eine Ausnahme einer ganz besonderen Schuld, so wie ich diese Stelle verstehe.

Aber man kann was diesen Punkt angeht, jedenfalls ganz beruhigt sein, denn allein wenn man hier "zweifelt" und sich fragt, ob man vielleicht etwas Falsches gesagt, gedacht oder getan hat und bei anderen dazu nach Rat sucht, dann lässt sich schon ganz sicher sagen, dass man von diesem Punkt absolut nicht betroffen ist! Allein die Existenz des Zweifels und die Suche nach Hilfe und Gewissheit ist bereits ein deutliches Zeichen von etwas Gutem in einem selbst und schließt diese krasse Ausnahmeschuld aus.

Diese Rede >gegen< den heiligen Geist, diese Lästerung, die hier wohl gemeint sein muss, ist etwas so tiefgehend verdorbenes, dass es eher nur ganz vereinzelt überhaupt Menschen gibt, die dazu fähig sind.

Nach meinem Verständnis geht es darum, dass manchmal Gott uns Menschen ein ganz besonderes Geschenk zuteil werden lässt, wo wir selbst die Wahrhaftigkeit seiner Wunder, seines Reiches, sehen und spüren können, so das wir in uns sicher wissen, dass es keinen Zweifel gibt. Wenn nun aber Menschen ein solches Geschenk böswillig ausschlagen und sich gegen das (heilige) innere Gespür in ihrem Geiste, gegen die offensichtliche Wahrheit stellen und konträre, falsche Lehren aussprechen und versuchen andere vom rechten Wege abzubringen... _dann_ ist das unverzeihlich. So würde ich es verstehen. Das ist also wirklich eine äußerst krasse Ausnahme.

Ich habe einen Artikel dazu gefunden, der mir insgesamt recht gut zu sein scheint. https://www.bibelstudium.de/articles/597/die-laesterung-des-heiligen-geistes.html
Also in meinen Augen eine gute Deutung dieser Textstelle und dort kommt man zu dem Schluss, dass genau solche besonders krasse Böswilligkeit gemeint ist, wie sie die Pharisäer zeigten als sie die Wunder von Jesus sahen und ihn dann dennoch verleugneten und ihn sogar als Diener des Teufels bezichtigten, um ihn aus selbstsüchtigen Machtgründen zu Fall zu bringen.

All das betrifft aber keine "normaleren" Menschen, mit verschiedenen Fehlern und Schwächen...

1
MrDschingels  05.05.2024, 18:27
@ksa01
Diese Rede >gegen< den heiligen Geist, diese Lästerung, die hier wohl gemeint sein muss, ist etwas so tiefgehend verdorbenes, dass es eher nur ganz vereinzelt überhaupt Menschen gibt, die dazu fähig sind.

Hab hier von einer Userin Kommentare gelesen die von sich behauptet "die unverzeihliche Sünde" begangen zu haben. Diese ist mittlerweile jedoch inaktiv.

Jedenfalls beschreibt sie, dass sie die Firmung damals schon nicht wollte, Gott im Inneren während der Firmung gebeten hat ihr den heiligen Geist nicht zu geben, da sie noch etwas Zeit für sich haben wollte.

Zwei Jahrzehnte später habe Satan ihr "mit einer kalten Hand die Seele rausgemacht", wie sie es selber beschreibt, da sie im Schlaf den Geist versehentlich "gelästert", "als Teufel" tituliert habe. Genauere Einzelheiten beschreibt sie dabei nicht. Irgendwas davon, dass sie "7 Jahre gekämpft" habe und "die Endzeit 7 Wochen gedauert" hat.

Also scheinbar kein direktes mutwilliges Widersetzen, aber scheinbar ein Kampf mit dem Bösen. Dabei behauptet sie auch; "Satan habe ihren Glauben testen dürfen".

Nach meinem Verständnis geht es darum, dass manchmal Gott uns Menschen ein ganz besonderes Geschenk zuteil werden lässt, wo wir selbst die Wahrhaftigkeit seiner Wunder, seines Reiches, sehen und spüren können, so das wir in uns sicher wissen, dass es keinen Zweifel gibt. 

Das beschreibt sie dabei auch. Sie habe Gott in alles Dingen so wunderbar sehen können, in der Natur usw.. Aber womöglich hat sie sich der erkannten Wahrheit widersetzt und/oder sich "irreleiten" lassen.

Mittlerweile leider inaktiv, sodass es nicht möglich ist genauere Details zu erfahren. Aber auch eine "Verstockung" beschreibt sie mit anderen Worten, dass sie keine sensorischen Gefühle mehr habe.

Wirklich krasse Geschichte, die sich sehr authentisch anhört. Dabei macht die Person per'se in ihren Kommentaren alles andere als einen schlechten oder gar bösen Eindruck.

0
MrDschingels  06.05.2024, 06:54
@ksa01

Nochmal Danke für Deine ausführliche Beschreibung die dieses Thema wirklich sehr verständlich beschrieben hat.

Nach meinem Verständnis geht es darum, dass manchmal Gott uns Menschen ein ganz besonderes Geschenk zuteil werden lässt, wo wir selbst die Wahrhaftigkeit seiner Wunder, seines Reiches, sehen und spüren können, so das wir in uns sicher wissen, dass es keinen Zweifel gibt. Wenn nun aber Menschen ein solches Geschenk böswillig ausschlagen und sich gegen das (heilige) innere Gespür in ihrem Geiste, gegen die offensichtliche Wahrheit stellen und konträre, falsche Lehren aussprechen und versuchen andere vom rechten Wege abzubringen... _dann_ ist das unverzeihlich. 

Das klingt, auch wenn es ein wirklich krasses und selbstverschuldetes Vergehen ist, auf den ersten Teil bezogen trotzdem unheimlich traurig und kann nach meinem Vorstellungsvermögen fast nur passieren, wenn das Böse wirklich aktiv mit im Spiel ist! Denn welcher Mensch ist zu so etwas in der Lage ohne irgendwie anderweitig beeinflusst zu werden!? Das wäre neben unverzeihlich schon nahezu unvorstellbar, zumindest für mich!

Demnach kann es sich auch nicht um eine einzelne Tat, sondern um einen längerfristigen "Zustand" handeln sozusagen, indem man die vorher wahrgenommene, helfende heilige Hand auch nicht mehr in Anspruch nimmt oder nehmen möchte, was die ganze Sache natürlich noch trauriger macht! Dabei liegt es in der eigenen Verantwortung sich nicht "irreleiten" und endgültig bis zur Verstockung von Gott trennen zu lassen.

Wie die besagte Userin aus dem Forum hier wortwörtlich beschrieben hat, habe "Satan ihr die Seele rausgemacht". In so einem Fall; existiert der Geist, die Seele nach dem physischen Tod dann in einer "Läuterungsebe Gottes" ohne dessen Gnade in Ewigkeit oder gehört diese Seele dann wahrhaftig in alle Ewigkeit dem Bösen?

Ich frage, weil es allein unter Christen viele verschiedene Vorstellungen vom 2. geistigen Tod und von der Hölle gibt, unterschiedliche Berichte von Nahtoderfahrungen usw.. Zum einen hat Gott laut Offenbarung in der Bibel uA. "den Feuersee für den Teufel und seine Engel geschaffen", zum anderen behaupten manche Christen, der 2. Tod würde reine Nichtexistenz bedeuten und manche Esoteriker behaupten wiederrum; dass Satan ein eigenes Reich haben würde in welches Seelen gelangen die sich ihm in irdischen Dasein verschrieben haben!?

Ich meine, letztendlich sollte es für die betroffene Seele nach meinem Verständnis eigentlich keinen großen Unterschied machen ob der Ort der Qual in der Hand Gottes oder der von Satan ist. Nur gehen die Meinungen, Ansichten und Behauptungen auch da stark auseinander.

0
ksa01  06.05.2024, 12:06
@MrDschingels

Authentisch klingt es durchaus, ja. Man muss aber zunächst sagen, dass solche krassen Geschichten in erster Linie zunächst v. a. eine schwerwiegende psychische Erkrankung dieser Person andeuten, noch vor allen weiteren Betrachtungen. Ich gehe davon aus, dass sie dabei sicherlich von niedrigen Geistwesen in ihrem Denken negativ manipuliert wurde.

Aus meiner Erfahrung raus würde ich stark davon abraten ihren einzelnen Aussagen viel wirklichen Wert zu geben, denn sie weiß wahrscheinlich gar nicht wovon sie da redet, ich gehe davon aus, dass es letztlich überwiegend "Irrsinn" ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Sehr gut möglich, dass sie mittlerweile in einer Nervenheilanstalt ist.

Ich gehe auch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass sie nicht diese höchste Sünde begangen hat, denn sie ist einfach eine verwirrte, fehlgeleitete Seele, das gibt es oft. So wie du es ja selbst beobachtest, wirkt sie nicht im Kern böswillig, sondern in gewisser Weise nicht bei vollem Verstand. Eben psychisch schwerwiegend erkrankt und viele ihrer Worte entstammen nicht ihrem eigenen Geist, sondern negativem Fremdeinfluß. Ein größeres Stück weit ist sie also ohnehin (höchstwahrscheinlich) Opfer verschiedener Umstände, sie trägt nicht die volle Verantwortung.

Was das spirituelle Sachwissen angeht, man erkennt an bestimmten Aussagen, dass sie gar kein wirkliches Verständnis der Dinge hat, also eben einfach in eigenen Wahnvorstellungen lebt: So etwas wie "die Seele rausgemacht" ist schlichtweg unmöglich, einfach sachlich falsch. Das korrekte spirituelle Verständnis ist, dass ich selbst eine Seele >bin< und ich >habe< einen Körper. Seele ist mein eigentliches Wesen, was ich wahrhaft bin, es ist untrennbar mein Ich und übrigens könnte kein noch so böswilliger und mächtigerer Geist mich als Seele einfach vernichten, auch das ist unmöglich.
Meinen jetzigen Körper kann man leicht von mir abtrennen (physischer Tod), aber ich bin weiterhin ich, vom Bewusstsein her. Der Volksmund sagt hier an der Stelle leider falsch, dass wir eine Seele "haben", aber das ist einfach sprachlich ungenau. Es liegt daran, dass die meisten Menschen zwar richtig spüren, dass es diese seelische Ebene gibt, aber sie können es nicht richtig erklären und wissen kaum etwas darüber. Da wir geistig weiter leben, wenn der Körper verstirbt, ist es sprachlich viel präziser zu sagen, dass wir Seelen sind, das ist unsere Kernexistenz als Mensch.

1
ksa01  06.05.2024, 12:15
@MrDschingels

Das sind viele wichtige und weitreichende Fragen, wenn du magst, können wir sehr gerne mal genauer über die Hintergründe sprechen, zum Thema Nahtoderfahrungen, Hölle, was passiert seelisch/geistig nach dem physischen Tod usw.
Ich hatte persönlich das große Glück spirituell hier vieles erleben zu dürfen und ein sehr großes praktisches und theoretisches Wissen aufbauen zu können, über viele Jahre. Du kannst mich sehr gerne anschreiben (befreunden) für einen persönlichen Chat dazu! :)

1
Nein, mann muss/soll sich Gott voll und ganz unterwerfen...

Es geht bei Dir immer um das Gleiche. Du suchst einen Strohhalm, um so weiterleben zu können, wie bisher.

In dieser Beziehung geht eine andere Meinung nicht. Das erinnert mich an eine Karitkatur. Ein Mann steht vor einem Plakat mit den 10 Geboten und sagt: Ich nehme und halte Gebot 4,6 und 8.

Lamanini  23.04.2024, 22:19
In dieser Beziehung geht eine andere Meinung nicht.

Nennt man auch nissbräuchlich.

0

Du kannst egal welche Meinung auch immer haben.
die Sache ist eben, dass du wenn du dich Christ nennen willst, deinen kompletten Willen Gott abgibst und sein Wille annimmst.

und wenn die Hölle zu gottes Wille gehört, dann gehört sie dazu.

du kannst auch der Meinung sein, dass töten erlaubt ist, aber wenn du tötest dann entspricht das eben nicht gottes Wille, unabhängig deiner persönlichen Meinung, und ist trotzdem Sünde. Da interessiert niemanden deine Meinung

Also eine ewige Strafe widerspricht so völlig der Vorstellung eines liebenden Gottes, der sich selbst opfert damit seinen Geschöpfen ein Ausgleich für ihre Sünden geschaffen werden kann (durch den Glauben). Aber ja, man kann immer anderer Meinung wie Gott sein, dann ist es aber eben auch falsch. :-)