Hallöschen!
Ich bin öfters in dieser Rubrik unterwegs und gebe auch gerne Tipps, aber heute stelle ich zur Abwechslung mal die Frage. Ich sehe mich persönlich damit verbunden und möchte euch eine kurze Geschichte erzählen und gerne wissen, was ihr von meinem Vorschlag am Ende haltet:
"Eine junge Frau ist auf der Suche nach einem neuen fahrbaren Untersatz, weil ihr Baby den Geist aufgegeben hat. Sie sucht verzweifelt nach etwas Neuem und war bisher erfolglos.
Plötzlich kommt ein Verwandter um die Ecke und sagt: "Mädchen, ich denke, ich habe neulich auf dem Heimweg etwas gefunden, das passen könnte." Natürlich war sie hin und weg und hat sich sofort auf den Weg gemacht. Endlich am Ziel angekommen, machen sich die beiden auf die Suche nach dem Ersatz.
Wie aus dem Nichts, man glaubt es kaum, steht ein stattlicher, junger Mann vor ihr und macht sie mit allem vertraut. Er sieht, dass sie sich sehr schwertut mit dem neuen Ersatz und kommt deswegen mit ihr ins Gespräch. Beide sprechen, schauen sich glücklich und vertieft in die Augen, so, als ob sie sich schon ewig kennen würden. "Wir bleiben in Kontakt!" Ein paar Tage später sucht sie ihn erneut auf und beide sprechen, ohne auf die Zeit zu achten, miteinander. Er zeigt ihr jede noch so kleine Kleinigkeit, fasst sie leicht an die Hand und bringt ihr sogar ihre Tasche. "Nett, charmant, Sinn für Humor – sogar als wir stehen geblieben sind, haben wir herzlich gelacht." Wie im Bilderbuchmärchen... Er stellte die ganze Zeit über Fragen: Wann hast du Geburtstag? Kannst du kochen? Was machst du beruflich? Zukunftspläne? Und dann noch: "Ach, dein Onkel hat ein Restaurant? Da komm ich auf jeden Fall zu Besuch."
Der Traummann? Das denkt sie sich. Sie sagte aber beiläufig: "...Ja, weißt, wenn man in keiner Beziehung ist, so wie ich, dann ist man ein freier Vogel." Er erwiderte daraufhin: "Ja, das stimmt, dann muss man sich nicht immer rechtfertigen."
Dann heißt’s: "Alles klar, wir sehen uns dann nächstes Mal wieder!"
..."
Wie die Geschichte weitergeht?
Sie haben ein Treffen ausgemacht wegen dem Verkauf und beide kommen wieder zusammen.
Doch der letzte Abschnitt aus dieser Geschichte macht mich etwas stutzig. "Dann muss man sich nicht immer rechtfertigen." Rein hypothetisch gesehen, denkt ihr, dass diese Antwort darauf schließen lässt, dass er das aus Erfahrung sagt, ergo: Er ist vergeben? Oder denkt ihr, dass das nichts über seinen derzeitigen Beziehungsstatus zu sagen hat? – Ich persönlich denke, wenn jemand das frei heraussagt, dass er vergeben ist oder schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Das erklärt aber wiederum das Verhalten davor nicht. Er interessiert sich für die Frau und stellt sehr viele Fragen, die weit über das eigentliche Thema hinausgehen. Warum also so großes Interesse, wenn er vergeben ist? Schön Haare gegelt, ein schönes Cologne drüber, ein perfekt vorbereitetes Treffen und dann noch das charmante Verhalten und die ganzen Fragen?
"Sie" möchte ihm beim nächsten Treffen als Dankeschön, weil sie die lange Suche nach dem neuen Ersatz endlich beenden kann und weil er so charmant war, einen Anhänger schenken mit einem Buchstaben, nämlich dem Anfangsbuchstaben seines Namens. Er hat ihre Nummer, vielleicht ruft sie ihn dann zurück? Sie treffen sich danach auch außerhalb von der Verkaufsthematik wieder? Da er sichtlich Interesse an ihr gezeigt hat.
Nun zu der Frage :)
Was haltet ihr von meinem Vorschlag?
Vorschlag: Es besteht eine Vertrautheit zwischen den beiden – die Blicke, die Aufmachung, das Verhalten... Sie haben sich wenige Male in einem geschäftlichen Kontext gesehen und begegnet, aber das eine schließt doch das andere nicht aus. Ich finde, die Idee mit dem Anhänger als "kleine Aufmerksamkeit" ist ein schönes Zeichen von Respekt und Wertschätzung. Man möchte sich bedanken und zeigen, dass das nicht nur eigene Fantasie ist, sondern gelebte, gefühlte Erfahrung.