Aus der Not heraus bin ich aus Deutschland abgehauen. Ich hatte dort eine gesetzliche Betreuung (Vormund), die gerichtlich anregte, mich geschlossen unterzubringen, und das Gericht hat stattgegeben. D. h. in Deutschland hätte ich zeitlich unbegrenzt in einer Klinik hausen müssen. Ohnehin hatte ich in Deutschland keinen festen Wohnsitz (war in Klinik gemeldet).
Die Klinik war echt eine Katastrophe. Ich war dort im Dreibettzimmer, mit ständig wechselnden Patienten. Einer hatte vermutlich Demenz, der hat tagtäglich groß ins Zimmer gemacht. Ein anderer hat sich selbst verletzt, und hat im Zimmer Blut an Türgriffen, etc. hinterlassen. Es waren auch gefährliche Leute dort, und man wurde z. T. auch sexuell belästigt oder angegrapscht.
Von anderen Patienten mal abgesehen gab es auch noch die Pfleger. Die haben am Anfang ständig meine Sachen kontrolliert, haben meine ganzen Lebensmittel weggeschmissen. Meine anderen Dinge haben die weggesperrt und ich musste jedes Mal, wenn ich etwas brauchte, zum Stationszimmer und mir die Dinge geben lassen. Handyverbot nachts; Handy habe ich nur tagsüber bekommen, nachts musste ich es abgeben (aber andere durften ihr Handy auch nachts behalten).
Ruhe hatte man nie! Ich war ja unfreiwillig in einem Dreibettzimmer. Da ist ständig einer raus oder rein, und auch Pfleger kamen ständig rein und raus.
Man wurde sozusagen zur Therapie genötigt. Es gab dort Ergotherapie, oder Ähnliches. Wenn es einem mal nicht gut ging, wurde man trotzdem genervt, dass man zur Therapie soll.
Ganz zu schweigen von den Ärzten. Da musste man mehrmals wöchentlich zum Gespräch. Ich musste ständig Blut abgeben, und wurde bedrängt, Medikamente zu nehmen (habe aber alles abgelehnt).
Klinikessen war eine Zumutung. Es gab dort einen Speisesaal. Man durfte nur dort essen, immer zu festen Zeiten. Das Meiste konnte ich nicht essen. Bin dort runtergehungert auf 63 kg. Musste mich zum Schluss wöchentlich wiegen und wurde ständig damit genervt, dass ich etwas essen soll (und mir wurden auch hochkalorische Shakes aufgedrängt).
Raus konnte ich so gut wie nie. Ich konnte weder zum Zahnarzt noch zum Frisör oder wo anders hin. I. d. R. konnte ich lediglich einmal wöchentlich im Rahmen der Therapie zum Gruppenausgang raus. Hat aber nur etwa 30 Minuten gedauert.
Das Leben hat daraus bestanden, sich im Zimmer und Gang aufzuhalten. Ansonsten gab es nur Raucherzimmer, Speisesaal und Fernsehzimmer.
Sage auch dazu, dass ich im Vorfeld (war 2023) am Bett fixiert wurde, und gegen meinen Willen Infusionen bekommen habe. Mit Beschluss. Begründet, dass ich ansonsten verdursten würde.
Vermutlich durch die Medikamente bekam ich mehrmals eine Pankreatitis. Das waren Schmerzen ohne Ende. Musste deshalb auch in ein Fachkrankenhaus, und mir hätte die Gallenblase entfernt werden sollen (wg. Steinen) - hab allerdings verweigert.
Dann ging zudem noch ein Beschluss durch, um meine Gallenblase gegen meinen Willen zu entfernen.
In Deutschland habe ich kein Leben mehr. Hab nach DE nur zu einer Angehörigen Kontakt. Zudem droht mir Freiheitsentzug für die restliche Zeit meines Lebens sowie schwere medizinische Eingriffe (Zwangsmedikation, Depotspritze & Entfernung der Gallenblase) gegen meinen Willen.
Und weil ich darauf hier schon mal angesprochen wurde; Bezüglich der finanziellen Situation hat man in DE keinen Anspruch auf Bürgergeld, wenn man untergebracht ist (man bekommt nur 70 oder 150 € ''Taschengeld'')
Ist denen egal was mit mir ist, ging wahrscheinlich nur ums Geld...
Bevor das Ganze mit der Unterbringung passierte, lebte ich fast normal. Hatte Wohnung, machte täglich Sport, hatte Abo im Gym und ging regelmäßig ins Solarium, hatte Freunde und habe mich mit denen oft getroffen. Wurde dann von ''Freunden'' kaputt gemacht und kam in o. g. Situation.
Aber das ist vorbei, die Situation wie sie jetzt ist, zählt;Ich bin in Österreich, und habe hier nichts. Gibt hier Hilfen für Obdachlose, wo man die Möglichkeit hat, täglich Lebensmittel zu bekommen, Kleidung zu waschen, und zu duschen. Auch gibt es Notschlafstellen.
Aber das sollte keine Dauerlösung sein! Zwar kann man so hier durchkommen und leben, aber ich mag irgendwas tun, um hier Fuß zu fassen. Zudem benötige ich festes Einkommen, um mich legal länger als 3 Monate in Österreich aufhalten zu können!!!
Mir geht es jetzt deutlich besser als zuvor in Deutschland. Fühle mich körperlich fitter und wiege wieder 76 kg. Bewerbungen schreibe ich schon, bekomme aber nie eine Rückmeldung (hatte in Deutschland nie die Möglichkeit, arbeiten zu gehen & hatte mehrmals Betreuungen z. T. sogar mit Einwilligungsvorbehalt).
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich in eine Bewerbung schreiben soll.
Meine ganzen Habseligkeiten sind in Deutschland beim Betreuer/Vormund, und werden mir unterschlagen. Das Einzige was ich hätte, wäre ein Zeugnis von 2013 (aber da kommt's eh nicht drauf an).
Da Zurückkehren nach Deutschland für mich eigentlich ausgeschlossen ist, ist meine Frage, wie es weitergehen könnte? Hat jemand Tipps?